Journalismus & Glosse
Beruf Waffenhändler

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"Beruf Waffenhändler"
Veröffentlicht am 07. Januar 2017, 10 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Beruf Waffenhändler

Beruf Waffenhändler

Vorbemerkung

Dies ist leider keine Satire, sondern schlichtweg Tatsache.


(Quelle u.a. Deutsche Wirtschaftsnachrichten 07.01.2016)








Copyright: G.v.Tetzeli

Cover: G.v.Tetzeli


Beruf waffenhändler

Wenn ich in mein Portmonaire schaue, dann habe ich etwas falsch gemacht. Waffenhändler zu sein, da lebt man wie die Made im Speck.

Man verdient nämlich doppelt und dreifach! Wie?


Tja, nun sind sie da, die Flüchtlinge. Konnte ja keiner ahnen. Seit über zehn Jahren ersaufen Hunderttausende im Mittelmeer, das bis jetzt niemanden gestört hat, bis plötzlich Frau Merkel vor Mitleid zerfloss. Die sog. Flüchtlingskrise war da. Das EU Parlament beschloss nun den Aufbau

eines EU Grenz- und Küstenschutzes. Wieder einmal wurde einer (privaten) Agentur diese Aufgabe übertragen (Frontex). Wer sind die Nutznießer? Leider gibt es da eine unliebsame Untersuchung, die folgendes zusammenfasst: (Transnational Institute + Corporate Europe Observatory) Militär- und Sicherheits-Unternehmen liefern Geräte für den Grenzschutz, zur Überwachung, für die IT-Infrastruktur. Dafür bekommen sie Gelder der EU in den Rachen gestopft.

Nicht nur das, diese Unternehmen schüren aktiv die EU-Angst und verlangen weitere Gelder zur Weiterentwicklung der Überwachungsmöglichkeiten.

Zu diesen Unternehmen gehören zum überwiegenden Teil die größten Waffenhändler aus dem nahen Osten und Nordafrika. Sie sorgen dafür (mit herrlichen Gewinnen), dass Konflikte nicht abreißen und dadurch natürlich Waffen benötigt werden. Sie sind für die Flüchtlingsströme verantwortlich.

Nun grapschen sie sich das Geschäft die Flüchtlingsströme, die sie selbst produziert haben, von Europa fern zu halten. Ein doppeltes Geschäft.


Noch besser: Die europäischen Länder (Deutschland an erster Stelle, juhu!) erteilen Lizenzen zum Waffenexport, um mit der Sicherung der Grenzen fertig zu werden.

Zunehmend wird diese Grenzsicherung militärisch (European Union Naval Force – Mediterranean” (EUNAVFOR MED). Und die müssen natürlich auch ausgerüstet werden.

Der Markt zur Grenzsicherung boomt. Wo die Flüchtlinge hauptsächlich her kommen, blüht der Umsatz. Die Waffenexporte der EU-Staaten zwischen 2005 und 2014 in den nahen Osten und Nordafrika erreichten einen Wert von 82 Milliarden Euro. (Deutschland ist ganz vorne, Juhu!).


Allein zwischen 2011-2015 stieg der Umsatz um 61% Das Budget der wichtigsten Grenzschutzagentur (Frontex) wuchs

zwischen 2005 und 2016 um 3688% (von 6,3 Millionen auf 238,7 Millionen Euro).

Man kriegt ja auch etwas für sein Geld:

54 Grenzüberwachungs-Systeme, 22.347 Geräte dafür. 212.881 Geräte zur Grenzkontrolle.


Na ja, irgendjemand muss diese Geräte produzieren. Wer liefert?


Airbus, Finmeccania, Thales und Safran, sowie Indra, ein Technologie-Riese. Airbus liegt bei diesem schmierigen Geschäft auf Top-Platzierung drei. Der einzige Nichteuropäer, der da noch mit mixt, sind noch ein paar Israelische Unternehmen (Vertrag der EU mit Israel von

1996).

Sie engagieren sich bei der Grenzverstärkung in Bulgarien und Ungarn. Sie sind ja auch bei der Grenzüberwachung gegenüber den Palästinensern erfahren. Ebenfalls auf das Kow How der Gaza-Grenze zu Ägypten greift man eben gerne zurück.


Sie werden staunen: Es gibt noch eine dritte Einnahmequelle. Die Waffen- und Sicherheitsindustrie hat 316 Millionen Euro für Forschung in Sicherheitsfragen abkassiert.


Natürlich verwundert es da auch nicht, dass Frau Merkel dicke Tinte mit Erduan an den Tag legte. Er soll die lästigen Billigflüchtlinge

(die haben natürlich nicht gelitten) abhalten und die Flüchtlingsfachkräfte durchlassen, damit sie in Deutschland ohne Tarifvertrag ausgenutzt werden können.

Klappte natürlich nicht so ganz.

Aber Erduan ließ sich diesen „Gefallen“ von unseren Steuerzahlern gut bezahlen (man spricht von 2,4 Milliarden. Wie ich es schon früh prognostiziert habe, gibt es bereits Nachforderungen).


Zum Schluss stelle ich eine Frage. Wenn diese Technologien schon mal da sind, warum nicht auch bei der eigenen Bevölkerung anwenden?


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welpenweste
Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten.
Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

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CHM3663 Bei so skrupelloser Menschenverachtung geht einem wirklich das Messer in der Tasche auf!
Man ahnt bzw. kennt ja die groben Zusammenhänge, die man viel zu oft verdrängt, um sich selber vor lauter hilfloser Wut nicht ganz fertigzumachen, aber die detaillierten Zahlen und Fakten, die Du wieder so perfekt recherchiert hast, machen trotzdem sehr betroffen!
Und leider finde ich Deine Frage am Schluss nicht wirklich abwegig...
Vielen herzlichen Dank für Deine tolle Recherchearbeit und dafür, dass Du Deine Leser immer wieder an der Stelle wach rüttelst, wo es am wichtigsten ist!
Und viele liebe Grüße,
Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 Wieder einmal ein nachdenklicher Artikel wie alles zusammenhängt! Doch wo wird es uns hinführen?
Liebe Grüße
Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Das muss Gedankenübertragung gewesen sein, Günter. Was Du geschrieben hast ist quasi die Einleitung zu dem Video, welches ich dir empfohlen habe und den Lesern auch empfehlen möchte, die ihren Horizont diesbezüglich erweitern möchten. (Könnte auch Telepathie gewesen sein - grins) - LG Fred

https://www.youtube.com/watch?v=vX86ejHA_xU&list=TLGG5JOV6rTIF50wNzAxMjAxNw

PS: Vor allem wird auch deine letzte Frage darin beantwortet.Ich bin ja mal gespannt, wer sich noch weiter für das Thema interessiert, außer Bärbel.
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Na da psst ja mein Apho "Sicherheit" ganz gut dazu.
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Genau!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
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