Kurzgeschichte
Ernstfall

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"Ernstfall"
Veröffentlicht am 22. Oktober 2016, 46 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich bin hier auf der Suche nach Verbesserungsvorschlägen, konstruktive Kritik und Anregungen. Ich schreibe hauptsächlich um Erinnerungen, Träume und Gefühle zu verarbeiten. Dementsprechend sind meine Geschichten auch recht düster. Allerdings sind meine Gedanken und Gefühle in meinen Geschichten stark abstraktiert, bildhaft und teils stark überspitzt dargestellt.
Ernstfall

Ernstfall

Ernstfall Prolog

Die Metallhülle ächzte unablässig aber gleichmäßig unter dem Druck der Wassermassen die sie  umgab. Jene Hülle  die die äußere Hülle eines U-Bootes darstellte dessen Energiequelle ein  Kernreaktor war. Vor einem Monat war es von einem Militärhafen Nerpitschja  das im Norden  Russlands lag  in See gestochen. Jetzt war es gerade etwa dreihundert Kilometer von der US- Amerikanischen Ostküste unterwegs. Ein festgelegtes Ziel hatte das russische U-Boot vom Typ  Projekt 659 nicht. Es war weder zur Abwehr noch zur Aufklärung losgeschickt worden. Der Grund  seines

Einsatzes war Teil eines ultima ratio Planes im Falle des Ernstfalles. Jenes besagte U-Boot  gehörte zu einem System  bestehend aus dutzenden offiziellen und streng geheimen Militärbasen  sowie anderer Atom U Boote welche ebenfalls ohne Ziel in zweihundert bis dreihundert Meter Tiefe unentdeckt durch die Ozeane glitten.  Die Kapitäne sämtlicher an diesem Projekt beteiligten U-Boote hatten den strikten Befehl unter  keinen Umständen aufzutauchen um zu verhindern  das ihre aktuelle Position bekannt wurde. Die Kommunikation fand über Langwellenfunk mit einer Frequenz von zweiundachtzig statt. Diese

 funktionierte jedoch nur in eine Richtung und ermöglichte es zwar dem Kommandostab im Kreml  Befehle zu geben  gab der Besatzung jedoch nicht die Möglichkeit zu antworten  den dazu müssten  sie auftauchen. Es gäbe zwar die Möglichkeit eine  an einer Boje befestigten  Antenne in Form eines langen Kabels auszufahren. Doch sowohl die Boje  als auch das Kabel könnten und nicht zu  vernachlässigen das gesendete Funksignal könnten zur Ortung durch fremde Militärkräfte führen.  

Sowohl der Kapitän als auch die ihm unterstellte Besatzung des vor der Ostküste der Vereinigten  Staaten

befindlichen Projekt 659 U-Bootes hofften und beteten darum nie das Codewort aus dem  Funk zu hören  welches entweder vom Generalstab oder eines Komplexen vollautomatisch  funktionierenden Aufklärungssystems kommen konnte  und einen festgelegten und gut eingeübten  Handlungsablauf auslösen würde.

Die Aufgabe des U-Bootes war sowohl simpel als auch entsetzlich. Sie bestand darin unentdeckt  durch die Ozeane zu tauchen und im Falle des Codewortes  das im Ernstfall von Moskau aus  gesendet wurde  sämtliche an Bord befindlichen Langstreckenraketen mit Thermonuklearen  Sprengsätzen auf so

viel wie möglich Feindliche Ziele abzufeuern  die zum Zeitpunkt des Befehls  in Reichweite lagen. Damit waren sie Teil eines Systems  das sicherstellen sollte das selbst nach der kompletten nuklearen Vernichtung des Mutterlandes Russland  immer noch ein Vergeltungsschlag  ausgeführt werden konnte. Dieser sollte im Gegenzug allen feindlichen Nationen das selbe  Schicksal bescheren. Der Feind  das war die von den vereinigten Staaten dominierte NATO.

