Inhaltsverzeichnis Nr. 1 von Seite 06 – 19 Wenn einer eine Reise wagt Meine Autofahrt Vorwort von Seite 21 - 22 Nr. 2 von Seite 23 – 41 Die Menschen aus meiner Straße Das Fenster Nr. 3 von Seite 43 – 59 Diese dummen Kopfschmerzen Schuld ist nicht der
Alkohol Zu Nr. 1 In der dreißiger Zone überlegte ich noch einmal, ob ich beim Auto auch alles überprüft habe, Ölstand, Bremsflüssigkeit und Scheibenwasser. Nur etwas habe ich vergessen zurückzulassen und das war meine schreckliche Angst. Na gut, dann soll sie mich halt begleiten, denke ich gerade und musste einfach darüber lächeln. Man was habe ich doch immer für eine schreckliche Angst, alleine Auto zu fahren und dann auch noch über die
Autobahn. Zu Nr. 2 Wie ich wieder zurückgegangen war, in mein Zimmer, da stank es noch viel schlimmer. Auch der Zweite hat gleich seine Notdurft, aus seinem Körper verringert und es als Souvenir vor dem Fenster hinterlassen. Das glaubte ich schon nicht mehr und konnte es einfach nicht fassen. Es war morgens um zwei Uhr und allmählich kehrte auch auf der Straße, Ruhe ein. Doch nur für eine kleine Stunde, dann gingen die ersten Herren mit dem Hündchen, Gassi. „Ach was für Schweine waren das denn gewesen? Komm mein Freund, wir gehen
hinüber auf die andere Seite“, waren die ersten Worte am Morgen, die ich zu hören bekam. Der Hund erledigt nun sein Geschäft, genau noch gegenüber. Der erst so laut geschrien hat, lässt nun selber den Kot von seinem Hund da liegen. Du schüttelst nur noch den Kopf und kannst es nicht glauben, was die Menschen sich doch alles so erlauben. Inzwischen ist es morgens um vier Uhr, die ersten Autos rollen und Dir ist nur noch angst und Bange zumute. Zu Nr. 3 „Ach Papa, diese Frau leidet wohl sehr unter Kopfschmerzen. Denn mir ist aufgefallen, dass diese Frau sich ständig an die Schläfe fasst und dass
macht nur ein Mensch, wenn er Schmerzen hat.“ „Wie aufmerksam diese Marie doch ist“, denke ich gerade und schaue sie dabei ganz erstaunt an und dann vielen meine Blicke wieder auf diesen Johnny. Ich schätze mal, er ist höchstens fünfundfünfzig Jahre alt. Seine lockige Löwenmähne, die schon sehr grau geworden ist und nicht erkennen lässt, welche Haarfarbe er wirklich einmal hatte, passte ganz gut zu dem markanten und braun gebrannten Gesicht, dass etwas füllig war. Sein voller runder Bart, der erinnert mich etwas an einem rauen Seebären, der Tag und Nacht auf dem Meer zu Hause war. Ich musste mir
selber eingestehen, das wäre dieser Typ Mann gewesen den ich mir sehr gut an meiner Seite vorstellen konnte.
