Irgendwo alleine im Bett
Der Mond.
Er knall durchs Fenster und geht mir auf den Geist.
Scheiß Mond,
scheiß Leben,
scheiß Zimmer,
Ich könnte irgendeine Frau gebrauchen.
So eine, die sich nicht in mich verliebt.
Eine, ohne Ansprüche,
ohne Hoffnungen,
ohne Ambitionen mich zu verändern.
Aber,
sie kommt nicht.
Wie auch?
Ich könnte inserieren,
oder irgendeine Hotline anrufen.
Ich blättere durch ein Magazin.
Carmen, 36, für alles offen,
Auch Hausbesuche.
Okay.
Kein Bock auf Carmen,
die sicher Gudrun heißt
und abends auf irgendeinem Kurt
rumreitet,
der ihr seit 20 Jahren verspricht,
dass alles besser wird.
ABER,
es wird nichts besser.
Und mehr könnte ich ihr auch nicht erzählen.
Außer,
dass meine Mutter Wilhelmine heißt.
Meine Fresse, wen interssiert das.
Also
schalte ich den Fernseher ein
und schaue Preacher.
So, genau so ist das echte Leben.
Eine gescheiterte Existenz als Pfarrer,
mit einem Zombie-Freund.
Gut, das verstehe ich.
Vielleicht doch Carmen?
Hallo Carmen,
Bock auf ne Pizza und was kuscheln?
Aber ich lass es.
Ich masturbiere mich in den Schlaf.
Als ich am nächsten Morgen aufwache
stelle ich ernüchtert fest,
dass ich selbst das nicht auf die Kette
bekommen habe.
Also stehe ich auf.
Dann gehe ich ins Bad und betrachte mich im Spiegel.
Was für eine alte Visage für 53 Jahre.
Irgendwozu müsste das doch nützlich sein.
Ist es aber nicht.