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Ich werde mich beeilen euch die Geschichte zu erzählen, die so wie Seifenschaum schon wieder zu verblassen beginnt in meinem Gedächtnis und vielleicht bald verschwunden ist. Ihr könnt also bald baden gehen oder Abendessen oder Regenwürmerzählen.
Die ganze Geschichte beginnt mit einem Badeabend, dem Badeabend von Tim Muktus, einem kleinen etwas rundlichen Jungen der ungefähr 10 Jahre alt ist. Ungefähr deswegen weil er erst Morgen Geburtstag hat, oder besser hatte und
weil ihm noch ein Abenteuer wiederfahren sollte ehe er 10 Jahre alt war. Er musste also in die Badewanne, nicht gern - obwohl er eigentlich gerne badete; aber die ganze Sache war ziemlich nervig gewesen weil er zu gerne ins Zimmer seiner Eltern unters Bett gespäht hätte nach seinem Geschenk von Morgen.
Naja, sei`s drum, er war also entkleidet inzwischen und hüpfte in die dampfende Wanne in der sich schon jede Menge Badeschaum gebildet hatte. Tim rieb sich und wusch sich so gut er konnte und zu guter Letzt legte er sich einfach in das dampfende Nass. ,,Ahhh, vielleicht war es doch nicht so schlecht
zu badenʼʼ, dachte er. Dann hüpfte sein Bein plötzlich reflexartig nach oben – oder etwa doch nicht. Auf jeden Fall bildete sich aus dem Badeschaum plötzlich eine Gestalt. Diese erkannte er jetzt erst und als sein Bein wieder hinunterplumpste und mit einem Platsch im Wasser landete war da nur noch – ja was. Ein Schaumgespenst. Nun, nun wirst du sicher sagen. Jaja, das ist doch nur fleigender Badeschaum gewesen. Aber in diesem Fall – nein das kann ich nicht bestätigen.
Es war ein kleines Handhohes Gespenst das eben zur Decke abhob. Badeschaum ansich fällt erstens nicht nach oben und zweitens nicht lange wenn und dann
wieder zu Boden. Dieses hier schwebte. Es hatte ein freundliches nettes Gesicht und schaute mich – also Tim -wie ihr sicher schon erraten habt, an. ,,Was bist den duʼʼ, fragte Tim.
Hallo schien es leise zu sagen und deute auf die Badezusatzflasche oder besser das Duschgel das meine Mutter benutzt hatte. Dann nahm es etwas Schaum in die angedeutete Hand und begann ihn an der Badenwannenseite zu verteilen. Es schrieb an die Wand BLUFF.
Ich überlegte, sollte das sein Name sein? BLUFF
Es schien so und so deutete ich auf die Schaumbuchstaben und fragte:
,,Ist das dein Name -
Bluff?ʼʼ
Und so schien es zu sein, denn es nickte.
Bluff war ein nettes Gespenst wie ich fand und es wäre sicherlich noch lustiger und freundlicher geworden. Aber meine Mutter kam herein. Sie schien etwas genervt zu sein. Bat mich in mein Handtuch zu schlüpfen. Mich abzurubbeln und ehe ich etwas dazu sagen konnte öffnete sie das Fenster um den Dampf hinaus zu lassen. Damit aber ließ sie nicht nur den Dampf hinaus sondern auch Bluff entfleuchte ehe ich auf ihn oder sie oder es deuten konnte und so bleibt mir nur bis hierher euch diese Geschichte aufzuschreiben und euch zu wünschen das ihr es auch mal
seht.
Liebe Eltern, zwei Sachen seien noch gesagt:
,,Erstens, bitte erst Fenster öffnen wenn nach Schaumbadgespenstern Ausschau gehalten und wenn es auch Sommer ist.ʼʼ
,,Zweitens, manche Dinge passieren einem leider nicht wieder und sind nicht immer nur gelogen.ʼʼ
Schöne Grüße und viel Glück beim nächsten Bad mit oder ohne Gespenst.
Tim Muktus
Copyright
Text und Illustration ( Coverbild ):
© Simon Käßheimer