Da beide Seiten diese Taktik anwandten und auch beiden Seiten bewusst war das dass der Fall war   war jedem Menschen  der klar denken konnte bewusst das

niemand einen solchen Ernstfall als  Überlebenden Sieger überstehen konnte.  

Seit dem das erwähnte Tauchboot in Raketenreichweite zur Ostküste gelangte war bereits eine  Woche vergangen.  Nach der Ankunft wurde die Geschwindigkeit von dreiundvierzig auf zehn Kilometer pro Stunde  reduziert. Der für dieses Fahrzeug verantwortliche Kapitän ersten Ranges hatte nach kurzer  Besprechung mit den beiden Kapitänen zweiten und dritten Grades entschieden entlang der  Ostküste auf und abzufahren  dabei jedoch nicht näher als zweihundert Kilometer an die Küste  heranzukommen. In diesem Modus  in

kontinuierlicher Bewegung jedoch so langsam um sicher zu  stellen das dass  durch die Vorwärtsbewegung verdrängte Wasser keine messbaren Geräusche macht und das im sicheren Abstand zum Festland  sollte eine Ortung des tauchenden Seefahrzeuges höchst unwahrscheinlich bis hin zu unmöglich sein.  

Vor wenigen Stunden hatte es auf der Höhe der Amerikanisch-Mexikanischen Grenze eine  langgezogene Wendung befahren um anschließend wieder am Küstenstreifen entlang Richtung  Norden zu fahren.

An Bord war die Stimmung einer enormen Schwankung unterworfen.

Einhundertundvier Mann  waren auf engstem Raum  fast schon wie Ölsardinen in einer Konserve  eingeschlossen. In dieser  Umgebung hatten nicht einmal die drei Kapitäne auch nur eine einzige Sekunde Privatsphäre  man  konnte niemandem aus dem Weg gehen. Das ständige ächzen der Stahlhülle  unter hunderten  Tonnen Wasser  dieser Konserve machte die Situation nicht gerade angenehmer.  Ein besonders optimistisch denkendes Besatzungsmitglied merkte  aufmunternd gemeint  an das   anders als in einem U-Boot mit Verbrennungsmotor  es bei diesem Exemplar es durch den  Nuklearantrieb wenigstens anstatt eines

ständig anwesenden alles durchdringenden Dröhnens nur  ein kaum hörbares Summen gab.

Dem stand jedoch die Tatsache gegenüber  das ihre Mission so lange andauern würde bis die in den  Brennelementen  welche sich im Reaktor befanden  verfügbare Energie zuneige ging.  Voraussichtlich würde diese Energie mindestens drei Monate reichen. Zu dem besagten Zeitpunkt   mit einer gewissen Erleichterung  jene zehn Tage abziehen welche sie für die Reise von ihrem  Militärhafen bis zu ihrem gegenwärtigen Aufenthaltsort gebraucht hatten. Zudem hatte man zu Gunsten der Platzeinsparung auf

abwechslungsreiche Lebensmittel verzichtet   auch auf den Geschmack. Kein Besatzungsmitglied wäre jemals auf die Idee zu kommen diesen   annähernd geschmacksneutralen Brei  der von Wissenschaftlern so entworfen wurde das er alle  Substanzen die der menschliche Organismus braucht im richtigen Verhältnis beinhaltete  der ihnen  jeden Tag vorgesetzt wurde  als Lebensmittel zu bezeichnen. Somit wurde die optimistische Bemerkung zwar registriert  ging in den Köpfen unter der  Vorstellung die nächsten drei Monate als Ölsardine ohne Privatsphäre und miesem Essen verbringen zu müssen  sehr schnell unter.

