Gedanken verenden im Stacheldraht
Hier bin ich dem Herbst geboren,
voll von Hass und Überdruss,
ungewollt der Mutter zugefügt,
die spricht in falschen Zungen,
sie schenkte mir einen Himmel ohne Sterne,
so das ich nie die Schönheit des Lichtes erfuhr,
und beide Augen blieben blass.
Viel vermag ich nicht zu sagen,
nur das dass Dasein bitter schmeckt,
Träume geben mir die Erkenntnis,
dass mein Platz im Verborgenen liegt,
Sonnenlicht bricht mir den
Atem,
schneidet durch den düstren Pfad,
meine Fragen gehen zur neige,
weil ich keine Worte kenne.
Stacheldraht verziert die Stirn,
schnürt mir die Gedanken weg,
verdreckt stehe ich kurz vorm Höllentor,
doch freu´ ich mich auf ihre Flammen,
denn endlich wird wärme mir vergönnt,
welche Mutter mir nicht geben konnt.
Am Kompost meiner Herkunft wartend,
getränkt vom eignen Exkrement,
ziehe ich heraus den Rest der Nabelschnur,
ausgebrannter
Wille,
denn meine Existenz hat ihre Zeit vergolten,
niemand kennt mich,
niemand wird mich gekannt haben,
blind und von Geburt an vergessen.
Bildmaterial und Text
© Gebeine 2017
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