Gedichte
Mysterium - Leseprobe aus "Zwischen Ewig und Niemals"

Mysterium

Stille ist es, die mich umgibt selbst zirpendes Flüstern der gefiederten Gesellen

und das Summen der Insekten ist gedämpft an geheimnisvollem Orte. Meine Intuition lenkt mich durch kühle feuchte, fast schwarze Erde. Jeden Schritt wohl wählend halte ich immer wieder inne, tief den Torfgeruch atmend, um die Schönheit in mir aufzunehmen

Orchideen versteckt am Saum meines Weges. Erlensamen, kleine Wunder, die wie Miniaturbäume anmuten. Schemenhaft Baumstümpfe, versunken und doch nicht, Heimstätten der Zauberwesen. Kobolde und Elfen, hinter jeder Wegbiegung. Kichernd nehmen Sie mich bei der Hand, erzählen mir Geschichten aus der Anderswelt, weisen mir Pfade und Tore. Ruhe besänftigt auf wundersame Weise mein Gemüt, vergessen all der Lärm und die Hektik vergangener Tage. Zaghafte Sonne durchbricht Nebelhauch.

Libellen begleiten mich zum Ziel. Schillernde Flügel tanzen vor wissbegierigen Augen, mir den Weg zur Kanzel weisend, um im schimmernden Licht zu verharren. Atemberaubender Anblick läst mich überwältigt staunen.

Weder leiser Windhauch, noch Flügelschlag der blauen Jungfern vermögen, die marmor-

glatte Wasseroberfläche zu kräuseln.

Hier

verwahren also Götter ihren Spiegel, in dem ein Rabe reglos im perlmutt-

schimmernden Baumskelett verharrt. Hier also offenbaren sich Mysterien.

Geleitschutz sind sie Dir Einhörner ~ Kobolde ~ Raben, mein Geliebter, der Du immer bei mir bist, Dir den Weg bahntest, durch Dickicht und Nebel, um mir die Tränen der Elfen zu zeigen.