Wenn einer eine Reise wagt
Meine Autofahrt
Wenn einer eine Reise wagt, dann kann man was erleben. So wie es öfter einmal vorkommen könnte und es viele schon von uns auch einmal erlebt haben, so erzählt es uns diese kleine Geschichte. Jedenfalls, es war noch sehr früh am Morgen, als ich erwachte und der Wecker hatte zumindest noch gar nicht geklingelt. Gähnend streckte ich meine Arme in die Höhe und ein Kribbeln im Bauch machte sich bemerkbar. „Endlich! Ich habe endlich einmal Urlaub genommen und das auch noch zum ersten Male in meinem ganzen
Leben, dass ich mir einfach diese Auszeit gönne. Immer habe ich den Urlaub vor mir hergeschoben und so wurde nie etwas daraus“, dachte ich noch und stand endlich auf. Viel zu aufgeregt war ich, als das ich etwas essen konnte und so trank ich nur meinen Kaffee. Die Unruhe wuchs in mir und ich überlegte, ob ich gestern auch alles eingepackt und nichts vergessen hatte. Meine Blicke wanderten in der Wohnung hin und her, in der Hoffnung etwas Vergessenes zu entdecken. Nein, nichts deutet darauf hin. Der Kaffeepott war jetzt auch leer geworden und ich brachte die Tasse in die Küche. Habe die noch rasch abgewaschen und auf das
Handtuch gestellt, zum trocken werden. Anschließend nehme ich mein Gepäck und bringe es nach draußen. Schon sehr lange habe ich auf diese Gelegenheit gewartet und nun ist es endlich einmal so weit. Das Gepäck ist im Wagen verstaut und ich gehe noch einmal zurück, in das Haus. Schaue nach, ob ich auch nichts vergessen hatte abzuschalten. Gas habe ich nicht und den Stromhebel hatte ich auch längst schon heruntergeschaltet. Fenster sind auch alle verriegelt, kann also nichts geschehen. Alles ist in bester Ordnung und dann gehe ich wieder hinaus ins Freie. Schaue noch kurz hinüber zum Garten und sehe dann, dass mein
Badeanzug noch auf der Leine hängt. Ich habe ihn noch rasch abgenommen und ihn auf dem Rücksitz geworfen.
Habe diesen Badeanzug mal mit meinem Jüngsten gekauft, weil er gerade diesen so herrlich fand. Damals sagte er noch zu mir, „Mami, der würde Dir unheimlich Klasse stehen.“ Na gut, dann habe ich ihn mir halt gekauft und machte damit uns beiden eine kleine Freude. Dem Sohn, weil er ihn gut gefiel und mir, damit ich mir auch einmal etwas gegönnt habe. Was ja bei mir sehr selten vorkommt, dass ich mir etwas Schönes kaufe. War einfach zufrieden, mit dem, was ich habe. So dachte ich gerade und dann steige ich ein
in das Auto und fahre los. Es ist zwar nicht erwähnenswert, aber es ist meine erste große Fahrt und das auch noch ganz alleine. In der dreißiger Zone überlegte ich noch einmal, ob ich beim Auto auch alles überprüft habe, Ölstand, Bremsflüssigkeit und Scheibenwasser. Nur etwas habe ich vergessen zurückzulassen und das war meine schreckliche Angst. Na gut, dann soll sie mich halt begleiten, denke ich gerade und musste einfach darüber lächeln. Man was habe ich doch immer für eine schreckliche Angst, alleine Auto zu fahren und dann auch noch über die Autobahn. Na ja, habe es nun einmal meiner Freundin versprochen, dass ich
kommen werde und das plante ich auch schon ziemlich lange. Versprochen, dass ich einmal kommen werde, habe ich Ihr immer wieder bei unseren Telefongesprächen und das schon viele Jahre lang. Nun wurde es Zeit, mein Versprechen einzuhalten. Die Fahrt war sehr ruhig, die Autobahn fast leer, und weil es sehr eintönig ist, schalte ich das Autoradio ein.Ach nein, richtige Trauermusik musste ich mir da anhören. Wie üblich hat mein Sohn wieder alles verstellt und ich weiß nicht einmal, auf welche Frequenz ich gehen muss, um meinen Sender rein zubekommen. Es ist aber auch zum Mäusemelken, dachte ich gerade, als ich
