Romane & Erzählungen
DIE BESTIE - Roman - 13 Bericht über den Tod von Ida Ümmler

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"Was steht da?"
Veröffentlicht am 17. Oktober 2016, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Zweifler, Pessimist, Misanthrop ... ... ungefähr so: "Nein, nein, ich habe nicht bewundernswert gesagt, ich sagte, ich bin außergewöhnlich. Das was ich tue, das was dir so viel bedeutet ... du meinst, ich tue es, weil ich ein guter Mensch bin? Ich tue es, weil es zu schmerzhaft wäre, es nicht zu tun. (...) Weißt du, es tut weh (...), alles das! Alles was ich sehe, alles was ich höre, rieche, berühre, die Schlussfolgerungen, die ich ...
Was steht da?

DIE BESTIE - Roman - 13 Bericht über den Tod von Ida Ümmler

Was bisher geschah ...

1768. Seit zwei Jahren geht in der Grafschaft Werrentheim eine Bestie um, tötet wahllos Menschen. Eine Jagd unter dem Baron von Brachwitz ist nur zum Schein erfolgreich. Darum beauftragt der König Erik von Berensiel, dass er dem mörderischen Treiben ein Ende setzt. Der Empfang beim Grafen von Werrentheim ist wenig freundlich.Von Doktor Himmelblau aus dem Ort bekommt Erik einige Papiere über die Vorfälle. Es gelingt ihm, den Vater des ersten Opfers zu retten, doch von dem kann er nichts erfahren. Auf einem Ausritt lernt die Tochter des Grafen näher kennen und wird mit einer seltsamen alten Frau konfrontiert. Von Seiten des Pfarrers Wadewitz erwartet er hingegen keine Hilfe. Schließlich lernt er den Sohn des Grafen und dessen Tochter näher kennen.

13 Bericht über den Tod von Ida Ümmler




(Aus dem Nachlass von Doktor Friedrich Himmel) Am Neunten diesen Monats im Jahre des Herrn 1766 wurde ich vor Mittag von einem Boten des Grafen zu einem Notfall gerufen. Man führte mich zu einem Platz im Wald an dem Springbach, der ungefähr eine halbe Meile nach Norden von dem Ümmlerhof entfernt liegt. Dort hatten sich unter anderen bereits der Adjutant des hiesigen Dragonerregiments, Hauptmann Hinrich von Leffersingen, der auch das Kommando vor Ort führte, eingefunden. Seine Soldaten verscheuchten einige allzu Neugierige. In einiger Entfernung warteten Trudwin Ümmler

und sein Weib.


Ich fand den toten Körper von Ida Ümmler am Ufer des Springbachs und untersuchte ihn gründlich. Oberkörper und Arme und Beine wiesen keine sichtbaren Verletzungen auf, nur an ihrem linken Arm fanden sich einige ältere blaue Flecke, so als sei das Kind mehrfach hart angefasst worden. An den Händen hatte sich bereits Hornhaut gebildet, so wie es bei Kindern in der Gegend üblich ist, die harte Feldarbeit leisten müssen. Später erfuhr ich von dem Dorflehrer, dass Ida Ümmler nur unregelmäßig die Schule besuchte.


Hier sei mir die Bemerkung erlaubt, dass ein vom Kanonendonner halb tauber Veteran der Artillerie wohl kaum der richtige Mann ist, um Wissen zu weiterzugeben. Ich bitte das zur Kenntnis zu nehmen.


Ida Ümmler, die zum Zeitpunkt ihres Todes sieben Jahre alt war, trug keine Schuhe, was jedoch nach Aussage von Helene Ümmler, Trudwin Ümmlers Weib, eher die Regel als die Ausnahme war. Daraus ist zu schließen, das Schuhe bei dem Verbrechen, denn darum handelte es sich offensichtlich, nicht abhanden gekommen sind. Überhaupt war die Kleidung des Kindes zwar in einem schlechten Zustand, entsprach aber dem, was man bei einem Kind, dessen Eltern nicht viel mehr als das Überleben der Familie sichern können, zu erwarten hat.


Trudwin Ümmler saß auf der Erde, mit glasigem Blick und zitterte. Wohl hatte der Tod seiner Tochter die Nerven des armen Mannes stark beansprucht. Nach einer ersten Beschau scheint er unter einem nervösen Schock zu leiden. Sein Weib, die Stiefmutter des Kindes, Helene, jammerte gar sehr, obwohl ihr kein gutes Benehmen zu dem Kinde nachgesagt wird.


Der Kopf war vom Rumpf der kleinen Ida abgetrennt worden. Der tote Körper saß auf den Knien, so dass die offene Halswunde halb in den Springbach reichte. Viel Blut ergoss sich in das Wasser. Der Kopf selbst konnte auch nach angestrengter Suche nicht entdeckt werden.



Datum Unterschrift




- Fortsetzung folgt -

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Hörbuch

Über den Autor

ArnVonReinhard
Zweifler, Pessimist, Misanthrop ...

... ungefähr so:

"Nein, nein, ich habe nicht bewundernswert gesagt, ich sagte, ich bin außergewöhnlich. Das was ich tue, das was dir so viel bedeutet ... du meinst, ich tue es, weil ich ein guter Mensch bin? Ich tue es, weil es zu schmerzhaft wäre, es nicht zu tun. (...) Weißt du, es tut weh (...), alles das! Alles was ich sehe, alles was ich höre, rieche, berühre, die Schlussfolgerungen, die ich imstande bin zu ziehen, die Dinge, die sich mir offenbaren ... die Hässlichkeit. Meine Arbeit fokussiert mich. Das hilft. Du sagst, ich benutze meine Gaben. Ich sage, ich geh nur mit ihnen um."
(Sherlock Holmes; In: Elemantary)


Fantasy- und Schauergeschichten sind mein Ding, weil sich darin alles Menschliche verarbeiten lässt.
Und ob ich es will oder nicht, auch das Thema "Freundschaft" taucht immer wieder auf.
Aphorismen.
Ein weiterer großer Bereich, mit dem ich mich beschäftige, in Erzählungen und Nonfiction, ist das Thema Krieg.

Arn von Reinhard ist EU-Skeptikerkritiker und Medienkritikerskeptiker.


foto by and with permission of Evelyne Steenberghe from vlien.net

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Wolkenstill Hui, kurz, mein Tee hatte keine Chance abzukühlen

Tatortbericht
Gänsehaut

LG
Vor langer Zeit - Antworten
ArnVonReinhard Ja, ganz schön modern für 1768.

LG
AvR
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Das war aber ein extrem kurzes Kapital, dafür aber sehr blutig. Arme Ida! IvB
Vor langer Zeit - Antworten
ArnVonReinhard Die Idee bei diesem Roman war es (auch), über die übliche Erzählweise hinauszugehen, siehe das Gespräch zwischen Erik und dem König oder eben jener kurze Bericht.

LG
AvR
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