Vor dem Spiel (19.09.16)
Ich bin von jeher verspielt, zwar schüchtern aber dennoch - fast wie eine kleine Katze, die mit genug Zeit einen rasenden Spieltrieb entwickelt. Katze ist wohl hier auch ein gutes Stichwort. Katzen faszinieren mich seitdem ich denken kann und seitdem ich von zuhause ausgezogen bin "habe" ich selbst eine. Nein, ich sehe sie nicht als mein Eigentum. Ein Tier kann einem nicht gehören, vielmehr entschließt es sich einem zu vertrauen und das Leben mit einem zu verbringen.
Während ich das hier schreibe zittere ich vor Aufregung,mir ist schwummrig und
meine Knie fühlen sich schwach an. Eine Reizüberflutung nehme ich an.
Um zu Katzen zurück zu kommen: ich bin fast wie eine. Sehr eigensinnig, mag es nicht wenn man mir etwas vorschreibt, kuschel gerne, lebe gerne. Und ich gebe mich nur aus freien Stücken hin. Wenn ich feste Bande mit jemanden knüpfe dann nur, weil ich das so will. Normalerweise bin ich für freie Liebe und für das Ausleben, aber ich habe jemanden gefunden, den ich für mich haben will und ich will nur ihm gehören.
Genau hier knüpfe ich an den Titel des heutigen Kapitels an. Denn heute spielen wir. Heute leben wir gemeinsam diesen
enormen Spieltrieb aus. Heute bin ich sein Kätzchen und gebe mich ganz hin.
Das alles ist Teil eines Deals. Der Deal lautete wie folgt (und ich schreibe jetzt einfach genau die Nachricht ab, die ich ihm geschickt habe): "Ich bekomm jetzt was total liebes und im Ausgleich darfst du Montag - sobald du durch meine Tür kommst - mit mir machen was du willst". Seinen Teil hat er bereits erfüllt und heute bin ich dran.
Wenn er also heute durch meine Tür kommt wird er mich (wie er es sich gewünscht hat) in einem Lolita Outfit mit Kniestrümpfen und Katzenohren vorfinden, auf dem Bett wird zudem ein Geschenk bestehend aus drei Teilen
liegen. Ein Halsband, eine Leine und Handfesseln. Alles in schwarzem Kunstleder.
Wir ergänzen uns im Schlafzimmer perfekt, seine Vorlieben und meine Vorlieben greifen ineinander wie ein Uhrwerk. Ich bin gern die niedliche, zurückhaltende, bin gerne im Bereich einer Sub und er ist von Natur aus sehr dominant, mag es hart und steht unheimlich auf niedliches Aussehen und Gehabe. Mir ist bewusst was es in ihm auslöst wenn ich ein liebliches Sommerkleid anhabe, den ganzen Tag fröhlich, verspielt und fast kindlich bin und mich dann abends zurückhalte, ihn auf mich zukommen lasse, so wie es ist
passt es perfekt.
Dennoch bin ich nervös. Ich weiß schon in den Grundzügen was geschehen wird, was er tun will und wie. Er will mir die Hände fesseln, mich knebeln (ich hasse dieses Wort) und es steht eine Bestrafung aus - er wird mir den Hintern versohlen, und das nicht sanft und verspielt, nein so funktioniert das bei uns nicht. Ich werde danach nicht sitzen können, werde rot sein und mich wahnsinnig darüber freuen. Vielleicht bin ich ein Masochist, vielleicht nur submissiv und devot bis ins Blut, mir egal, Hauptsache ich kann mich ausleben. Was ich mit ihm endlich kann, ohne Hemmungen, ohne Schuldgefühle.
Noch immer zittere ich, erschaudere bei den Gedanken an die Szenen, die sich heute in meiner kleinen Einraumwohnung abspielen werden und erröte wenn ich daran denke, dass wir abends bei meiner Schwester und ihrer Familie eingeladen sind. Ja, nach all diesem gespiele werden wir wie zwei erwachsene Menschen zu ihnen fahren, ich stelle ihn vor und werde mich zusammenreißen damit keiner merkt, dass ich kaum sitzen kann.
Um es kurz zu fassen: ich bin wahnsinnig in jemanden verliebt, der mich heute einen Tag lang wie sein Eigentum behandeln darf und mir dadurch die Freiheit gibt mich
auszuleben - ich mag mein Leben im Moment.