Es war drei Uhr früh Morgens  wobei die Uhren an Bord auf die Moskauer Zeitzone eingestellt  waren  als der dritte Kapitän Alexander Sergejewitsch Puschkin vom im hinteren Teil gelegenen  Kernreaktor und dahinter befindlichem Maschinenraum  den Gang Richtung Kommandoraum in  der Front des Schiffes schritt. Da die beiden Ranghöheren Kapitäne schliefen hatte er das  Kommando. Obwohl die Anweisung unmissverständlich besagte  das der höchstrangige Kapitän   der nicht gerade schläft  ununterbrochen im Kommandoraum anwesend sein musste. Doch das war  ihm  bedingt durch Nervosität  nicht möglich. Bei dieser

Fahrt handelte es sich um seine erste Fahrt  in einem U-Boot. Die Jahre vorher war er auf einem mittelgroßem Zerstörer stationiert  der jedoch  nur selten zur See stach. Für seine Karriere war ein Einsatz jedoch nicht nötig. Er überzeugte die  Militärführung durch sein besonders ausgeprägtes taktische denken  seinem überragendem  Urteilsvermögen und einer ordentlichen Dosis pragmatischen Denkens. Diese Eigenschaften zeigte  er in dieser Zeit jedem  der auch nur einen Rang über ihm stand. Er stieg recht zügig die Karriereleiter auf  unaufhaltsam von manchen beneidet  von vielen  bewundert.

Drei Tage bevor sie mit diesem Unterwasser Koloss

aufbrachen war es dann endlich soweit. Mit der Beförderung zum Kapitän dritten Grades ging er  endlich auf die Zielgeraden der Rennbahn zu höchsten Militärischen Ehren ein. Nach der Euphorie der  mit der Beförderung verbundenen  Verleihung hoher Ehre und  Anerkennung  folgte die schockartige Ernüchterung. Diese kam in Form eines Befehls vom  Flottenadmiral persönlich  die ihn hier her brachte. Die erste Verantwortung würde daraus bestehen im Ernstfall mit einem Knopfdruck zum  tausendfachen Mörder zu werden.  Als er so unablässig zwischen

Kommandoraum und Reaktor hin und her ging  versuchte er  wie  schon die letzten Tage  sich selbst davon zu überzeugen das der Begriff Mord der falsche war. Das  

Rückkehr noch eine staatliche Organisation vorhanden war  ihn an ein Kriegsverbrechertribunal zu  übergeben. Für den nicht unwahrscheinlichen Fall das es diese Strukturen nicht mehr geben würde   lauteten ihre Anweisungen ihn  sofort nach erkennen dieses nicht mehr vorhandenen Systems  zu  erhängen und anschließend seine Leiche den Tieren  zur absoluten Demütigung auch nach dem Tot   den Tieren zum fraß vorzuwerfen. Die

Militarführung war der Meinung  das gegenüber Verrätern  noch nicht einmal die aller kleinste Spur von Respekt oder Achtung entgegen gebracht werden  durfte. Die Schlussfolgerung lag so klar wie noch nie in der Hand. Er musste selbst entscheiden und zwar  schnell.

1. Zur selben Zeit im circa siebentausendfünfhundert entfernten Moskau marschierte ein uniformierter Mann  dessen gesammte Brust mit Orden  Medailien und anderen Zeichen militärischen Würden  bedeckt war  in sehr zügigem Tempo durch einen Flur  der sich im inneren des Kreml befand  auf  eine Tür zu. Ohne anzuklöpfen öffnete er die Tür mit so einem starken

Schwung  das ihm beim  hindurchtreten beide Flügel aus den Händen rutschte  wodurch beide mit einem lauten krachen  gegen die Wände krachten.

