Bleistift lacht* "Anthologie: - Abzocke im Straßenverkehr ..." All das was Du in diesem Büchlein beschreibst, nennt man schlicht und einfach, Verkehrspolitik... Darinnen, schön hintenangestellt verbirgt sich sinnigerweise das Wörtchen "Politik"... Nun ist es ja weitesgehend bekannt, dass gerade Politiker von dem was sie tun, eh' null Ahnung haben. Brauchen sie auch nicht, denn in aller Regel sind Politiker keine Fachleute, so sind die meisten Politiker Parteifreunde oder Sympatisanten einer ihnen nahestehenden Partei. Schaut man sich die berufliche Qualfikation der Mitglieder des Bundestages an, so kommt man unweigerlich zu dem Schluss, das wir Deutschen vorwiegend von Lehrern und Rechtsanwälten regiert werden. Dementsprechend krude und verklausuliert sehen auch die meisten Gesetze aus, die weitestgehend unserer Leben bestimmen und es somit gesetzlich, sprich staatlich, regulieren. Letztlich wird auch so, auf diese Weise unsere eigene mobile Fortbewegung auf den Straßen, Autobahnen, Luftwegen, Schienen- -strängen und Wasserstraßen geregelt, um nicht zu sagen, gemaßregelt... Dazu bedient sich der Verkehrspolitiker der Einfachheit halber einer ganz besonderen Lobby, nämlich die der deutschen Schilder-Lobby... Je mehr Schilder verordnet werden, um so mehr Schilder, Ampeln, Radarfallen ect.pp der Verkehrspolitiker für nötig hält und verlangt, um so mehr Geld muss die jeweilige Kommune am Ende auch dafür ausgeben... Ist die Straßendecke einer Straße zu marode, lässt der Verkehrspolitiker lieber ein neues Straßen-Schild mit reguliender Höchstgeschwindigkeit aufstellen, als die Straße zu reparieren und sie instandsetzen zu lassen. Mittlerweile gehört der Deutsche Schilderwald schon unter Artenschutz gestellt, denn er ist fast einzigartig in seiner bedeutungsvollen Reglementierungswut... Ich selbst habe hier in Berlin einmal 21 Verkehrsschilder an einem einzigen Laternenmast gezählt und wehe dem, man hält sich nicht an die geforderten Regelungen... Und dass auf einer Hauptverkehrsstraße, die den Autofahrer mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h an dieser Laterne passieren lässt... Der Verkehrspolitiker stellt sich dumm, denn schließlich hat er ja alles getan, um den Straßenverkehr für die Bürger sicherer zu gestalten... Ginge es nach den "Grünen" müsste vor jedem rollenden Automobil wieder ein Mann herlaufen, der dabei eine rote Flagge schwenkt, wie es in den Anfangszeiten der Automobilität einmal war und die Autobahnen dürften mit maximal 30km/h frequentiert werden... Ich muss auch über den Verkehrsminister und seine Autobahn-Maut nichts mehr sagen. Leider kann man Dummbrote nicht mal an die Enten auf unserem Teich im Stadtpark verfüttern... Gleichzeitig ist man aber auch zu dämlich, um bei unseren Nachbarn einmal nachzulesen, wie die so ihre Verkehrsprobleme lösen und versucht sich hierzulande stattdessen lieber in der Quadratur des Kreises... Längst schon scheint die Mikrobe der menschlichen Dummheit von den Politikern unserer Zeit Besitz ergriffen zu haben und wie gefährlich solche Infektionen sein können, das kann man daran erkennen, wenn man just in diesem Moment mal einen kurzen Blick über den großen Teich wirft... LG Louis :-) |
pepe50 Vielen Dank, Louis, für den umfang- und inhaltsreichen Kommentar. Wie ich erfreut feststelle, sind wir ähnlicher Meinung. Wer schon einmal in Frankreich unterwegs war, wird feststellen, dass es dort wesentlich weniger Verkehrszeichen gibt. Aber irgendwie passt dieser Schilderwahn zu den meisten Deutschen, denn sie sind es gewohnt bevormundet zu werden um nicht zu sagen: Sie brauchen die Bevormundung oder jemand der ihnen sagt wo es lang geht. Obrighörigkeit war schon immer das Markenzeichen eines braven Deutschen. Mit deinem Einverständnis würde ich den Kommentar gerne ins Buch übernehmen da es sich ja um eine Anthologie handelt. - LG Fred |
Brigitte Armer Fred, ich habe das Gefühl, dass die Polizei immer nur hinter dir her ist und lauernd hinter den Bäumen sitzt. Aber wie kann man auch bei Rot über eine Ampel fahren. Sei froh, dass es bei 50 Euro geblieben ist. Aber ich habe sehr geschmunzelt über deine nette Geschichte. Liebe Grüße von Brigitte |
pekaberlin Tja, das ist eben der "Christlich abendländische Kulturkreis", den du bei anderen Gelegenheiten so gern gegen jeden Einfluss verteidigst. Selten so gelacht ... Gruß Peter |
mohan1948 Da könnte ich Dir noch einige Beispiele aufzeigen, doch die sind aus Österreich! Je mehr eingegriffen wird mit Verkehrsschilder, desto weniger halten sich die Verkehrsteilnehmer daran (außer wir in einem gewissen Alter), denn die meistens halten sie sich ohnehin nicht daran. So ist es generell schon Sitte, bei Rot in die Kreuzung einzufahren, noch bei Rot mit einem Tempo drüber zu fahren, das Abzubiegende keine Chance haben. Auch Linienbusse scheren sich einen Deut darum. Was mich wundert, dass es da keine rigorose Überwachung gibt, jedoch Radarkästen stehen (wenn man statt 30km 33 fährt, dass man gezwungen ist, immer auf den Tacho zu schauen, denn bei uns ist keine 10 % Toleranzgrenze) wo sie absolut nichts zur Sicherheit beitragen. Hier ist es wie in vielen Bereichen des täglichen Lebens - ohne Rücksicht auf die Anderen! Ohne Hirn und Verantwortungsgefühl wird gefahren. Vor ein paar Wochen hatte ich eine sehr ernste Situation, die hätte für mich tödlich ausgehen können. Ich stehe an der Kreuzung und warte auf grün, irgend etwas hinderte mich (meine innere Stimme) sofort loszufahren. Plötzlich zieht von rechts ein großer Van bei Rot mit einem Höllentempo in die Kreuzung ( hatte keine Sicht, da das Haus an der Kreuzung steht) und um Haaresbreite entging ich einem schweren Unfall. Ich hätte mit meinem kleinen Suzuki Splash keine Chance gehabt. Wir können uns noch so sehr aufregen, es wird sich nichts ändern! Liebe Grüße Hannelo |
pepe50 Vielen Dank, liebe Hannelore. Ich glaube kaum, dass es ein Land gibt, welches nicht die Verkehrsteilnehmer abzockt - mehr oder weniger - nur ist es so perfekt getarnt, dass die meisten es gar nicht merken und selbst wenn, dann ist es ihnen gleichgültig oder sie reagieren trotzig und gefährden dadurch andere Verkehrsteinehmer (s. Dein Beispiel) Es ist ein Thema, was jeden Verkehrsteilnehmer ansprechen müsste, aber ich komme mir vor, wie der Schreier in der Wüste.- LG Fred |