es dann sah, das Schild zum Parken. „Nun sehe Dir das Mal an, was für ein Glück ich doch gerade habe! Na, das kommt ja wie gerufen, eine kleine Parkmulde“, und ich biege ab. Nun konnte ich ganz in Ruhe meinen Musiksender suchen, den ich auch sehr schnell gefunden habe. Da ich nun einmal stehe, kann ich mir auch eine Birne aus dem Kofferraum nehmen, denn der Duft im Wagen macht darauf einen großen Appetit. Ich habe nämlich zwei Kisten mit schönen saftigen Birnen mitgenommen, die ich dann mit meiner besten Freundin, einkochen möchte. Sie war einfach süchtig nach dem Birnenkompott, seit ich Ihr diesen, vor
ein paar Jahren mal bei mir zum Kosten gab. „Mm“, schon der Duft, der einem entgegen kommt, als ich den Kofferraum geöffnet habe, ließ einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Voll Verlangen, biss ich hinein in die köstliche Frucht und der Saft läuft mir an den Fingern herunter. Aber leider haben es auch die Bienen wohl mit bekommen und schwirren kurz darauf reichlich auf dem Obst herum. War ja klar, bei so einem herrlichen Duft, da konnte keiner widerstehen. Weder der Mensch, geschweige noch die Bienen. Mm und der Honig müsste da ja so etwas von lecker schmecken. Doch jetzt ist es aber
genug mit dem Träumen, denn so konnte ich nicht weiter fahren. Die Bienen mussten leider draußen bleiben und durften daher nicht bei mir im Auto bleiben. Um ja nicht gestochen zu werden, hole ich zwei große Handtücher aus der Tasche und schlug sie um die Kisten herum. Nun war der Duft nicht mehr so intensiv und die Bienen wollten trotzdem noch nicht gehen. Da kam mir eine andere Idee, ich schnitt eine Birne in mehreren Hälften und lege diese etwas weiter weg vom Wagen auf die grüne Wiese nieder. Und siehe da, die fleißigen Bienchen waren auch sofort darauf geflogen und scheinen diese Beute zu bewachen. Ich schaue mir die
Birne an, in der ich bereits abgebissen habe und dann sehe ich, was ich nicht sehen wollte, diese war sehr stark wurmstichig gewesen. Im hohen Bogen warf ich diese auf die Wiese, für die Vögel oder auch für das andere Getier, die gerne so etwas fressen wollen. Ist aus der Natur gekommen und wird so der Natur zurückgegeben. Schnell habe ich alles aus dem Mund ausgespuckt und nun suche ich noch nach einem Taschentuch. Klar, wie üblich, im Auto liegen gelassen. Da vorne im Handschuhfach keine lagen, schaue ich auf dem Rücksitz nach. Ach nein, nun habe ich die auch noch vergessen, liegen ja noch im Badezimmer auf dem Regal.
Ganz zufällig schaue ich auf dem Boden und entdeckte doch noch ein Päckchen. Noch etwas habe ich gefunden, was ich unheimlich lange schon vermisst hatte, mein Notizbuch, wo ich immer ein paar Stichpunkte aufgeschrieben hatte für mein nächstes Buch, denn ich schreibe ja zu gerne. So konnte ich zumindest einmal sehen, wann ich das letzte Mal den Innenraum sauber gemacht hatte. Nun habe ich mir gerade die Hände mit einer kleinen Flasche Selters abgewaschen und wollte mir schon ein Papiertaschentuch nehmen, da reichte mir eine fremde Person ein Tuch herüber. Ich bin erstaunt und habe mit so etwas Nettes
nicht gerechnet. Eine sehr freundliche Dame, so um die vierzig Jahre reicht mir das Tuch mit einem schönen Lächeln im Gesicht. „Ich kenne Dich von irgendwo her, doch ich kann mich nicht erinnern“, waren die ersten Worte von dieser Dame zu mir gewesen. Wenn diese Dame es nicht wusste, woher die mich kennen könnte, dann kann ich Ihr schon lange nicht weiter helfen. Doch die Frau behaarte darauf, mich zu kennen. So setzten wir uns an einen dieser freien Tische, die aus Baumstämmen zusammen gezimmert wurden. Tische, so wie auch die Bänke sind in einer rostbraunen Farbe angestrichen worden und fügten sich sehr
gut in die wunderschöne Natur ein. Wir redeten über dies und das, während die Dame ganz genüsslich drei von den Birnen aß, die Ihr unheimlich gut gemundet haben. So sagte sie noch zum Schluss, „Dankeschön, denn ich kann nur sagen, mir haben die Birnen sehr gut geschmeckt und schon sehr lange habe nicht mehr, solche köstlichen Birnen gegessen. Da kann Deine Freundin sich doch schon sehr darauf freuen, auf diese tollen Birnen.“ Monika, so heißt diese Dame, ist nun in den Wagen eingestiegen und anschließend davon gefahren. Eigentlich wollte ich mir noch eine von den Birnen nehmen, aber der Appetit auf diese war