In der mitte des Raumes  der sich ihm hinter der Doppelschwingtür auftat  stand ein nobel  aussehender großer und aus einem edlen Massivholz bestehender Schreibtisch. Dahinter saß ein  Mann  der sich offensichtlich nicht besonders hatt erschrecken lassen durch den plötzlichen Krach. Vielmehr hob er langsam den Kopf von den vor ihm auf dem Schreibtisch liegenden Unterlagen ab  um ihn musternd und fragend anzuschauen. Er glaubte auch eine Spur von Empörung für ein derart

 Respektloses Verhalten ihm gegenüber zu sehen. Ein Respektloses Verhalten ausgerechnet ihm  gegenüber  dem Marshall der Russischen Förderation  gemeinsam mit dem Präösidenten der  russischen Förderation  der oberste Befehlshaber des russischen Militärs. Der Marshall hohlte tief Luft und begann mit forscher  lauter Stimme  mit der klar und deutlich der  befehlerische Unterton mitschwang  der keine Wiederrede dultete. Eine Stimme  wie sie Millitärs in höherer Position zusammen mit ihrer Beförderung zu bekommen schienen: „Ich hoffe für sie  das  sie einen wirklich driftigen Grund für ihre unerhörte Respektlosigkeit

haben. Was glauben sie  eigentlich was sie sind  das sie es nicht für nötig oder zumindest angemessen erachten  wie jeder  andere Mensch auch zuerst anzuklopfen. Und dann nehmen sie sich auch noch heraus die Türen mit einer solchen Agression aufzustoßen. Sie stören mich bei wichtigen Arbeiten und ich hoffe für sie   ihr Anliegen ist mindestens genauso wichtig!“.  Der störende hochdekorierte Uniformierte hatte während der Marshal sprach jedes Anzeichen von  Selbstvertrauen und Stärke verloren oder zumindest konnte man ihm davon an seinem äußeren  nichts mehr anmerken. Kurz waren seine Gedanken komplett wirre  doch

dann erinnerte er sich  daran das sein Anliegen wichtiger war als alle anderen Angelegenheiten die irgendwo auf dem  Hoheitsgebiet der russischen Förderation gerade am laufen waren. Den von den nächsten  Augenblicken würde abhängen ob überhaubt jemals einer seiner Landsleute irgend eine Art von  Angelegenheit haben würde. Er holte tief Luft  und mit dem einatmen gewann er seine innere  Stärke und das Vertrauen in sich selbst wieder zurück: Marshal  wir haben ein enormes Problem.  Einer unserer Techniker hat mir gerade mitgeteilt das einer unserer Kommunikationssateliten  der  sich derzeit leicht unterhalb der

Kanadisch-Amerikanischen Grenze  befindet  durch einen  ungeklärten Defekt ausgelöst  im Moment den Befehl des atomaren Ernstfalles sendet. Wir wissen  leider nicht ob sich in dessen Sendebereich U-Boote befinden und sind leider auch nicht in der Lage eine Nachricht zu übermitteln um die Crew eines oder mehrerer  unter Umständen dort befindlichen  Atomubooten  zu übermitteln um sie über den defekt zu unterrichten da der Satelit  ebenfalls durch  den Defekt ausgelöst  sämmtliche Frequenzen mit denen wir sie so tief unter Wasser erreichen  könnten blockiert. Wir haben versucht den betroffenen Sateliten zu deaktivieren

 allerdings reagiert  er nicht mehr auf unsere Befehle. Sein Computersystem schein komplett abgestürzt zu sein.“

Bunkern an die Oberfläche führen zu können. Er machte sogar ein Angebot indem er hoch und  heilig versprach  er würde nach der Rückher seiner Leute an die Öberfläche alles in seiner Macht  stehende unternehmen um allen Menschen ein glückliches Leben zu ermöglichen. Dieses Ziel  zumindest mit all seiner Energie  Kraft und Zeit bis zu seinem Tot zu versuchen in die Tat  umzusetzen  machte er in diesem Moment der Angst und Verzweiflung zu seinem obersten  Lebensziel.

2.

