Kataloge haben den Sinn
Kunden anzulocken und
Wenn Preisnachlässe stehen drin
Wässrigmachen jeden Mund
Andy liest solch buntes Werk
Guckt … was Mann und Frau so brauchen
Und … fühlt sich sogleich bestärkt
Hernach zum Konsum hinzukrauchen
Buchdeckel: Einsneunundvierzig
Keramikschalen? Müssen sein!
Treibholzwürfel, extra würzig
Fichtennadelduft? Ja …, fein!
Stoff- und Flickensortiment
Wasserdichte Haustierdecke
Streudekor, das wird der Trend
Küchenrollen: gegen Flecke
Alpenweihnachtsvollmilchtropfen
Irish Cream, das wird der Hit
Und noch was zum Strümpfestopfen
Kauft der Andy gleich noch mit
„Brauch das, brauch das!“ singsangt er
Teeduftlichte, das wär’ klug
Knabberkram muss auch noch her
Davon kriegt man nie genug
Der Andy schaut ins Portemonnaie
Denn ohne Geld wär’s ja Verzicht
Auf schöne Sachen, nee, nee, nee
Solch Tragödie braucht er nicht
Fordernd stürmt er ins Geschäft
Nach dem Motto: Muss das haben!
Kleingedruckt, beim Matheheft
Preisnachlass in Großbuchstaben!
„Die da … brauch ich! Das da … auch!“
Andy dreht das Angebot
Drückt die Decke an den Bauch
Ob sie wärmt auch in der Not
Andy nestelt am Verschluss
Ach – schon auf? Na, so ein Dreck!
Offne Ware heißt: Verdruss
An Qualität … Er legt es weg
Rabatte würd’ er echt vermissen
Kleines Geld ist Tradition
Nur bei Meeresleckerbissen
Wehrt sich Andy: Hat er schon!
RUMMMS – sein Kopf sich stößt am Schrank
Als er hektisch greift zum Eis
Seltne Sorte, macht nicht krank
Aus der Beschreibung er dies weiß
Andy schaut und guckt ganz wild
Im Katalog auf Seite Vier
Da war doch so ein Werbeschild
Er steht davor – doch hängt nichts hier!
Dennoch findet er ganz viel
Voll ist auch sein Einkaufswagen
Warten … heißt das nächste Spiel
Zum Glück muss er davon nichts tragen
Beschönigen will Andy nichts
Das Portemonnaie wird ziemlich leicht
Gar mancher Kunde danach spricht’s
Auch aus: Genug, ich glaub, es reicht