Was ist nur los? Sichtweise eines Arbeitslosen
Da sitze ich. Ich quäle mich mit meinem schlechten Sehvermögen.
Die Temperatur ist unerträglich im Raum.
Alles klebt und ich fühle mich unwohl.
Ich vertrödele die Tage, die eintönig und zäh sind.
Wie lange soll das noch so gehen?
Ich stelle nur noch Fragen.
Ich frage mich und suche nach Ideen. Was kann ich machen.
Was kann ich arbeiten? Warum muss man arbeiten. Warum drängt es
mich?
Gewohnheit?
Oder will der Körper was tun?
Ich frage mich und frage mich.
Ich muss an meiner Zukunft arbeiten. Ich muss schreiben.
Ich will bleiben.
Ich könnte gehen.
Da alten Knoten brennen. Das macht mich nervös.
Unzufrieden.
Befriedigung.
Was ist das.
Keinen Trieb - keinen Antrieb.
Neid auf Leute, die zur Arbeit gehen.
Der Tag ist lang.
Als Alibi habe ich wieder nach neuen
Stellen im Internet gesucht.
Werde ich gestraft? Wofür....
Warum?
Lamentiere ich nur?
Wo ist meine Kreativität?
Alles scheint vorbei.
Ich bin fremd hier. Es schien besser in der alten Heimat.
Es schien.
Wo ist ein neuer Anfang? Sicher in dem Versuch ihn zu finden.
Und im "Nicht nachlassen". Ich bin es leid! Ich bin nicht müde.
Ohne Sex. Ohne Hunger.
Ich vegetiere zum Teil.
Manchmal denken wir daran, wie es füher war. Das sind schöne
Erinnerungen.
Selbst die Hitze war damals schön.
Jeder hat einen guten Rat. Ich habe keinen.
Ich will aber auch nicht die Ratschläge umsetzen.
Ich habe keinen Trieb – Antrieb. Ich möchte geben, mehr geben - ich kann nicht...
Was kann ich noch? Was bleibt noch?
Ein Rest von Stolz. Wie weit man mit mir gehen kann.
Wo ist der Zufall oder der Einfall.
Gestern habe ich einen Glückscent gefunden. Ob der kein Glück bringt,
weil er zwei Pfennig wert ist?
Die Wärme steigt im Raum. Ich spiele
nebenbei Karten.
Habe ne E-Mail an L. getippt.
Wieder ein Zug nach Berlin. Der rollt.
Karten habe ich schon oft gespielt, um die Zeit zu vertun.
Damals habe ich auf den Feierabend gewartet.
Mein Umkreis muss wieder größer werden. JFW 21.07.2006