Wenige Minuten vorher neigte sich ein kleinerer  aber nicht unbedeutender  Krieg  von dessen  Ausgang alles andere was sich noch ereignen würde  abhängen würde. Dieser kleine Krieg wurde nicht auf einem Schlachtfeld und auch nicht von bewaffneten Soldaten  ausgetragen. Dieser kleine Krieg  der aus einer anderen Perspektive die größte Schlacht war  die  diese Person jemals geführt hatte  fand wenige hunderte Kilometer vor der Ostküste Amerikas in  dreihundert Meter Meerestiefe  im Kopf des Kapitäns dritten Grades statt  der wie angewurzelt und  eingefroren immer noch vor der Matrix stand die ihn unnachgiebig die Mitteilung „atomarer

 Ernstfall“ auf die Netzhaut seiner Augen projektzierte.  

Die Kontrahenten dieses Krieges waren sein  vom Militär eintrainierter  bedingungslosen  Befehlsgehorsams  der im sagte er solle die Nuklearwaffen startklar machen und den Abschuss  veranlassen auf der einen Seite. Auf der anderen Seite stand seine Überzeugung  die ihm seine  liebevolle Mutter in seinen ersten Jahren näher gebracht hatte  nämlich die  das er nicht das Recht  hätte über Leben und Tot zu bestimmen. Schon gar nicht über den Tod so vieler Millionen  Unschuldiger. Aber anderseits war er sich auch unsicher ob es überhaupt Unschuldige

geben  würden. Imerhin hätten die überwältigende Mehrheit der Menschen wiederstandslos  ja sogar  freudig  zugelassen  das es überhaupt so weit kommen konnte.  Das die Angehörigen ihrer eigenen Rasse  einer Rasse mit einer so gewaltigen Schöpferkraft  diese  Gabe dazu verwendet hatten um immer stärkere Waffen zu entwickeln  mit dem Ziel immer  schneller immer mehr Artgenossen zu töten und gleichzeitig weitere Milliarden Angehörige anderer  Spezien  die von den Menschen als Tiere abfällig abgewertet wurden  welche in den Augen vieler  Menschen ein geringeres Lebensrecht hatten als sie. Und warum? Weil sie nicht imstande

waren in  dem Umfang zu denken und zu sprechen wie wir. Verächtlich fügte er den Gedanken  und weil sie  keine Teschnik haben um ihre eigene Art in Massen auszurotten  hinzu.

Nach dieser Gedankenkette war der Krieg in seinem Kopf entschieden. Zielstrebig lief er zur  Schalttafel  die die Funktion der Ansteuerung der Bordbewaffnung hatte. Seine  in seiner Hand  befindliche  Magnetkarte führte er durch das Lesegerät worauf zwei Lichter beganneb zu blinken.  Kurz darauf ertönte ein bestätigendes Signal worauf sich mit minnimaler Verzögerung der  Bildschirm anschaltete. Er wählte sich zielstrebig durch diverse Haupt- und

Untermenüs. Diesen  Fall hatte er zwar nur einmal geübt und er hatte kurz befürchtet er hätte zu viel davon vergessen.  Aber in diesem Moment fiel ihm alles ein. Nach wenigen Minuten hatte er alle sechs im  Unterwasserfahrzeug installierten Silos markiert. Jede einzellne hatte einen Gefächtskopf mit einer  Sprengkraft von sechshundert kilotonnen TNT. Nicht zu vergessen die ionisierende Strahlung. Das Abschusssystem fragte ihn mittlerweile nach dem Code  mit dem die Transportsicherung der  sechs nuklearen Gefächstköpfe deaktiviert werden sollte. Auch das wusste er noch. Unter der Konsole an der er gerade stand

befand sich ein speziell  gesicherter Schieber  den zu öffnen man einen fünf Stelligen Zahlencide benötigte  doch das  Eingafeld aktivierte sich nur  wenn gerade das Signal „atomarer Ernstfall“ empfangen wurde. Das war jetzt der Fall. Er tippte den Code schnell ein worauf sich die Schublade augenblicklich  automatisch öffnete. Der Inhalt war ein  mit einem zwanzig Stelligen Code beschrifteten Zettel  den er heraus nahm. Diesen gab er in die Konsole ein  worauf er sich in einer Grafikoberfläche  wiederfand in die er offensichtlich die Zielkoordinaten eingeben konnte. Für die Hälfte der Raketen  wählte er Metropolen aus  mit

