In gewissem Sinne war alles, was bisher so von mir in die Öffentlichkeit getragen wurde, ein Vorspiel. Wir schreiben den 4. November 2016. Es ist 15 Uhr 25 MEZ. Unser aller ausgefuxxtes kleines Eberlein hat gestern eine Vermisstenmitteilung ans Brett gehängt. Ein Matrose havarierte. Da der Ochse also einen Auftrag auszuführen hat, schwing ich somit die Hufe und könnte dieses erste Kapitel auch den Namen GENESIS tragen, aber möchte ich nicht nur auf den alten Wegen wandern,
sondern leben wir ja im Hier und Jetzt, nicht im Gestern. Mein Vater ist mittlerweile schon seit fast 21 Monaten nicht mehr unter uns. Ich denke oft an ihn und weiß, dass er mir von dort oben sehr interessiert zuschaut. Zu seinen Lebzeiten hatte er leider nicht viel Einblick von mir erhalten, welch Aktivitäten ich nachgehe. Er war auch wirklich sehr mit sich selbst beschäftigt, denn hatte er einen schweren letzten Weg zu bestreiten. Ich hoffe sehr, dass er nun nachvollziehen kann, warum ich in der einen und anderen Situation so reagierte, wie ich reagiert habe. Hab dich lieb,
Papa. Von meiner Mutter erhielt ich dann ebenso einen Auftrag. Die freiwillige Feuerwehr schickte meinem Vater eine Zahlungserinnerung. Mit diesem Schreiben, versuche die Feuerwehr den Ausschluss ihres Kamerads Gerhardt zu verhindern. So der Wortlaut(1). Also habe ich der freiwilligen Feuerwehr Obernjesa wohl eine Neuigkeit mitzuteilen(2). Nachdem der heilige Vater den Adam in sein Paradies gestellt hatte, machte er sich an seiner Rippe zu schaffen. Eine als Männin bezeichnete Person, sollte
ihm als passendes Gegenstück zur Seite stehen. Es kann sich sicher ausgemalt werden, dass solch eine Rippen-Operation dem Sohnemann schwer zu schaffen machte. Aber schließlich ging es hier ja auch um sein Baby. Es ging um seine Männin. Der 13. Februar ist einer meiner ganz persönlichen Schicksalstage. 1982, 2003 und 2015 ereigneten sich an diesem Tage bedeutende Dinge in meinem Leben. Relativ unspektakulär verlief dieser Tag im Jahre 1982. Ich zog damals in meinem 12. Lebensjahr mit meiner Familie in mein heutiges Elternhaus. Von Rosdorf, Kirchstraße 1, zogen wir
nach Obernjesa, Vor der Fehle 2. In meinem 33. Lebensjahr war der 13.2. dann hingegen höchst spektakulär. Ich berichtete über diesen Tag einst im Weltverschwörungsforum. Es war der Tag meiner ganz persönlichen Adamsgeburt. Im Jahre 2015 starb dann mein Vater. Exakt 33 Jahre, nachdem er den Ort Obernjesa bezogen hatte, meldete er sich für den letzten Umzug auf dessen Friedhof an. Ich beging an diesem Sterbetag meinen 12. Geburtstag als Adam. (3-6)
Was wohl meine zukünftige Männin zur Zeit macht? Stimmt zwar schon, dass mein Boss mich ab und an etwas
informiert, aber ist mein heißer Draht in diesen Dingen leider etwas schlecht. Der Cheffe halt mal wieder. Das hat man als Geheimagent seiner Herrlichkeit leider auch über sich zu ergehen lassen. Aber will ich ja nicht klagen und ne Leberwurst zu spielen ist definitiv auch nicht der Sache dienlich. Gibt es halt noch etwas Rippchen. Auch in einer weiteren Angelegenheit wollte mein Oberboss mich in Aktion treten sehen. Bezüglich meiner Agententätigkeit betreibe ich ein kleines Atelier in Kassel. Atelier deswegen, da ich in der Maske eines Kunstschaffenden für die Organisation in Aktion trete.
