Jahrestod
November trägt den grauen Mantel
Dazu den schwarzen Hut – er trauert
Übers Jahresende, ringt verzweifelt
Seine Nebelhände er weiß- er ist nicht
Sehr beliebt.
Und doch muss er die Pflicht erfüllen,
muss Land und Stadt in Dunst einhüllen
muss Winde von den Ketten lassen und
Regenschleier nieder schicken.
Muss grimmig in die Weite blicken,
obwohl ihm Wehmut greift ans Herz
das Jahr- es neigt sich hin zum Ende,
ganz behände es eilt so schnell
dahin.
Um Platz zu machen für jenes was
Dort neu entsteht, hat keinen Blick
Für den November- kein Mitleid
Keine Zeit denn schon klopft mit
Starken Händen der Jahrestod
Ans Erdentor.
November fass doch neuen Mut,
auch du hast schöne Seiten,
auch du hast Sternenzeiten und
geheimnisvolle Lichter- fühl dich
nicht wie ein Vollstrecker.
Das Jahr stirbt erst im Dezember,
ersteht im neuen Zyklus
dann
im Januar- gäbe es dich nicht November
müsste dich die Zeit aus der Taufe heben und
zwischen Oktober und Dezember weben.