Finde den Schatz
Ich besuchte meine Tochter, weil ich auf die Enkelkinder aufpassen sollte. Eine Freude natürlich - für uns alle.
Laurien und Viktoria liefen mir schon entgegen, als ich aus dem Auto stieg. "Oma, wir haben einen Schatz versteckt. Den musst du mit der Schatzkarte finden", klärte mich sogleich Viktoria auf.
"Wo finde ich denn die Schatzkarte für den Schatz?"
Die Kinder zogen mich jeder an einer Hand ins Haus. "Hier ist sie". Laurien übergab mir
die Karte. "Du musst dich an die Regeln darin halten Oma".
Ich sah die Karte an, dann Laurien, dann Vicki. "Toll, was ich so machen darf bei euch".
"Du darfst aber vorher einen Kaffee trinken", rief mir meine Tochter aus der Küche zu. Das tat ich, musste mich aber beeilen, weil die Kinder alle fünf Minuten in die Küche kamen. "Bist du fertig mit Kaffee?", fragte Viktoria mit großen gespannten Augen.
"Gleich, noch fünf Minuten", antwortete ich.
"Laurien steckte prompt nach fünf Minuten den Kopf durch den Türspalt. "Fünf MInuten
sind um".
Ich nahm Laurien die Karte aus der Hand. "Dann los, ich bin so gespannt. Was bekomme ich denn zur Belohnung?"
"Das können wir noch nicht verraten". Laurien sah mich schelmisch lächelnd an.
"Heißt der Pfeil hier auf der Karte, dass ich unter den Tisch krabbeln muss?" Erstaunt sah ich Viktoria an. "Ja, so steht das da", kam sofort die Antwort einer Fünfjährigen.
Ich krabbelte unter den Tisch im Wohnzimmer. Leicht war das nicht, ich musste robben, weil sich unter dem Tisch
noch eine kleine Ablage befindet. Sodann hob ich den Bezug vom Sofa an, wie es auf der Karte eingezeichnet war.
Ich fand einen Zettel mit einer Telefonnummer. "Ist das die Nummer von Notarzt, falls ich ihn nach der Schatzsuche brauche?
"Ne, ne, alles gut. Die Nummer brauchst du später". Laurien grinste über das ganze Gesicht und Viktoria hüpfte erfreut von einem Bein auf das andere.
Die Schatzkarte zeigte weiter, dass ich die steile Treppe zum Boden hochsteigen sollte. Tat ich. Oben war der Boden sehr
geschmackvoll weihnachtlich geschmückt. "Bin ich schon beim Schatz? Das sieht ja super hier aus. Habt ihr das so schön beleuchtet?" - "Ja", meinte Viktoria, "aber Papa hat ein bisschen geholfen".
"Sobald Strom irgendwo drin ist, Oma, lässt Papa uns das nicht allein machen". Laurien zuckte mit den Schultern. "Wir haben aber bestimmt, wie die Lichterketten hängen sollen". -
Das habt ihr richtig gut gemacht". Begeistert sah ich mich um.
"Hier auf der Schatzkarte ist die Zahl 15 hingeschrieben.. Was heißt das?" - 15
Minuten hier oben spielen", Zufrieden blickte mich Viktoria an und holte ihr Lieblingsspiel aus dem Schrank. Mit Händen und Füßen stellten wir uns auf einer bunte Matte. Die Würfelfarbe bestimmte, wo Hände und Füße zu stehen haben. Wir drei waren nach fünf Minuten verknotet.
"Oh, knick knack. Ich komme hier nie wieder hoch Viktoria". Lachend sah ich sie an.
"Oma, du musste jetzt noch durch den Schlauch krabbeln, auf dem Rücken". - "Ach", ich sah Laurien an. "Und sehe ich dann an der Decke die Nummer vom Notarzt?"
"Nein, Oma, aber die Kinokarten - und du musst vorher anrufen und reservieren. Wir wollen alle mit", juchzte Viktoria.
Das war mal wieder ein Tag wie im Bilderbuch. Kino war übrigens lustig.