Kurzgeschichte
Datenklau

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"Irgendwetwas läuft schief"
Veröffentlicht am 29. November 2016, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Irgendwetwas läuft schief

Datenklau

Vorbemerkung

Im Himmel ist die Hölle los!



(wieder eingestellt: 13.12.2018)






Copyright: G.v. Tetzeli

Cover: Monika Heisig

Datenklau

Petrus hatte ein Faktum miserable am Hals. Dieses Ereignis war leider Chefsache. Er stiefelte mit bleischweren Füßen zu seinem Vorgesetzten. Gott lag auf dem Divan und Marlene Dietrich reichte ihm gerade ein paar Trauben und einen Becher Whiskey. „Hier, dein Manna“, säuselte Marlene. Gott dankte und befasste sich dann mit dem Eindringling. „Was gibt’s, Petrus?“ „Eure Göttlichkeit, wir haben da ein Problem.“ „Um was geht es?“ „Wir haben Datenklau!“ „Na und? Ist doch normal. Alle Engel müssen kontrolliert werden. Wo kommen wir denn sonst hin. Ein Überwachungshimmel muss sein. Außerdem machen wir dabei ein glänzendes Geschäft,

wenn wir die Daten an den Teufel verhökern. Wie meinst du denn, wie wir sonst unsere Völlerei finanzieren könnten“, schlürfte der liebe Herrgott. „Die Sache ist die“, fasste der arme Petrus zusammen. „Alles war gut eingetütet, damit die Nikoläuse und Weihnachtsmänner loslegen könnten, aber..“ „Was aber?“ „Aber die Daten sind futsch!“ „Völlig weg?“ „Nein viel Schlimmer! Die Daten wurden öffentlich gemacht.“ „Der Serveradministrator, der Heilige Geist, wurde bereits befragt?“ „Ja, er hat den Übeltäter bereits ausgemacht.“ „Wer ist’s?“ „Engel dreihundertdreiunddreißig! Er hat die Daten auf CD gezogen. Jetzt will er alle unsere Engel informieren.“ „Nicht zu fassen! Das ist ja Verrat!“ „Überlegen Sie mal,

eure Heiligkeit, wenn unsere miesen Geschäfte mit dem Teufel aufkommen!“ „Mal Klartext, wer ist dieser Engel dreihundertdreiunddreißig.?“ „Er war mal Papst, hat sich mit den Nazis arrangiert und will es wieder gut machen, wie er sagt.“ „Papst Pius XII! Hat man ihn bereits in die Hölle geschickt?“ „Wir können ihn nicht finden!“ „Fahndung ausschreiben! Der ist Himmelszersetzend!“ „Sind wir nicht selber diejenigen, die irgendwie unlauter….“ „Schluss, wir brauchen einen Sündenbock“, trank der liebe Herrgott das ganze Glas aus. „Das ist aber noch nicht alles!“ „Wie bitte?“ „Ihr könnt euch doch noch daran erinnern, wie es bei der griechischen Abteilung zuging.“ „Ich weiß, da hat Zeus über die arme Europa

drüber gezogen.“ „Auf einer kleinen, griechischen Insel. In einer Höhle.“ „Na, immerhin, besser, als in einer Besenkammer.“ „Und auch da gab es schon Verräter. Sogar die widerlichen Menschen haben davon Wind bekommen.“ „Tja, schlimm. Deswegen haben wir nun unsere himmlische Abteilung des Christentums eingerichtet.“ Petrus erklärte. „Unsere ganzen Lieferungen sind durcheinander. Die Weihnachtsmänner, die Gutes tun, werden besteuert, die Betrüger unserer himmlischen Abteilungsgelder, gehen straflos aus.“ „Ja, ist es denn nicht so üblich?“ „Doch schon, aber es sollte niemand wissen.“ „Ach ja, da sage ich Amen und gut ist’s.“ „Pius landet also drunten?“ „Klar doch! Marlene, komm her und sing etwas. Zum Beispiel: „Vor

der Himmelspforte, vor dem großen Tor, da bringen die fleißigen Engel Reichtum hervor.“ Marlene legte los. „Was ist nun mit den Lieferungen“, fragte Petrus. „Startet das System neu. Macht einen Reboot und irgendetwas reformiert ihr gefälligst. Wir müssen uns schließlich von der Normalsoße absetzen! Wir haben eben noch Hausaufgaben zu machen.“ „Die wurden doch noch nie gemacht.“ „Ruhe!“ „Der Virus bleibt doch.“ „Wenn es unser göttlicher ist, dann ist es egal. Schottet wenigstens die griechische Abteilung ab.“ „Hoffentlich geht alles glatt zu dieser Weihnachtszeit.“ „Wir schaffen das!“

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Hörbuch

Über den Autor

welpenweste
Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten.
Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

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GertraudW 
Lieber Günter,
ich hab`s gerne nochmal gelesen, aber meinem Kommentar vom
letzten Jahr habe ich nix hinzuzufügen - außer, vielleicht, dass es
noch schlimmer geworden ist.
Liebe Adventsgrüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Danke für Deine große Mühe! Ich persönlich habe schon 1995 öffentlich gewarnt! Klar, dass mich niemande hören wollte.
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Es ist schon traurig, auf der Erde werden wir "gehackt",
ausgespäht und abgehört - und jetzt auch noch im Himmel ...
Luja sag i, Saklzement halleluja.
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste da machte auch nichts, dass Alois Hingerl im Hofbäuhaus versackt ist. Der Brief an die bayerische Regierung hätte nämlich auch keine Erleuchtung gebracht! :-)
Danke! Günter
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Gibt es da irgenwelche Parallelen ?
fragt sich
Bärbelchen
Vor langer Zeit - Antworten
Newcomer Offensichtlich ist der hoffnungsvolle Satz der Bundeskanzlerin bereits im Himmel angekommen, Günter! Lass sie niemals dieses Geschichte lesen, das hätte fatale Folgen, und sie würde es auf jeden Fall für ihren Wahlkampf verwenden! Dann würde man Dich schnell als Übeltäter entlarven, und damit würdest Du zu ihrem wichtigsten Wahlkamphelfer werden! Hast Du daran schon gedacht?
Liebe Grüße, Marko
Vor langer Zeit - Antworten
Biggi11 Schau an, auch im Himmel, irdische Probleme.
Gut, dass "Angi" irgendwie auch vertreten ist. Lach.
Dann soll es wohl was werden....
LG Biggi
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"Datenklau..."
Sieh an, sieh an, ein Whistleblower in himmlischen Gefilden... ...grinst*
Wer hätte das gedacht...
Ich kenne nur den Engel 07
aber der treibst leider auch nur mit Hubert Kah... . ..grinst weiter*
LG
Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
CHM3663 Das ist ja ein absoluter Kracher und dreht den alten Kirchenspruch einfach nur um: "Wie auf Erden, so in Himmel." ;-)
Klar, warum sollte es dort auch besser sein, wenn alle ehemaligen Verbrecher und Geschäftemacher dort fleißig weitermachen...
Ich drücke dem Engel dreihunderrdreiunddreißig jedenfalls trotz seiner traurigen Vergangenheit ganz fest die Daumen! ;-)
Vielen herzlichen Dank für diese etwas andere, herrlich fantasievolle und unterhaltsame und gleichzeitig nachdenklich stimmende Weihnachtsgeschichte
und viele liebe Grüße,
Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
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