Danach - die Gedankenflut (21.0916)
Nun sitze ich krank zuhause rum und vertreibe mir die einsamen Stunden mit lesen, meiner Katze und Kamillentee und schwelge in meiner eigenen kleinen Gedankenwelt. Mein Blick schweift immer wieder unwillkürlich über mein Bett und das Regal daneben. Im untersten Fach sind zwei kleine weiße Boxen, eine davon mit belanglosen Kleinigkeiten von mir, die andere mit seinem Geschenk.
Der Tag war wirklich gelungen, ich konnte ihm eine solche Freude bereiten mit meinem Cosplay, meiner kompletten Devotion, und als er abends das
Geschenk auspackte (ich stand in der Küche weil ich das Abendessen zubereitete) wirkte er glücklich wie ein kleines Kind, breit grinsend und etwas rot im Gesicht. Er dankte es mir am nächsten Morgen ausgiebig - zwar wortlos und ohne sich auf das Geschenk zu beziehen aber dennoch. Ich denke es war genau deswegen. Wie er sich erkenntlich zeigte? Zum ersten Mal seit dem Beginn meiner Sexualität (und das ist schon denkbar lang her selbst bezogen auf mein junges Alter) hatte ich Oralsex der weder unangenehm, noch falsch ausgeführt oder im falschen Moment praktiziert war. Bisher konnte ich den Reiz einer Zunge an meinem
Intimbereich kaum nachvollziehen, das hat sich auf einen Schlag geändert! Auch der Akt danach war aller höchste Güte. Mit ihm zu schlafen war von Beginn an nicht brachial der liebevoll, sondern schlicht einzigartig. Er wirkt wie ein Raubtier dass sein Revier markiert, unfassbar erotisch. Schon bei dem Gedanken daran stockt mir der Atem.
Heute wurden natürlich wieder Nachrichten zwischen uns getauscht - junge Liebende mit gewissem Abstand müssen sich ja auch behelfen.Er fragte "Hat dir das...am Montag eigentlich auch ein bisschen...gefallen" am liebsten hätte ich ihn angerufen und in den Hörer gerufen "Ja hat es - sonst hätte ich dir
kein Halsband mit passender Leine geschenkt um dir zu zeigen dass ich dir immer wieder gerne zu Diensten bin!", stattdessen antwortete ich jedoch ruhiger und schrieb ihm dass es mir gefallen hatte außer natürlich er fände das komisch...es ging noch etwas hin und her, worauf ich eigentlich hinaus will ist die Tatsache dass er im Laufe der Nachrichten schrieb, er müsse sich noch mehr Bestrafungen ausdenken - was mich anregte. Als devoter Part fühlte ich mich natürlich gleich in die Pflicht genommen und habe auf einschlägigen Seiten und Foren nach Anregungen gesucht und wurde nicht enttäuscht! So kam eine kleine aber feine Liste zusammen, die
ich ihm noch geben werde, mit möglichen Bestrafungen nach seinem Geschmack. Zum Zwecke der Offenheit lasse ich diese Liste mal ungeniert hier:
1. Vorher abgestimmte Anzahl an Schlägen mit lautem, fehlerfreien Mitzählen
2. Kein Anfassen des Partners egal bei welcher Praxis auf vorher abgestimmte Zeit
3. Tragen von Klemmen an vom Partner gewählten Stellen
4. Absolute Stille bei Schlägen oder Penetration
5. Die Haut für die Dauer einiger Tage markieren um zu zeigen, wem sie gehört
(egal ob durch Schläge, Bisse oder sonstiges)
6. Eine bestimmte Menge trinken lassen und dann auf die Sekunde genau den Zugang zur Toilette verwehren
7. Sie um etwas Unangenehmes betteln lassen um zu zeigen, wer die Regeln macht.
8. Mit gefesselten Händen und verbundenen Augen verschiedene kleine Bosheiten an ihr verüben, frei nach Laune.
9. Angekettet in der Eckte stehen/knien lassen und einige Zeit nicht beachten, wie ein bockiges Kind
10. Sie in der Öffentlichkeit unter den Kleidern geschnürt einen Tag verbringen
lassen
Ich werde ihm diese Liste bei unserem nächsten Treffen ausgedruckt geben, als Manifest meiner Hingabe. Für heute bin ich recht entkräftet und hoffe auf einen erholsamen Schlaf.