Guten Morgen frau Piel
Evas Mutter ist eine besondere Frau. Sie ist immer guter Laune und das mit Demenz. Viel trägt auch dazu bei, wie meine Freundin Eva mit ihrer Mutter umgeht. Sie hat sich in Seminaren über Demenz informiert.
"Eva, sollte ich mal in ein Heim müssen, aus gesundheitlichen Gründen, dann hab kein schlechtes Gewissen".
"Ach, Mama, warum solltest du in ein Heim sollen?"
Ja, und dann musste es doch sein. Mama vergaß immer öfter etwas. Das Haus wurde verkauft und Eva suchte ein gutes Heim aus.
"Guten Morgen Frau Piel", begrüßte sie die Heimleitung.
Eva unterhielt sich noch eine Weile mit der Heimleitung, bevor sie den Heimweg antrat. "Hier sprechen wir die Gäste mit Namen an und sagen: Guten Morgen, guten Tag, guten Abend. Für unsere Gäste ist das eine wichtige Information. Eva wusste ihre Mutter in guten Händen.
"Die sind hier alle sehr nett" . - "Das
freut mich Mama". Liebevoll blickte Eva ihre Mutter an. "Wie sehen meine Haare eigentlich aus?", fragte Mama.
"Hier ist ein Spiegel. Lass uns gucken" Beide stellten sich vor den großen Spiegel. "Guck mal Mama, Mutter und Tochter. Wie schön"
"Und wer ist die alte Frau da?" Eva lachte los und auch Mama lachte.
Meine Freundin erstellte für ihre Mutter ein Bilderbuch. Es zeigte das Haus, in dem sie gewohnt hatten. Eva, ihren Bruder und die Familienmitglieder. Eva schrieb genau, wer sich auf den Fotos
befindet und wo auf dem Foto die Person zu sehen war. Dieses Album wurde im Heim wie ein Bilderbuch von allen betrachtet. Wie ein Lieblingsbilderbuch.
Sollte ich mal dement werden, hoffe ich, dass meine Kinder sich nicht scheuen, sich beraten zu lassen. Ich möchte anständig behandelt werden. Wie jeder andere gesunde Mensch auch.
Ich habe es nicht mehr weit zur Rente und somit viel freie Zeit. Zeit für ein Ehrenamt? Mich als gesunde Rentnerin mit Demenzkranken in einem Pflegeheim zu beschäftigen...ich denke darüber nach.