Vorbemerkung
Im Himmel ist die Hölle los!
(wieder eingestellt: 13.12.2018)
Copyright: G.v. Tetzeli
Cover: Monika Heisig
Datenklau
Petrus hatte ein Faktum miserable am Hals. Dieses Ereignis war leider Chefsache. Er stiefelte mit bleischweren Füßen zu seinem Vorgesetzten. Gott lag auf dem Divan und Marlene Dietrich reichte ihm gerade ein paar Trauben und einen Becher Whiskey. „Hier, dein Manna“, säuselte Marlene. Gott dankte und befasste sich dann mit dem Eindringling. „Was gibt’s, Petrus?“ „Eure Göttlichkeit, wir haben da ein Problem.“ „Um was geht es?“ „Wir haben Datenklau!“ „Na und? Ist doch normal. Alle Engel müssen kontrolliert werden. Wo kommen wir denn sonst hin. Ein Überwachungshimmel muss sein. Außerdem machen wir dabei ein glänzendes Geschäft,
wenn wir die Daten an den Teufel verhökern. Wie meinst du denn, wie wir sonst unsere Völlerei finanzieren könnten“, schlürfte der liebe Herrgott.
„Die Sache ist die“, fasste der arme Petrus zusammen. „Alles war gut eingetütet, damit die Nikoläuse und Weihnachtsmänner loslegen könnten, aber..“ „Was aber?“ „Aber die Daten sind futsch!“ „Völlig weg?“ „Nein viel Schlimmer! Die Daten wurden öffentlich gemacht.“ „Der Serveradministrator, der Heilige Geist, wurde bereits befragt?“ „Ja, er hat den Übeltäter bereits ausgemacht.“ „Wer ist’s?“ „Engel dreihundertdreiunddreißig! Er hat die Daten auf CD gezogen. Jetzt will er alle unsere Engel informieren.“ „Nicht zu fassen! Das ist ja Verrat!“ „Überlegen Sie mal,
eure Heiligkeit, wenn unsere miesen Geschäfte mit dem Teufel aufkommen!“ „Mal Klartext, wer ist dieser Engel dreihundertdreiunddreißig.?“ „Er war mal Papst, hat sich mit den Nazis arrangiert und will es wieder gut machen, wie er sagt.“ „Papst Pius XII! Hat man ihn bereits in die Hölle geschickt?“ „Wir können ihn nicht finden!“ „Fahndung ausschreiben! Der ist Himmelszersetzend!“ „Sind wir nicht selber diejenigen, die irgendwie unlauter….“ „Schluss, wir brauchen einen Sündenbock“, trank der liebe Herrgott das ganze Glas aus. „Das ist aber noch nicht alles!“ „Wie bitte?“ „Ihr könnt euch doch noch daran erinnern, wie es bei der griechischen Abteilung zuging.“ „Ich weiß, da hat Zeus über die arme Europa
drüber gezogen.“ „Auf einer kleinen, griechischen Insel. In einer Höhle.“ „Na, immerhin, besser, als in einer Besenkammer.“ „Und auch da gab es schon Verräter. Sogar die widerlichen Menschen haben davon Wind bekommen.“ „Tja, schlimm. Deswegen haben wir nun unsere himmlische Abteilung des Christentums eingerichtet.“ Petrus erklärte. „Unsere ganzen Lieferungen sind durcheinander. Die Weihnachtsmänner, die Gutes tun, werden besteuert, die Betrüger unserer himmlischen Abteilungsgelder, gehen straflos aus.“ „Ja, ist es denn nicht so üblich?“ „Doch schon, aber es sollte niemand wissen.“ „Ach ja, da sage ich Amen und gut ist’s.“ „Pius landet also drunten?“ „Klar doch! Marlene, komm her und sing etwas. Zum Beispiel: „Vor
der Himmelspforte, vor dem großen Tor, da bringen die fleißigen Engel Reichtum hervor.“
Marlene legte los.
„Was ist nun mit den Lieferungen“, fragte Petrus. „Startet das System neu. Macht einen Reboot und irgendetwas reformiert ihr gefälligst. Wir müssen uns schließlich von der Normalsoße absetzen! Wir haben eben noch Hausaufgaben zu machen.“ „Die wurden doch noch nie gemacht.“ „Ruhe!“
„Der Virus bleibt doch.“ „Wenn es unser göttlicher ist, dann ist es egal. Schottet wenigstens die griechische Abteilung ab.“ „Hoffentlich geht alles glatt zu dieser Weihnachtszeit.“ „Wir schaffen das!“