Die Tierrettung
Schlug sein Herz für mich, als er mich zu den Andren holte? Ich lief aufgeregt durch die Wohnungstür ins Zimmer und dort empfingen mich all diese Kreaturen auf den Tischen, Stühlen und auf den Fensterbänken. Der Raum war angefüllt von großen und kleinen Hunden, die nach Fressbarem suchten. Hier sollte mein neues Zuhause sein? Der Gestank von Kot stieg in meine empfindsame Nase. Ich wollte hier weg, denn es war kein guter Platz für mich, das spürte ich. Doch die Tür war bereits wieder verschlossen. Verunsichert verkroch ich mich unter eine Bank und rollte mich
zusammen.
Am Abend sah ich ein helles gelbes Licht durch das Fenster scheinen. Nein, es war nicht der Mond. Draußen hörte ich Stimmen von Zweibeinern. Ich bellte aus Leibeskräften, um auf uns aufmerksam zu machen. Einen Moment war Stille, dann öffnete sich die Tür und drei Zweibeiner kamen in die Wohnung. Sie glaubten kaum, was sie dort sahen, denn mindestens dreißig verängstigte Hundeaugen schauten sie hilfesuchend an. Der beißende Geruch machte auch den Zweibeinern zu schaffen. Nach und nach brachten sie uns in Transportboxen aus dem Zimmer ins Freie. Instinktiv wusste ich, das ist die Rettung.
Am nächsten Morgen stellten sie mich und die Anderen einem Tierarzt vor. Ich hatte Glück und mir fehlte nichts. Einige meiner Leidensgenossen waren verletzt und unterernährt. Sie wurden versorgt, gesäubert und geimpft. Die Tierrettung leistete großartige Arbeit, konnte man Tage später in der Zeitung lesen. Ein sogenannter "Tiermessie" hatte uns Hunde gesammelt und in seiner Wohnung verwahrt. Trotz der schlimmen Haltung, waren die anderen Hunde und ich, Menschen gegenüber freundlich und zutraulich geblieben, so dass wir bald aus dem Tierheim in ein gutes Zuhause vermittelt werden konnten, in dem wir liebevoll und artgerecht gehalten
wurden.
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