Die Weihnachtsmaus
Der erste Schnee deckte die Landschaft zu und es war ein wundervoller leuchtender Nachthimmel, sichtlich Schneebeladen. Jedoch aufsteigende Wärme hinderten ihn daran und ließ es regnen.
Oh je es ist mir viel zu matschig, denkt sich die kleine Maus.
Ich muss es unbedingt schaffen und ein wärmeres Plätzen für den Winter finden.
Die Tür des Hauses stand offen und es wurden Einkäufe hinein getragen.
„Könnt ihr nicht aufpassen!“ schimpfte die Maus mit einem ängstlichen piepsen, welches für das menschliche Ohr nicht
hörbar war.
„Fürs erste hab ich es geschafft“ tröstete sich die kleine Maus und versteckte sich unter dem Küchenschrank.
„Oh wie schön warm ist es hier, das wird sicher ein erholsamer Schlaf werden“
Sie legte sich zur Ruh, war ja auch völlig geschafft von den vielen versuchen ins Haus zu gelangen. Einmal wäre sie sogar fast zerquetscht worden, konnte sich in letzter Sekunde in die Freiheit retten.
„Liegen bleiben und sich nicht erwischen lassen!“ befahl sich die Maus selbst. Eine Weile beobachtete sie noch
die menschlichen Füße, welche sie sehen konnte und in der Küche hin und her liefen.
Irgendwann trat Ruhe ein und die Füße kamen zum stehen. Dicht nebeneinander als hätte man sie hier abgestellt. Die Anderen beiden menschlichen Füße waren direkt gegenüber postiert.
Der kleine Magen in der Maus fing sich an zu melden. „Ruhe, ich bin müde und möchte erst einmal schlafen“ versuchte sie ihn zur Vernunft zu bringen.
Dann vielen ein paar Brotkrümel auf den Boden „Wie gemein ist das den jetzt!“
Sie starte mit ihrem knurrenden Magen immer wieder auf die Leckerbissen, dem
auch noch ein Stückchen Käse folgte. Der Duft tanzte der Maus förmlich vor der Nase. Sie traute sich nicht zu widerstehen, sie wollte sich nicht erwischen lassen dafür war ihr Leben viel zu kostbar und den Platz den sie sich erobert hatte war sensationell, wie sie schon in den ersten Stunden erleben konnte.
„Nein was soll das den jetzt!“ sprudelte es aus der Maus heraus. Denn die Füße kamen wieder in Bewegung und etwas Buschiges schob sich über den Boden und säuberte ihn. Die Menschen sagen wohl Besen dazu. Dann war ein Geräusch zu hören und ein Deckel viel
schallend. Damit war der Leckerbissen verschwunden und der kleine Magen hörte nicht auf zu protestieren.
„Sei nun still, sonst hört man uns noch.“ befahl sich die kleine Maus.
Das Licht erlosch und es kehrte völlige Stille in den Raum. Nur der Kühlschrank unterbrach mit seinem brummen hin und wieder diese Stille.
Viel zu müde und geschwächt war das Mäuschen, um den Drang nach zu gehen und seinen Hunger zu stillen. Irgendwann gab der Hunger nach und das Mäuschen fiel in den erholsamen Schlaf. Es träumte von Paradies in dem
es reichlich zu naschen gab. Ein wundervoller Duft weckte die Maus auf. Sie reckte und streckte sich und sah das es taghell schon war.
„Oh je, habe ich es doch verpasst mir etwas bei Nacht zu besorgen, damit mein Magen etwas nahrhaftes bekommt. Warum traute ich mich auch gestern nicht an den leckeren Käse. Selber schuld“ bestrafte sie sich und hielt sich weiter versteckt.
Geduldig lauschte sie dem Gespräch der menschlichen Gestalten, bei den sie ihr Unterschlupf fand. „Klaus gibst du mir mal die Eier aus dem Kühlschrank!“ befahl eine Frauliche Stimme. „Anna ich kann sie nicht finden wo sind
sie?“erklang in einer männliche Stimme.
Also wohne ich bei Anna und Klaus, stellte die kleine Maus für sich fest. Nun muss ich mich an die Zwei gewöhnen, damit ich weiß wie ich an etwas nahrhaften kommen kann.
Es breitete sich ein herrlicher Duft in der Küche aus, den man nur in der Weihnachtszeit dort antrifft. Es wurde noch eine ganze Zeit lang in ihr gewerkelt bis es stiller wieder wurde.
„So viel Geduld brauchte ich schon lange nicht mehr haben.“ stellte die kleine Maus für sich fest. Draußen gab es leichter etwas nahrhaftes für mich.
„Jetzt erlaube ich es mir auf die Pirsch zu gehen und sie lief mit ihren kleinen
Pfötchen genau dort hin wo es am lecker duftete. Sie kabelte am Holztischbein hoch und fand sich an einer brennenden Kerze wieder, welche nach Plätzchen duftete.
„Nein wie unvorsichtig sind Anna und Klaus doch nur!“ stellte sie fest und schon hörte sie ein Geräusch, welches immer dichter kam. Sie drehte sich um, um zu flüchten und dabei streifte sie haarscharf mit dem Schwänzchen dicht an der heißen Kerzenflamme vorbei. Sie hatte wahrhaftig Glück unbeschadet aus dieser Situation sich gerettet zu haben.
Sie flog mehr als das sie in Sicherheit lief. Ihr kleines Herz es raste und vom Hunger war nichts zu spüren. Sie erholte
sich erst einmal von diesem Schreck. Sie hatte Glück und schlief abermals ein. Pünktlich zur Mitternachtsstunde wurde sie erneut wach, den ihr Magen hatte kein erbarmen mehr mit ihr und forderte sich ein.
Sie kletterte diesmal auf den Schrank in der großen Hoffnung hier fündig zu werden. Der weihnachtliche Duft lag immer noch in der Küche. Sie wurde fündig und labte genüsslich an einem Plätzchen.
Dann ging die Tür auf und Klaus steuerte die Plätzchen an und nahm sich drei Stück mit. Die Maus konnte sich gerade so hinter einer Teekanne verstecken. Sie nahm sich
sicherheitshalber den Rest ihres Plätzchen mit ins Versteck, um es dort zu verputzen.
Am nächsten Morgen rief Anna laut aus der Küche, als sie das fehlen der Plätzchen entdeckte „Klaus wir haben in der Küche eine Maus!“ Das kleine Mäuschen zuckte zusammen und machte sich noch kleiner als es eh schon war.
Da betrat Klaus die Küche und lachte, „ja eine Weihnachtsmaus“. Anna kannte ihren Klaus und wusste das er bei Plätzchen nicht wieder stehen kann. „Ich liebe meine Weihnachtsmaus, denn dann weiß ich das es schmeckt!“ gab sie ihn mit einem lächeln zu verstehen.
Unter dem Küchenschrank viel ein Stein
zu Boden, es war die Erleichterung die unserem Weihnachtsmäuschen durchfuhr.
© 16.11.2016 Petra-Josephine