der anderen Hälfte verschiedene Ziele im ländlichen Raum. Er  

wusste nämlich das dass amerikanische Armee die balistischen Raketen auf dem Radar und dem  Sateliten würde sehen können. In der Metropole leben zwar viele Menschen  allerding würden die  auch schneller evakuiert werden  während die eher dünn gesähte Bevölkerung auf dem Land nicht  das Glück eines schnellen Transportes in die Bunker hatte.

Er wollte gerade den Abschuss einleiten  als ihm ein weiteres Einstellungsmenü auffiel. Nach der  Auswahl desselben machte sein Herz einen kleinen freudigen Hüpfer. In diesem Menü

konnte er die genaue Flugbahn einprogramieren. Er hatte eine Idde. Nämlich jene  das er das U-Boot etwas tiefer  sinken lies und die Raketen so programierte  das sie unter dem Radar flogen.  Das tiefe Zünden unter Wasser vertuschte den Start der Taketen vor den Sateliten und die niedrige  Flughöhe machte sie unsichtbar für das Radar. Jetzt war er zufrieden. Wärend des inneren Konfliktes vor wenigen Augenblicken war er zu der  Einsicht gekommen  das der Mensch nicht das einzige Lebewesen auf diesem Planeten sei. Das alle  die anderen Lebewesen das selbe Recht auf Leben hätte. Nach dem er zu diesem Schluss  gekommen war

 dauerte es nicht lange bis ihm klar wurde  das dass böseste  grausamste und  gewalttätigste Lebewesen auf der gesammten Erde der Mensch sei. Von diesem Punkt dauerte es  dann nicht mehr lange  bis ihm die Lösung aller Probleme in den Sinn kam. Die Anzahl der Menschen musste drastisch reduziert werden. Die Kernwaffe hatte in diesem Plan  eine doppelt nützliche Funktion. Zum einen sollte sie die Population der Rasse des Homo Sapiens   die zum Gegenwärtigen Zeitpunkt weit oberhalb der kritischen Masse  welche unser Ökosystem zu  verkraften im stande war  lag auf ein gemäßigtes Maß herunter regulieren. Und gleichzeitig sollte  den

Überlebenden die Erfahrung  das ihre Rasse sich mit einer eigenen und durch sie selbst  angewante Erfindung fasst kommplet selbst ausgerottet hätten  eine Lehre sein und ihnen klar  machen wohin es führen würde  wenn sie zu viel Energie und Zeit in die Entwicklung von  Technologien mit immer größerer zerstörerischer Macht stecken. Und viel zu wenig in die  freisetzung ihrer schöpferischen kreativen Energie. Er wusste er tat das richtige  während er mit  einem druck auf den Abschussknopf sämtliche sechs Raketen auf einmal startete und sie auf ihren   für jede individuell geplante Route mit ihrem ebenfalls festgelegtem Ziel.

Auch ehr betete  zwar nicht das erste mal in seinem Leben  aber doch mit einer felsenfesten  Überzeugung und dem guten Glauben  dieser Krieg sei der letzte Akt der Menscheit mit dem  bewussten Ziel der Zerstörung.

Er und alle Besatzungsmitgliede hörten laut und deutlich das öffnen der Siloverdeckungen und das  kurze Zeit später einsetzende typische Geräusch von unter Wasser startenden Langstreckenraketen.  Letztere wurden durch das Geräusch aus ihrem Schlaf gerissen. Die jenigen welche wussten was  dieses Geräusch zu bedeuten hatte spürten ihre innere Welt augenblicklich in sich  

