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ZEIT-GEIST - Gedanken & Fragen

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"Unsere Zeit ... deine Zeit ... meine Zeit ..."
Veröffentlicht am 02. Oktober 2016, 6 Seiten
Kategorie Sonstiges
© Umschlag Bildmaterial: nina_susik - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.
Unsere Zeit ... deine Zeit ... meine Zeit ...

ZEIT-GEIST - Gedanken & Fragen

zeit-geist

ZEIT-GEIST? Was ist hier gemeint?

Der Geist, der unsere heutige Zeit bestimmt? Der Geist von Gier, Geld, Macht; die Besessenheit, immer das Neueste vom Neuen haben zu müssen; der Trend, der von der Industrie bestimmt wird? Wie kann schließlich heute schon gewusst werden, was der Geschmack der Menschen in – sagen wir drei Jahren – sein wird? Werden uns diese Züge der Zeit nicht künstlich untergejubelt durch die Machtinstrumente der Werbung? Was hält uns davon ab, dass wir uns als Masse dagegen wehren? Sind wir psychisch

oder geistig so überfordert, faul, träge und bequem geworden, dass uns die Kraft zum Aufschrei fehlt? Oder ist es die mangelnde Bildung und Erziehung, die ein Sich-Wehren nicht mehr zulässt? Oder werden wir gar am Arbeitsplatz ohne Rücksicht auf unsere Gesundheit verheizt, sodass uns sogar die Kraft für eine sinnvolle Freizeitgestaltung fehlt?

Sind es die politischen Strömungen, welche durch Untergrundbewegungen, durch Terror, durch Sekten und allerlei andere religiöse Sondergruppierungen, durch parteipolitische Organisationen oder gar durch sogenannte Geheimbünde geboren und über das weltweite Netz mit der Geschwindigkeit von

Feuerbränden oder Riesenwellen über den Erdball verbreitet werden? Lassen wir uns, das heißt die Menschen, dadurch verunsichern? Schlimmer noch in Panik versetzen wie auch 1999, als irgendwelche Propheten zur Zeit der Sonnenfinsternis den Weltuntergang vorhersagten?

Oder bedeutet Zeit-Geist, dass uns die Zeit wie ein Gespenst, wie ein schlimmer Spuk wird, weil wir uns so sehr davor fürchten, von ihr nie genug zu haben. Genug zu haben, um all das zu erledigen, wovon wir glauben, dass es ganz besonders wichtig ist? Oder ist es das instinktive Wissen um die Tatsache von der Begrenztheit unserer Lebenszeit? Das kann für manchen zu einem Alptraum

werden, denn das Leben kann jeden Augenblick zu Ende sein.


Der Jugendwahn, der Schönheitswahn, die Angst vor dem Altwerden, sind sie nicht auch die Gespenster der Zeit? Oder ist es die Angst, nicht genug Zeit zum Leben gehabt zu haben? Doch wie kann jemand das Leben mit all seiner Schönheit finden und spüren, wenn er ständig mit der Uhr in der Hand der Zeit hinterherhetzt? Wenn der Mensch ständig um äußere Dinge kreist, weil er seine Mitte verloren hat? Wenn sich jemand ständig an die Uhr krallt, weil er jeden anderen Halt – Familie, Freunde, Glaube, Liebe, Hoffnung – verloren hat?

Viele Fragen – keine Antworten. Diese muss jeder für sich in seinem Innern, in seinem Geist, im Sinne seiner Zeit finden.


(C) HeiO 02-010-2016

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Über den Autor

NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.

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baesta Du hast ein ganz wichtiges Thema aufgegriffen, geistige Trägheit verursacht durch den ständigen Mediengenuss, durch Polarisierungen in jedwede Richtung. Nur auf den Verstand hörne nur noch die wenigsten.
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
„Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit zum Gebet (zur Meditation), außer wenn du viel zu tun hast, dann nimm dir eine Stunde Zeit!" (Franz von Sales)

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Liebe Heidemarie, ich möchte Dir mit einem irischen Spruch antworten. Ira
Nimm dir Zeit zum Arbeiten.
Das ist der Preis für den Erfolg
Nimm dir Zeit zum Nachdenken.
Das ist die Quelle der Kraft
Nimm dir Zeit zum Spielen.
Das ist das Geheimnis der Jugend
Nimm dir Zeit zum Lesen.
Das ist das Fundament des Wissens
Nimm dir Zeit für die Andacht.
Das wäscht den irdenen Staub von den Augen.
Nimm dir Zeit für deine Freunde.
Das ist die Quelle des Glücks.
Nimm dir Zeit zum Lieben.
Das ist das einzige Sakrament des Lebens.
Nimm dir Zeit zum Träumen.
Das zieht die Seele zu den Sternen hinauf.
Nimm dir Zeit zum Lachen.
as ist die Erleichterung,
welche die Bürde des Lebens tragen hilft.
Nimm dir Zeit zum Planen.
Dann hast du auch Zeit für die anderen 9.
Vor langer Zeit - Antworten
Darkjuls Ich denke, wir sind satt und dadurch träge und wenig -gerade heute aktuell- vereint, schon gar nicht im Geiste. Du stellst hier wichtige Fragen und das gefällt mir. LG Marina
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 Sehr treffend beschrieben! AvR hat schon sehr viel beantwortet, was ich auch so fühle. Doch liegt es nicht an uns selbst, der Zeit wieder die nötige Aufmerksamkeit zu geben, wenn wir im Augenblick leben? Ich habe für mich entschieden, im "Hier und Jetzt" zu leben, so wie die kleinen Kinder. Nicht in der Vergangenheit, sie ist vorbei - nicht in der Zukunft - die kann ich bestimmen mit meinen Gedanken.
Dann prallen die ganze Werbungen (sowie Beeinflussung von den Medien, usw...) von mir ab.
Hat mir außerordentlich gut gefallen
ganz liebe Grüße an Dich
Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
ArnVonReinhard Zeitgeistiges schafft Gemeinsamkeiten. Der Mensch läuft ihm nach, weil er ein soziales Wesen ist. Der Großteil dessen, was und als individuell verkauft wird, macht uns nur zum Teil einer speziell definierten Gruppe.

Dem steht die Eigenständigkeit gegenüber. Sie kann jedoch nicht funktionieren. Denn wirkliche Eigenständigkeit trennt uns von den anderen. Wir behaupten, wir suchen den Individualismus, dabei ist Individualismus unserem sozialen Wesen diametral entgegenlaufend.

Und da landen wir wieder beim Zeitgeist. Er preist Kollektives als Individuelles an - und bleibt doch stets kollektiv. Darum wird jeder Zeitgeist irgendwann angeklagt, weil er eine gleichförmige Masse schafft und den Individualismus abtötet.

Also müssen wir uns entscheiden: Zusammengehörigkeitsgefühl, das unsere Eigenständigkeit einschränkt - je nach Zeitgeist sogar abtötet -, oder Individualismus, der uns von unseren Mitmenschen trennt. Gemessen an den menschlichen Bedürfnissen nennt man so etwas wohl eine Zwickmühle.

LG
AvR
Vor langer Zeit - Antworten
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