mir nun vergangen und daher steige ich in meinem Wagen ein und fahr weiter. Hier und dort sehe ich wunderschöne Waldgegenden, wo hier und da einmal ein Reh zu sehen ist. Ich hoffe nur, dass diese Tiere nicht einfach jetzt auf die Fahrbahn laufen müssen und so wünsche ich mir, die bleiben schön in dem Revier stehen, wo die sich gerade befanden. Einen Fuchs, Igel und auch einen Marder habe ich schon liegen sehen, am Fahrbahnrand. Überfahren und dann zur Seite geschoben. War schon traurig, so etwas zu sehen. Nun klingelt auch noch das Handy und wie gewohnt wollte ich danach greifen, ließ es dann aber doch sein, weil es viel zu gefährlich ist, bei
einer Geschwindigkeit von hundertdreißig zu telefonieren. So fahr ich den nächsten Rastplatz an und war auch erleichtert, als ich die Nummer sah. Meine Freundin hatte angerufen und so schnell hätten wir beide auch kein Ende gefunden und würden sicher noch immer am Erzählen sein, also rufe ich zurück. Wir haben gerade angefangen uns zu begrüßen, da hören wir beide einen schrecklichen Knall. „Ist das gerade ein Unfall bei Dir? Hörte sich ja grausam an. O man, mein Mann fährt auch gerade diese Strecke entlang und kommt von einem Seminar zurück. Jetzt mache ich mir aber doch ganz große Sorgen. Denn diese Strecke ist
berüchtigt für Tierunfälle. Ich melde mich später noch einmal und fahre mir bitte vorsichtig!“ Schon hat sie aufgelegt und ich kam erst gar nicht dazu, ein Wort zu sagen. Ein wenig traurig war ich schon darüber und steige wieder in meinem Wagen ein, fahr kurz darauf weiter. Keine fünfzig Meter weit, kurz nach der Auffahrt auf die Autobahn, da liegt er nun der grüne Wagen, hinter dem ich die ganze Zeit hinterher gefahren war und vor ihm lag das tote Reh. Zwei Wagen sind ihm noch hinten drauf gefahren. Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken, als ich diesen Unfall sah und mir war auch klar, wäre ich nicht
hinaus gefahren auf den Rastplatz zum Telefonieren, wäre ich mittendrin gewesen, in diesem Geschehen. Mein
Herz flattert ganz schön und schien mich auch noch in meiner Angst zu bestärken, als ich die herannahenden, Sirren, hörte. Kurz vor meinem Ziel angekommen, fängt der Wagen auch noch an zu bocken. Rechts auf dem Standstreifen rauf gefahren, Warndreieck raus und aufgestellt. „Mm“, mehr konnte ich nicht sagen. Motorhaube geöffnet und ehrfurchtsvoll hinein geschaut. Ja, was soll ich sagen, hätte es mir auch verkneifen können, bei meinem tollen Talent. Na dann rufe ich mal den Pannendienst an, vielleicht
können die mir helfen. Suche gerade nach der Nummer in meinem Handy, da hält kurz vor mir ein toller Schlitten an und dann hat es erneut geknallt, ein Polizeiwagen war aufgefahren. Kam anscheint von dem Unfall gerade her. Ein älterer Herr, knapp an die sechzig, Jahren, steigt aus dem dunklen Wagen aus und kam dann auf mich zu. Sofort fiel mir seine Hose auf, denn diese Bügelfalte war ein misslungener Akt. Also, wer diese gebügelt hatte, hat wirklich keine Ahnung davon gehabt. Mit einem verschmitzten Lächeln im
Gesicht fragt mich dann dieser Mann, „Na junge Dame, was hat denn das Wägelchen? Anscheint haben wir beide
heute ganz viele Schutzengelchen um uns herum gehabt.“ Mit fragenden Augen sehe ich ihn an und weiß nicht, worauf der Herr hinaus möchte. Höflich sage ich dann zu ihm, „habe leider keine Ahnung! Aber von meinem Wagen, da ist nur ein komisches Geräusch zu hören.“ „Mach doch bitte mal den Motor an“, sagt der nette Mann zu mir. Auf Anhieb erkennt er, „es ist der Keilriemen, viel zu locker sitzt er schon!“ Er spannte ihn dann neu und siehe da, der Motor läuft wieder ganz leise und vollkommen normal. „Wenn noch etwas sein sollte, hier hast Du meine Telefonnummer. Fahre ja schon
