Vater, Mutter, Kind und Tod
Ein schwarzes Tuch bedeckt das Kind,
ein Feuer brennt im Nebenraum.
Wo dunkle Augen heimisch sind,
wird helles Leben trister Traum.
Ob Schicksal oder Sünde,
gar niemand wagt ein Urteil heute.
Ob Gott, ob tiefe böse Gründe,
weiß Mutter nicht, weiß nicht die Meute.
Oh Gott, bring wieder mir mein Kind,
ich gebe dir mein eignes Leben.
Oh Gott, oh Sonne, seliger Wind.
Ich würd dir alles dafür geben.
Kein Wunder zieht ins Zimmer ein,
kein Gott erlöst das grame Herz.
Der Tod soll heut Gevatter sein,
gespeist mit süßem, kaltem Schmerz.
Der Vater weint in stiller Ecke,
er betet um des Kindes Glück.
Ob einer noch die Seele wecke,
doch nirgendsführtein Weg zurück.
Der Tod verlässt die stille Runde,
geht seinen Weg nun mit dem Kind.
Tut allen schmerzhaft kunde,
dass sie schon bald beim Kinde sind.