Alles wird Gut!
Das Neujahr es hat längst begonnen,
und ist auch schon viel Zeit verronnen,
frag ich mich doch wie jedes Jahr,
was daran bis jetzt ‘Neuheit’ war:
Die großen Köpfe führen heiter
die Kriege und die Reden weiter.
Die Kleinen haben sie vergessen,
d’rum haben sie oft nichts zum Essen.
Sie flüchten dann von A nach B
und treten manchem auf den Zeh,
der lieber Hass-Parolen schwingt,
als seinem Nachbarn Essen
bringt.
Doch warum über And’re lästern.
Das Lästern ist doch Schnee von Gestern.
Wer heute etwas auf sich hält,
der sucht sich selbst - und nicht die Welt.
Denn Neues kann nur dann entstehen,
wenn man sich selbst kann tief verstehen,
begreift, was einem schädlich ist,
und es dann fort wirft auf den Mist.
Das Neujahr ist Gelegenheit,
ich greife sie und bin
bereit,
nun endlich mit mir aufzuräumen,
statt Lebensträume zu versäumen.
Ein Geistesblitz schlägt bei mir ein:
"Autorin wollt’ ich immer sein!
Warum ließ’ ich das so lang liegen?
ich könnte längst schon geistig fliegen!"
"An diesem Punkt muss ich was tun,
nicht länger warten, oder ruh’n!
Ich melde mich noch heute an,
im Internet, wenn ich das kann…"
"Bei einer Seite für Autoren,
vielleicht nehmen die auch Senioren,
wie mich, die nun mit Rente
leben,
doch nicht ihr Hirn dafür abgeben?"
Ich google mal, ob ich was weiß…
Da! - ‘myStorys’ - diese Site ist heiß!
Flugs habe ich mich eingeschrieben,
Ein Foto noch - “Hallo ihr Lieben!”
Da stürzt mir mein Computer ab,
ein COMPUTERVIRUS ist mein Grab,
mein Worterguss, er endet jäh,
weh, wenn ich auf das Ende seh!
Grad hab ich FRIEDLICH noch getippt,
am Kaffee nebenbei genippt,
nun HERRSCHEN PC-Anarchie,
mein Bildschirm, er ist schwarz wie
nie!
Ich schimpfe das Ding: “HUNDEHAUFEN!”
Jetzt muss ich mir ‘nen Neuen kaufen...
“Du kommst in den KARTOFFELKELLER,
neben die unlängst zerbroch’nen Teller!”
Ein wenig LOGIK hat die Sache,
denn wenn ich etwas Neues mache,
muss etwas Altes dafür geh’n,
das wird mir jeder doch versteh’n.
Nur etwas macht mir MAGENDRÜCKEN,
mein Konto will mich nicht
beglücken,
mit einem höheren Betrag,
in schwarzen Zahlen, die ich mag.
Egal - ich weiß, im SCHALTGETRIEBE,
der Kaufrausch-Welt zählt doch die Liebe,
noch immer mehr als schnödes Geld,
ich denke, dass mir was einfällt.
Die SELBSTERKENNTNIS ist nicht schlecht,
mir ist bald jedes Mittel recht,
das mir nun weiter hilft zu schreiben,
lieber lass ich alles And’re bleiben.
Ich versetze selig meine
Möbel,
werfe musizierend mich vor’n Pöbel.
VERDAMMEN soll mich, werft den Stein,
wer ohne sünd’ge Schreiblust kann sein!
VORURTEILSFREI kann ich nun sehen,
wie Menschen ihrem Herz nachgehen,
Mit nur der ZAHNBÜRSTE in der Hand,
gehen sie mutig in ein neues Land.
Doch als ich auf der Straße steh’,
im Winter und im tiefen Schnee,
um meinen Traum mir zu erhellen,
seh' ich Jemand was nach draußen
stellen.
Der alte Mann von nebenan,
der nicht so richtig laufen kann,
nun ist er leider doch gestorben,
sein Zeug, das tut man jetzt entsorgen.
In meinem Hirn da zuckt ein Blitz,
da steht ein Server - ohne Witz -
mitten im Dreck, was ist das nur?
-dazu Screen, Maus und Tastatur!
Das Modell ist zwar nicht ganz von Morgen,
dafür werd’ ich es mir jetzt borgen,
die Möbel nehm’ ich auch gleich mit,
dann ist die Wohnung wieder
fit.
Ich hab’ mich sogleich angeschlichen,
die Rechnung mit dem Schxxx-Virus so beglichen.
Die Lösung, lag im Neujahrs-Schnee,
und ich schrei nun befreit: Juchhee!
Die alte Kiste hochgefahren,
geht tadellos noch, auch nach Jahren,
‘myStorys’ ich bin wieder da!
Ein Neuanfang braucht jedes Jahr!