Wissenschaft
Amur 34

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"Wie lange noch?"
Veröffentlicht am 16. Oktober 2016, 6 Seiten
Kategorie Wissenschaft
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Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Wie lange noch?

Amur 34

Vorbemerkung

Katzen sind eine sehr erfolgreiche Art, die unseren Planeten bewohnt. Wir alle kennen den Wohnungstiger. Wir verehren und lieben sie. Ihre unglaubliche Körperbeherrschung zollt uns Respekt, so sehr, dass wir von neun Leben sprechen, welche die katzen haben sollen. Allerdings gibt es Katzenarten, die unseren Planeten für immer verlassen werden.


Copyright: G.v.Tetzeli

Cover: G.v.Tetzeli

Amur 34

Der Amur-Leopard ist äußerst Menschenscheu. Er ist ein vollendeter Räuber. Elegant, geschmeidig, aber leider auf ein riesiges Gebiet angewiesen. Die letzte Zählung der so seltenen Großkatzen ergab: Es gibt noch 34 Stück. WWF unternahm eine neuere Zählung. Dabei wurden außer den russischen Beständen auch die im Grenzland zu China gezählt. Sie kamen auf 57 Exemplare. Auch diese Zählung verheißt nichts Gutes. Stellen sie sich mal vor: Es gäbe nur noch 34 Menschen. Wenn sie ein Mann sind, dann müssten sie mehrere hundert Kilometer zurücklegen, um überhaupt ein Weibchen zu finden. Will dann

ausgerechnet diese Eine mit ihnen kopulieren? Blöderweise ist das Amur-Leopard-Weibchen nur in ganz wenigen Wochen empfänglich. Da müssten sie auch noch den richtigen Zeitpunkt abfassen, sofern das zickige Weib es überhaupt zulässt. Die geringe Nachkommenschaft, der riesige Gebietsanspruch und die spezielle Umwelt, die der Amur-Leopard braucht, lässt wenig Hoffnung aufkommen. Unsere Kinder werden ihn nicht mehr erleben können. Na wenigstens kann sich die Holzmafia an guten Umsätzen erfreuen. Wir werden allerdings wieder einmal auf ein außerordentlich elegantes Tier verzichten müssen.


Anmerkung:

In Zoos auf der Welt leben noch 170 Amur-Leoparden. Die Nachzucht ist äußerst selten und nicht ausreichend. Von der Auswilderung ganz zu schweigen. Und wenn: Wohin denn?

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Hörbuch

Über den Autor

welpenweste
Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten.
Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

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pekaberlin Das auf dem Bild ist, wenn überhaupt, ein Amur - Leopard.
Gruß
Peter
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Absolut richtig! Wie konnte ich nur? Es muss natürlich der Amur-Leopard sein. Der Amur Tiger, auch sibirischer Tiger genannt, ist nicht ganz so gefährdet, obwohl es für ihn ebenfalls nicht rosig aussieht.
Vielen herzlichen Dank für diesen wichtigen Hinweis. Ich entschuldige mich für den Lapsus und habe es geändert.
Danke!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
CHM3663 Ich bin immer wieder dankbar, wenn Du mir ein außergewöhnliches Tier vorstellst, von dem ich bisher noch nie etwas gehört hatte.
Aber dies ist wieder so ein unendlich trauriger Fall, der beweist, wie die grenzenlose menschliche Gier diese wunderschöne Erde mehr und mehr zerstört...;-(
Wenn ich so etwas lese, möchte ich zaubern können, um all das Wunderbare zu retten...
Herzlichen Dank und liebe Grüße, Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
erato 
Die Gier einiger Querschläger
unserer Art - wird den Planeten
schon schaffen und nicht nur
die Tiger......Wie können wir uns
nur von diesem menschlichen
Müll befreien ?
GhG Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"Amur 34..."
Klingt martialisch nach einem T34...
Aber in der Tat, es sieht ganz nach dem aus, was Du da über diese schöne Großkatze geschrieben hast und der nächste, der ihr mit Sicherheit die Pranke reichen wird, ist garantiert der Eisbär...
Wir werden wohl erst vollends mit unserem"Werk" zufrieden sein, wenn wir selbst die einzige und damit letzte überlebende Spezies auf diesem Planeten sind...
Doch halt, eine einzige könnte sich unserer wilden Tilgungsmanier möglicherweise sogar noch erfolgreich widersetzen... Die Kakalake...
Aber auch darin bin ich mir nun nicht mehr ganz sicher... ...grinst*
LG
Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Die gesamte Biomasse der Erde: Wir haben bereits die der Insekten eingeholt. Mörderisch!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
Magnolie 
Ja, lieber Günter,
irgendwann wird es den Begriff Artenvielfalt nicht mehr geben ...
Herzlichst
Manu
Vor langer Zeit - Antworten
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