Humor & Satire
Himmel und Land - Ein Kampf ist entbrannt

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"Himmel und Land - Ein Kampf ist entbrannt"
Veröffentlicht am 05. Januar 2009, 12 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

In Wien geboren, in Niederösterreich aufgewachsen, verheiratet mit einem Tiroler und wohnhaft in Vorarlberg. Man sieht, meine Heimat ist Österreich. In grauer Vorzeit hab ich schwer behinderte Kinder unterrichtet. Dann Hausfrauendasein mit fünf Kindern (inzwischen mehr oder weniger erwachsen). Ausgleich durch kreative Tätigkeiten jeglicher Art, hauptsächlich schreiben, fotografieren, Schmuck kreieren und herstellen.
Himmel und Land - Ein Kampf ist entbrannt

Himmel und Land - Ein Kampf ist entbrannt

 Nun sprach Gott:

"Es sammle sich das Wasser,

das unter dem Himmel ist,

zu einer Ansammlung,

und es erscheine

das trockene Land!   (Gen.1;9)

 

Die Göttin erwacht auf der Totenbahre,

Sie fühlt nur Kälte und leblose Starre.

Der Gott zieht in Lichtbahnen seine Kreise

und vergnügt sich so auf seine Weise.

Die Göttin sieht sein göttliches Tun,

sie will keinen Tag, keine Stunde mehr ruhn.

Ihn kümmert es nicht, was die Alte tut,

da regt sich in ihrem Bauch die Wut.

Zuerst nur ein leichtes, müdes Beben

voll innerem Sehnen, innerem Streben.

Sie spürt, wie in Tiefen ein Feuer zuckt.

Sie weiß noch nicht recht.- Die Göttin schluckt.

Sie knirscht mit den Zähnen. Sie ist kaum bei Sinnen,

während die Fluten nach innen rinnen.

Die innere Glut stößt auf Wassermassen,

da muß die Göttin Dampf ablassen.

Sie schleudert Fontänen in die Höh',

Gott klagt überrascht: "Was ist denn - he?"

Die Göttin fängt an, ihren Felsleib zu schieben,

sich dehnen, sich strecken, mal hier und mal drüben.

Sie hebt sich empor aus den Wassertiefen

mit wildem Fluchen, Stöhnen und Schniefen.

Die Felsen krachen und knirzen und grollen,

und schon hört man welche zur Tiefe rollen.

Die Göttin sieht endlich dem Gott ins Gesicht,

doch Gott beachtet die Göttin nicht.

Da fangen die Gluten an zu wallen

und sich in der Tiefe zusammenzuballen.

Sie speit aus Vulkanen Feuer und Rauch

und schleudert sie ihrem Gott auf den Bauch.

 

Der Gott, nun von Asche und Ruß bedeckt,

ist ganz verdattert, er ist erschreckt.

Er beginnt nun seinerseits zu grollen

mit Blitzezucken und Donnerrollen.

Es wogen und toben Himmel und Land:

Ein wilder, ein göttlicher Kampf ist entbrannt.

Der Gott kämpft mit Feuer und Hagel und Stürmen,

die Erde mit Fluten und Felsentürmen.

So haben sie eins das andre erkannt,

die Erde den Himmel und Gott das Land.

 

Ganz plötzlich tritt wieder Ruhe ein

und die Erde sieht den Sonnenschein.

Da rührt sich was Neues in ihrem Bauch:

zuerst nur ein leises Wehen, ein Hauch,

dann ein Gluckern, ein Gurgeln, ein stoßweises Krachen.

Jetzt hört doch mal hin: Die Erde muß lachen.

Gott hört es - Er schaut ganz entgeistert drein -

Doch dann - stimmt er mit in das Lachen ein:

mit Sonne, mit Wärme, mit Windeswehn.

Habt ihr schon solches Lachen gesehn?

Die Erde wackelt und hält sich den Bauch

und spucken und schwitzen tut sie auch..

Ein Strom von Tränen rinnt ihr aus den Augen,

den Bäche und Flüsse zur Tiefe saugen.

Die Milch spritzt hoch aus den bebenden Brüsten

von Heiterkeit voll und von süßen Gelüsten.

Gott fängt das Wasser mit seinen Händen,

um es als Regen zurückzusenden.

Erst sprüht und prustet und spritzt er ganz wild,

dann nur noch sachte, gelinde, mild.

So wird die Erde allmählich still,

weil sie das Liebkosen genießen will.

Mit Felsenarmen greift sie zum Himmel empor

und ringsum singen die Fluten im Chor.

 

© Gerlinde File

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Über den Autor

Edlistrate
In Wien geboren, in Niederösterreich aufgewachsen, verheiratet mit einem Tiroler und wohnhaft in Vorarlberg. Man sieht, meine Heimat ist Österreich.
In grauer Vorzeit hab ich schwer behinderte Kinder unterrichtet.
Dann Hausfrauendasein mit fünf Kindern (inzwischen mehr oder weniger erwachsen).
Ausgleich durch kreative Tätigkeiten jeglicher Art, hauptsächlich schreiben, fotografieren, Schmuck kreieren und herstellen.

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Edlistrate Re: Noch einmal -
Zitat: (Original von mukk am 17.03.2009 - 17:42 Uhr) gerne gelesen - genau so begeistert wie beim ersten Mal!
Lieben Gruß!
Ingrid


Echt!?!?
Fühle mich geehrt! .... Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Noch einmal - gerne gelesen - genau so begeistert wie beim ersten Mal!
Lieben Gruß!
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
Edlistrate Re: *gänsehaut - na, gehn wir jetz unter die Klassiker? ;) *zwinker
toll...


Na sicher! Drunter machen wir's doch nicht! *auchzwinker*
Danke für die Lorbeeren, liebe rote Beere .... Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Cherry *gänsehaut - na, gehn wir jetz unter die Klassiker? ;) *zwinker
toll...
wirklich sehr beeindruckend
*****
liebe Grüße von der roten Frucht^^
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Edlistrate Re: is ja mal wat janz -
Zitat: (Original von Boris am 27.02.2009 - 11:20 Uhr) anderes - fast schon Klassisch?!

LG Boris


Ich tät sagen: Der Fasching ist wieder vorbei!
Danke fürs Lesen! .... Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Boris is ja mal wat janz - anderes - fast schon Klassisch?!

LG Boris
Vor langer Zeit - Antworten
Edlistrate Re: Liebe Gerlinde, -
Zitat: (Original von mukk am 23.01.2009 - 20:12 Uhr) Bin Begeistert!
Goethe und Schiller werden schon unruhig
- wow, eine Frau als Konkurrentin?
Dazu der brillante Humor! Ganz super!
Hochachtungsvoll mit lieben Grüßen
Ingrid


Doppelt hält besser, aber jetz wär i' schon ein bisserl verlegen!
LG .... Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Nera200 hallo - gerne wieder gelesen ^^
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Liebe Gerlinde, - Bin Begeistert!
Goethe und Schiller werden schon unruhig
- wow, eine Frau als Konkurrentin?
Dazu der brillante Humor! Ganz super!
Hochachtungsvoll mit lieben Grüßen
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
webwiz wow - Da fällt mir nur ein Wort zu ein: Beeindruckend!
Ich habe mir das Gedicht ausgedruckt.
LG
Guido
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