zusammenstürzen  die anderen welche es nicht erkannten  wurde spätestens beim Anblick der  Dienstälteren Kollegen  ann derren gesammten Körper sich das blanke entsetzen wiederspiegelte   was es zu bedeuten hatte. Die beiden obersten Kapitäne rannten in den Kommandoraum um sich zu vergewissern  ob ihre  schlimmste Befürchtung tatsächlisch eingetreten war. Jeder wusste es aber keiner wollte es wissen.  Die drei Kapitäne  obwohl ein gewisser Missmut auf den dritten Kapitän vorhanden war da er einer  der Menschen war  die den Knopf gedrückt hatten  wusste doch jeder das er nur den Befehl befolgt  hatte. Die wenigsten

hatten echte Emphaty  die bei den meisten spätestens im Verlauf ihrer  militärischen Ausblidung abtrainiert wurden  gespürt. Trotzdem glaubten alle genau nachempfinden  zu können wie es dem dritten Kapitän gerade zu Mute war.  Viele überlegten mit ihm über das Geschehene zu reden  jedoch war jeder einzellne  die wenige  Stunden noch der festen Meinung war sie könne nichts schocken und sie seien wiederstandsfähig  wie der Sprichwörtliche Fels in der Brandung  durch und durch zerstört und traumatisiert. Jeder  hatte  in den neun Tagen die sie für den Weg zurück brauchen würde  mehrmals einen

 Nervenzusammenbruch. Es war die deprimierendste Fahrt eines militärischen Fahrzeuges in der  gesammten Menscheitsgeschichte.

Epilog

Der Plan des dritten Kapitäns  die Raketen so niedrig fliegen zu lassen das sie unter dem Radar  flogen und sie somit von selbigen nicht erkannt wurden ging voll und ganz auf. Die amerikanische Luftabwehr war nicht in der Lage die ballistischen Langstreckenraketen mit  ihrer tödlichen Lage zu lokalisieren und schon gar nicht waren sie in der Lage sie aufzuhalten.

Der russische Präsident musste resigniert feststellen  das ein erstes

Gebet nicht erfüllt wurde  jedoch seine Befürchtung. Nach der Detonation der ersten Nuklearsprengsätze auf amerikanischem Boden  

gab der Präsident der vereinigten Staaten der sich  genauso wie Regierungsmitglieder  Angehörigen  der Militärführung und einige wenige glückliche Angehörige der Zivilbevölkerung  zu diesem  

Zeitpunkt bereits in einem Atomschutzbunker befand  den Befehl zum atomaren Vergeltungsschlag.

Der Start der amerikanischen Interkontinentalraketen wurde just im selben Moment an diese  abhoben von den russischen Spionagesatelliten

registriert und die Info zu eben durchgeführten  Raketenstart vom Hoheitsgebiet der vereinigten Staaten an den  von nun an im Atomschutzbunker  befindlichen Kommandozentrale  weiter. Der dort anwesende Präsident und sein  um ihn  versammeltes Team aus dem Marschall  dem Armeegeneral und dem Generaloberst schauten sich  beim eintreffen dieser Information nur kurz an während sie sich fast Synchron zunickten. Wenige Augenblicke hatte der Präsident sämtliche Interkontinental  Lang-  und auch einige  Kurzstreckenraketen die sich auf dem Gebiet Russlands befanden  was an die dreitausend Stück  waren bei denen es

sich bei sechzig Prozent um welche mit Nukleargefechtskopf handelte  von  seiner Konsole aus freigeschaltet. Wiederum wenige Augenblicke später waren sämtliche Raketen  bereits auf ihrem Weg  der extra für den Fall des jetzt eingetretenen Ernstfalles bereits Jahre zuvor  einprogrammiert worden waren.

Anschließend führte eines zum anderen. Die amerikanischen Raketen trafen  bis ein paar wenige die vom Kurs abkamen und irgendwo anders landeten  einige auf dem Gebiet von Staaten die eigentlich zu den Verbündeten Amerikas gehörten. Mehr als die Hälfte der Raketen russischer Herkunft waren  für

die USA bestimmt  der Rest regnete auf die Territorien sämtlicher Staaten nieder welche Teil der NATO und somit Verbündete der vereinigten Staaten waren.