die ganze Zeit hinter Dir her, haben wohl beide den gleichen Weg. Also, einfach anrufen und ich komme dann sofort, wünsche eine gute Weiterfahrt.“ „Ach wie schade, denn schon war er fort“, dachte ich noch, als ich ihm noch etwas hinterher schaue. Ich hole noch mein Warndreieck zurück und packe ihn sorgfältig wieder ein. Gehe nach vorne und wollte gerade einsteigen, da sah ich dann etwas am Rande liegen, an der Stelle, wo der Wagen vorher stand. Geh hin und schaue nach, glaubte nicht, was ich da nun sah. Ein kleiner süßer Igel liegt da ganz ängstlich zusammengerollt und schon schaue ich mich um, ob ich seine Mutter sehen
kann. Etwas weiter vorne sehe ich die dann liegen. Sie liegt tot am Straßenrand, überfahren. „Ach Du armer kleiner Wicht, komm ich nehme Dich einfach mit!“ Noch zehn Minuten Fahrt und ich bin bei meiner Freundin angekommen. Na, dreimal darfst Du raten, wer mir da die Tür geöffnet hat. Richtig, der Mann, der mir geholfen hatte. „Mann hast Du Dich verändert“, sage ich dann noch zu ihm, weil er mich total verdutzt anschaute. Nun sehe ich auf den Zettel mir die Telefonnummer genauer an, es ist die von meiner Freundin, die gehörte zu dem Haustelefon. Herzlichst mussten wir
dann lachen und Ihr kleiner Enkel von acht Jahren, hat nun auch noch einen kleinen Freund bekommen. Noch einmal fiel mir ein, wie rücksichtslos doch manche Menschen mit dem Auto fahren und wenn ich heute nicht so viel Glück gehabt hätte, ich ebenfalls ein Opfer von den Rasern gewesen wäre. Aber Autobahn, mag ich heute noch nicht gerne fahren. Der kleine Igel hatte großes Glück gehabt und ist jedes Jahr bei meiner Freundin im Schuppen zu Gast. Hat sogar dort, seine Jungen zur Welt gebracht und leben sicher und zufrieden, in einer kleinen heilen Welt. ENDE
Geschrieben und die Bilder kreiert,
von Monika Stahl (AB)
Vorwort Eine schöne kleine Wohnung in der, Parterre, habe ich vor ein paar Minuten bezogen und schon könnte ich die schönsten Geschichten über diese Straße erzählen. Ich schaue aus dem Küchenfenster hinaus und sehe nun vor mir, da verläuft eine enge und viel zu schmale Straße, für zwei Fahrzeuge, entlang. Ein Fahrzeug wird daher immer gezwungen sein, auf dem jeweiligen Bürgersteig ausweichen zu müssen. Da die Straße nicht die breite, für zwei Fahrzeuge aufweisen kann, nehme ich an, hier ist Zone 30 angesagt. Erleben tu ich es jeden Tag, das 50, 60, 70,
gefahren wird und am Abend steigt die Geschwindigkeit in das Unermessliche. Jugendliche sitzen am Steuer unter Alkohol und Drogeneinfluss. Woher ich das weiß? Sie stehen oft genug an meinem Fenster und drehen sich diese selbst gemachten Zigaretten, mit Tabak und als Zusatz, etwas aus einer kleinen durchsichtigen Tüte. Ein Gegröle und ein lautstarkes Lachen sind dann oft die Folge, wenn diese Leute im Auto, fast eine Person auf dem Fußgängerweg gestreift hätten. Ein Himmel hohes Gelächter schallt durch die Nacht, wenn ein Tier bedrängt und auf das Brutalste gejagt wird und es geschafft wurde, dieses dann mit dem Fahrzeug zu
überfahren. Da spielte es keine Rolle, ob das Tier in eine Ecke geflüchtet war. Mit brennenden Zigaretten und leeren Flaschen, gezielt auf das Tier geworfen, und wenn es dann um sein Leben rannte, der Motor von dem Wagen um so lauter aufheulte, und hinterher jagte, bis es sein Ziel erwischt hatte. Manchmal sollte es doch noch einmal überdacht werden, ob Jugendliche schon so früh den Führerschein machen dürfen. Selber noch nicht Reif, um Verantwortung zu übernehmen, aber dürfen nach bestandener Prüfung, die größte und gefährlichste Waffe führen, in Form eines Pkws. Ganz davon abgesehen, wie viele Schwarzfahrer in der Dunkelheit
der Nacht, unterwegs sind.
