Prolog
Er war ein Kater - kein gewöhnlicher, aber dennoch ein Kater. Legrosch war ein besonderer Kater und einzig in seiner Art. Ich will euch von ihm erzählen und vielleicht versteht ihr dann besser warum ich ihn für Einzigartig und einzig in seiner Art halte
Erstes Kapitel
Es war das übliche Katerkonzert jeden Morgen vor dem Balkon. Legrosch saß auf dem kleinen Bistrotischchen auf einer Decke und weil es eben geschneit hatte maulte er mit einem überdeutlichen Katerraunen in Richtung unserer Wohnung. Er wollte einfach sagen:
,,Mir ist kalt an den Pfoten, lasst mich schon rein.ˮ
Nun, meistens taten wir das. Nicht grade glücklich darüber zwar meist aber dennoch weil wir ihn mochten. Auch vier
Uhr morgens in der Frühe. Unsere Nachbaren kannten ihn schon, verstanden es nicht aber dennoch blieben die Beschwerden darüber gottlob aus.
Nun Legrosch war ein rotbrauner Kater. Eigenwillig, stur vielleicht, und mit einem Hang dazu immer wichtig sein zu wollen. Wie viele seiner Katzengenossen. Aber sonst ein liebes Tier, wie es einen Katerengel sonst nicht anders geben konnte.
Naja Engel, vielleicht hab ich ein wenig übertrieben. Er war nicht unbedingt der Vorzeigekater. Etwas fülliger wie andere Katzen und doch wählerisch was seine Nahrung anging. An manchen Tagen gab
es nicht genug für ihn, an anderen schwänzelte er um sein Fressen und wollte sagen:
,,Was ist denn das wieder, so mag ich nicht. Keinen Appetit.ˮ
Naja, eine Katze wie sie im Buche steht eigentlich. Viele werden das kennen wenn sie an Kater und Katzen denken und doch war das noch nicht der Gipfel des ungewöhnlichen.
Legrosch, war mehr noch. Er war eine ungewöhnliche Natur.
Welche Katze ist das nicht, wirst du nun sagen und dir denken. Doch glaube mir, mit einem Kater der Mäuse fängt die er,
wie`s schien, vom besseren Leben nach dem Tod überzeugt hatte; damit hattet ihr`s auch noch nicht zu tun.
Ich beginne nun aus der Ichform zu erzählen und hoffe ihr bleibt mir dennoch noch treu.
Zweites Kapitel
Ich, ich bin Legrosch. Das wusstet ihr schon wie? Meine Geschichte und Lebensart kennt ihr aber noch nicht und davon will ich euch nun ein wenig berichten.
Es ist doch klar das meine Menschen dafür da sind mir zu gefallen. Oder seht ihr das anders irgendwie? Ich jedenfalls bin fest der Meinung das sie das sind und sein sollten. Miaue ich, mehr kann ich ja schließlich nicht tun, ist es an der Zeit mir zu Diensten zu sein. Futterdeckel aufmachen, Türe öffnen, nun ganz alltägliches das sie besser
können. Daneben gebe ich mir ja große Mühe auch etwas Gutes für sie zu tun. Warum sie keine Mäuse mögen ist mir manchmal ein Rätsel, aber vielleicht sind sie einfach zu gut mit anderen Nahrungsmitteln versorgt.
Ich lege ihnen gerne eine auf`s Kopfkissen aber das scheint nicht so recht Recht zu sein. Ich würde mich freuen wenn sie`s täten aber ich sollte da vielleicht nicht von mir auf sie schließen. Vielleicht.
Ich liebe es im Garten zu sitzen und der Wiese Plätze abzuringen die noch nicht erkundet sind. Neulich habe ich einen Maulwurf erlegt dort, aber wie mit den Mäusen war auch dieser auf dem
Kopfkissen nicht so gefällig. Menschen sind wählerisch wie`s scheint in sowas.
Ich bin schon etwas besonderes, ein besonderer Kater. Soviel steht wohl fest. Das haben nicht nur meine Menschen längst erkannt. Alles fress ich ihnen nicht.
Nun weiss ich nicht wie weit ich mich von anderen Katzen oder Katern unterscheide. Vermutlich nicht so viel. Aber der Kern des Ganzen liegt wohl im Detail.
Ich Maue auf. Ich bin stur. Ich bin eine Katze. Naja, Kater.
Damit erst mal Genug von mir. Für`s Erste.
Letztens hab ich eine süße Katze gesehen. Da wird selbst ein gestandener Kater wie ich schwach.
Sanftes Haar, schöne Schnurrhaare und Augen zum versinken. Und sie schien nicht weit von hier zu wohnen.
Ein zwei Kilometer entfernt von hier.
Ich war ein paar Nächte unterwegs. Hab sie leider nicht mehr gefunden. Dafür freuten sich die Menschen von mir als ich wieder auftauchte. Sie haben mir sogar anderes Fressen gekauft, ein tolles Fressen. Ich glaube ich bleibe öfters mal länger weg. Es ist schöner dann wieder zu
kommen.
drittes Kapitel
Neulich hab ich mal wieder so eine besagte Kopfkissenmaus gefangen. Es gab ein großes Hallo und ich wurde vor die Haustür gesetzt. Die Mäuse, jam jam, wurden leider in die tiefe Biomülltonne, ds braune Ding, geworfen.
Könnt ihr euch vorstellen was das für eine Arbeit war, Maus jagen, Maus hypnotisieren – ja hypnotisieren, Maus töten. Das hättet ihr jetzt nicht geglaubt wenn ich euch das nicht geschrieben hätte. Ja das mit dem Hypnotisieren fällt einem nicht ganz so schwer wenn man einen hin und her schweifenden äääh Schweif hat. Hin und her und hin und her
und ,,du wirst Müde Mäuschen gesagt“ und zip; Maus eingeschlafen. Dann kurz in den Hals genagt und gut is. Aber weiter geh ich da nicht mehr drauf ein. Von der bösen Schlepperei bis zum Kopfkissen garnicht geredet stellt es fast eine Glanzleistung dar sie nach Osten gen Sonnenaifgang zu legen. Naja, niemand weis damein tun zu schätzen. Schätz ich`s eben selber.
Schönen Tag noch. Mit oder ohne Mauseduft in der Nase. Schnurr.
Copyright
Text:
2016 © Simon Käßheimer