Wollte der Boss ebenso haben. Vordergründig geht es bei dieser weiteren Angelegenheit um rein finanzielle Dinge, jedoch würde ich es auch als Denkzettel an den Bürgermeister interpretieren wollen. Mal sehen, wie sich diese Sache entwickeln wird. Gefragt in den letzten fast 21 Monaten habe ich mich, ob die Kriminalpolizei bei mir vorstellig werden würde. Wäre schon möglich gewesen, dass mich jemand unter der Anklage des Vatermordes gesehen hätte, zumal ich einige Indizien dazu selbst geliefert hatte. Zum Glück kam aus diesem Grunde noch niemand bei mir vorbei und
würde meine Mutter sicher auch aus allen Wolken fallen, wenn jemand mich dieser Tat bezichtigen würde. Mein Vater starb in den Räumen der Universitätsklinik von Göttingen. Am 12. Februar besprachen wir im Familienverband mit dem zuständigen Oberarzt und den behandelnden Ärzten, wie es mit unserem Familienoberhaupt weitergehen sollte. Neben meiner Mutter war auch noch meine Schwester anwesend. Sechs Wochen war er schon stationär dort in Behandlung. Die meiste Zeit auf der Intensivstation und in seinen letzten Tagen lag er in tiefem Koma. So beschlossen wir, im Sinne
meines Vaters, die lebenserhaltenden Maßnahmen ab diesem Tage einzustellen. Die Hoffnung auf ein Wunder war bei allen Beteiligten gen Null gesunken. Es geschah an einem Freitag den 13. Februar. Es war mein zwölfter Adamsgeburtstag. Als ich die Hand meines Vaters bei seinen letzten Atemzügen hielt, wusste ich noch nicht, welche Aktion unsere Organisation in anderen Räumen der Universitätsklinik veranstaltet hatte. Erst als ich am nächsten Morgen das Göttinger Tageblatt aufschlug, wurde ich darüber informiert. In den Räumen des Blutspendedienstes der Universitätsklinik ereignete sich eine
Explosion, welche mein Oberboss als weitere Spur inszeniert hatte. Das Spiel von Leben und Tod traf dabei eine Ärztin, welche eigentlich in der Palliativabteilung des Klinikums eingesetzt wurde. Die Dame hieß mit Vornamen Heike und starb sie am 23. Februar. 10 Tage nach der Explosion. Aufgrund dieser Umstände hätte ich mich somit nicht gewundert, wenn ich ebenso auch zu diesem "Unfall" in Verdacht geraten wäre. Da meine Agententätigkeit sich zur Zeit hauptsächlich auf Büroarbeit beschränkt, hatte ich diesen Umstand des 13. Februars anderweitigen Dienststellen auch mitgeteilt. Minime ist gespannt, ob
in dieser Angelegenheit irgendwann mal ein Wort mit mir gesprochen werden wird und meine Mission sich somit der Erfolgskrönung nähert. (7)
Das Baby hat es aber auch nicht immer einfach. Eberlein hat heute eine Mitteilung an sein Brett geheftet, welches dies gut bestätigt. Eva Brauns Buxx hat sich jemand unter den Nagel gerissen. So ganz sauber wurde das gute Stück in all den Jahren nicht gereinigt und dem braunen Jungen aus Braunau ist da etwas Braun ins Auge gestochen. War wahrlich ein starker Abgang, welchen der Boss da mit unserem Gröfaz-Agenten und seinem Weibe abgezogen hat. Ich
möchte ja nicht darüber schwadronieren, wie Schnuuzbart heute so über sein Wirken urteilt, aber eines kann ich als angelernter Doppelagent sicher sagen. Er wird sicher überrascht gewesen sein, aus welchen Gründen er tatsächlich so handeln sollte, wie er handelte. Ebenfalls ist gut zu wissen, dass der Boss jedes Spiel von der einen auf die andere Minute drehen kann. Richtig blitzkriegerisch sogar und der Joker kracht auf den Tisch.
Das treue Baby braucht doch eigentlich gar keine Windel.
Weißt doch............Wir Schaffen Das (8)