Die Menschen aus meiner Straße Das Fenster „Mensch, hast Du das gesehen?“ „Mann hast Du das gehört und ist Dir das nicht eine Frechheit?“ Und der Nächste meint dann noch, „die Alte sollte sich was schämen.“ „Nein, warum?“, fragte ich mich gerade. Denn die, die da so laut schreien, doch die Schlimmsten sind und sich nicht an die Regeln halten. Gerade denen ist es egal, ob da ein Mensch krank wird und vielleicht sogar stirbt, von dem ganzen
Geschehen. Doch der Reihe nach erzähle ich das himmlische Vergnügen. Ich sitze gerade am geöffneten Küchenfenster und habe vor mir meinen Laptop zu stehen. Nun wollte ich gerade mit dem Schreiben beginnen, da kam eine ältere Dame auf mich zu und begann mit dem Erzählen. „Ich bin gerade in eines von diesen vier, Parteienhäuser gezogen, da ich froh war nach meiner ausweglosen Situation heraus zu kommen und wieder ein vernünftiges Leben führen zu können“, sagte diese Dame zu mir, und dann sprach sie weiter, „Es sind doch alles nur Halunken hier und traurig bin ich, weil niemand etwas unternehmen kann, um dem Treiben endlich Einhalt zu
gebieten. Vor dem Haus lag noch sehr viel Kram herum, wie Steine und Beton. Daher konnte ich nicht sehen, was einmal wird, vor meinem Fenster geschehen. Vier Wochen später, alles war nun fortgeräumt und der ganze Dreck zusammengefegt. Der Bau war somit beendet.“ Eine kleine Pause hat sie eingelegt, doch dann erzählte sie weiter. Wir haben Freitagnachmittag und es ist endlich Sommer, als ich mich mit einem Stuhl auf die Terrasse setze. Mein Strickzeug stand neben mir auf einem kleinen runden Tisch und daneben stand der Aschenbecher. Doch ich brauchte ihn nicht, denn ab und zu, da wehte eine starke Brise. Wenn ich also eine
Zigarette rauchen wollte, konnte ich gleich die Asche auf meiner Terrasse fallen lassen. Plötzlich bekam ich einen stechenden Geruch in meine Nase. Ach nein, nun macht der Dackel von der Nachbarin, die gleich gegenüber wohnt, sein Geschäft auch noch auf der Terrasse, von dieser Dame. Es stinkt ganz fürchterlich, „Igittigitt“, rufe ich und rief noch dazu, „musste das denn nun wirklich sein?“ Ein Eimer mit Wasser ergoss sich nun über das Geschehene und stärker war auch gleich der Gestank, ach wie fein. Es war sogar ganz gut, dass ich gerade aufgestanden bin, denn etliche Leute
kamen auf den Hinterhof und laute Musik erklang aus dem Haus gegenüber. Aus war es mit der schönen Ruhe. So packte ich meine Sachen wieder zusammen und ging zurück in meine Wohnung. Doch auch hier sollte ich nicht mehr zur Ruhe kommen. Der Lärm war dermaßen laut, als wenn ich mitten darin gewesen wäre. Dazu, dass sehr laute Türen zu Geknalle, Herzimpfakt schon vorprogrammiert. Nun gut, laut werden wollte ich nicht auch noch, so ging ich eben in das sehr kleine Zimmer und wollte zumindest hier zur Ruhe kommen. Dann klingelt es an meiner Wohnungstür und ich ging sie öffnen. Meine Nachbarin
stand da mit dem Dackel und einer Atemmaske vor dem Mund. „Ich wollte mich nur entschuldigen, denn ich kam nicht hinaus heute mit dem Hund. Schlecht geht es mir, seit hier die Autos parken, und muss nun diese Maske tragen. Ist auch eine Schweinerei, dass die Autofahrer nur an Ihr Auto denken und nicht daran das hier noch mehr Autos stehen bleiben könnten, die einen Menschen dann krankmachen können.“ Ich schaute kurz auf die Armbanduhr und stellte fest, wir haben es gerade mal neun, also, einundzwanzig Uhr. Doch recht hat diese Dame, denn dem Dackel ging es auch sehr schlecht. Muss