Aber auch die restlichen Atommächte der Erde schafften es noch zusammen mehr als zweitausend  Raketen mit Nuklearsprengsatz dazu steuern

Die Sprengkraft  die an diesem Tag auf der Erde entfesselt wurde lag im Bereich von mehreren  Teratonnen TNT. Diese gewaltige Energie sollte in den kommenden Monaten nicht nur achtzig  Prozent der auf diesem Planet lebenden Menschen töten  wobei die glücklichen von ihnen sofort im  atomaren Feuer

verdampften  während die weniger glücklichen in der kommenden Zeit langsam  und zumeist qualvoll von der Strahlenkrankheit und Tumoren dahingerafft wurden. Die diejenigen mit dem meisten Pech überlebten diese Katastrophe und waren ab dem dem für ihr  restliches Leben verflucht. Sie waren verurteilt  zu einem Leben tief unter der Erde bei Kunstlicht   diese Generation sollte nie wieder das Sonnenlicht sehen.  

Diese Entwicklung hatte niemand erwartet was  wie sie jetzt merkten naiv war  denn nur ein totaler  Idiot sitzt entzündet in einer Kammer voll Schießpulver ein Streichholz ohne die

Folgen zu  bedenken. Auf unbestimmte Zeit in einem großen Metallsarg tief unter der Erde würden die  Überlebenden nun ihr Dasein fristen  Essen aus der Konserve zu sich nehmen und ihrem  im Bunker geborenen  Nachwuchs  der nicht selten an  durch Strahlenexposition ausgelösten Fehlbildungen  

litt  von der Welt da oben. Sie erzählten von einer wunderschönen bunten Welt die allen auf ihr  beheimateten Lebewesen alles was sie bräuchten u Verfügung stellte. Und von der  durch Angst   Paranoia und eigensüchtigen Verhalten  ausgelöste Dummheit der Menschen die schlussendlich zur

 Zerstörung dieses Paradieses führte.

Aber sie machten ihnen auch Hoffnung  sagten ihnen das die tödliche Strahlung  welche die  Erdoberfläche unbewohnbar machen würde  dort nicht für immer verbleiben  würde. Mit der Zeit würde sie nachlassen und in nicht allzu ferner Zukunft  wurde der neuen Generation   welche man auch Generation Maulwurf nannte  von den Überlebenden prophezeit  würden sie  wieder an die Oberfläche zurückkehren und die Schönheit endlich mit eigenen Augen sehen.

Gleichzeitig wurden sie dazu ermahnt  alles in ihrer Macht stehende zu tun  damit sich so etwas nie  wiederholen kann.

Zu dem Zeitpunkt als die gesamte Erde brannte und mit ihr alle Lebewesen die nicht mindesten  einhundert Meter unter der Erde waren gab es drei Gruppen von Menschen. Die einen waren in  einem sicheren Bunker  eine recht große Gruppe  die es nicht in die Bunker schaffte  verdampften  und eine ganz kleine Gruppe  bestehend aus sieben Leuten  beobachteten das Geschehen durch die  Fenster  der in vierhundert Kilometer Höhe die Erde umrundende ISS  voller entsetzen. Schließlich wurde ihnen klar  das sie hier oben zwar vorerst in Sicherheit waren  jedoch keine  Möglichkeit mehr hatten an Vorräte zu kommen oder jemals wieder

zur Erde zurückzukehren.

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Über den Autor

Dexpanthenol
Ich bin hier auf der Suche nach Verbesserungsvorschlägen, konstruktive Kritik und Anregungen.

Ich schreibe hauptsächlich um Erinnerungen, Träume und Gefühle zu verarbeiten. Dementsprechend sind meine Geschichten auch recht düster.
Allerdings sind meine Gedanken und Gefühle in meinen Geschichten stark abstraktiert, bildhaft und teils stark überspitzt dargestellt.

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