anscheint, genauso unter der extrem schlechten Luft leiden. Wo ich hinsah, hatte er offene Wunden. „Im Augenblick frisst er auch sehr schlecht und tat sich ständig Übergeben“, sagte mir die alte Dame noch von sechsundsiebzig Jahren. Mir kamen fast die Tränen, als ich das dann hörte. Sah der Dame noch zu, als diese dann ganz leise die Tür hinter sich geschlossen hatte. „O. K“, sagte ich zu mir und kroch in die Federn hinein. War aber auch keine gute Idee gewesen, denn ständig klopfte jemand auf die Fensterbank. Total verzweifelt zog ich meine Bettdecke hoch, bis über beide Ohren. Das Herz
raste und der Kopf dröhnte von dem ganzen Lärm, ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Erneut klopfte es auch auf der Fensterbank und jetzt wollte ich das nicht mehr hinnehmen. Ich stand auf und ging zur Küche, mutig schaute ich hinter der Übergardine hinaus und dann sah ich die ganze Bescherung. Ein grüner VW parkte mit einem laufenden Motor auf dem Bürgersteig und hat gerade Mal noch, so viel Platz gelassen, dass eine Hand durchpasste, vom Auto bis zur Häuserwand. Drei Jugendliche standen an der Fensterbank, ein jeder hatte eine Flasche Bier in der Hand und tranken lustig und auch sehr heiter aus einer Flasche den Kornbrand noch dazu.
Kurz darauf, da ging die Fahrt dann weiter. Das Kennzeichen hatte ich mir schnell notiert und die Polizei angerufen. „O, guten Abend. Tut mir leid, ist kein Wagen vorhanden“, erklang es aus dem Hörer. Aufgelegt und mit einem Fragezeichen über dem Kopf, legte ich mich hin und dachte noch, „Wo bist Du hier nur hingeraten“, dann war ich endlich eingeschlafen. Nicht lange und ich war dann wiedereinmal geweckt geworden, saß noch kerzengerade in meinem Bett, als ein widerlicher Gestank in mein Schlafgemach, gekrochen kam. Ach, wie schön, ganz frech und munter, einer mit
heruntergelassener Hose, gerade seine Notdurft unter dem Fenster verrichtet. So, nun ist er fertig und wo bleibt das Papier? Hose aus und Slip gleich mit, der wird zum Hintern putzen dann genommen. Ach Gott, pinkeln muss er auch noch, hörte ich ihn gerade sagen. Zum Glück war auch mein Fenster schon geschlossen, denn er drehte sich halb nackig um und zielte ganz unverdrossen auf das Fenstersims und hatte auch getroffen. Ein Glück, denn zur Toilette das war nicht weit, denn ich musste mich übergeben. Wie ich wieder zurückgegangen war, in mein Zimmer, da stank es noch viel schlimmer. Auch der Zweite hat gleich seine Notdurft, aus
seinem Körper verringert und es als Souvenir vor dem Fenster hinterlassen. Das glaubte ich schon nicht mehr und konnte es einfach nicht fassen. Es war morgens um zwei Uhr und allmählich kehrte auch auf der Straße, Ruhe ein. Doch nur für eine kleine Stunde, dann gingen die ersten Herren mit dem Hündchen, Gassi. „Ach was für Schweine waren das denn gewesen? Komm mein Freund, wir gehen hinüber auf die andere Seite“, waren die ersten Worte am Morgen, die ich zu hören bekam. Der Hund erledigt nun sein Geschäft, genau noch gegenüber. Der erst so laut geschrien hat, lässt nun selber den Kot von seinem Hund da
liegen. Du schüttelst nur noch den Kopf und kannst es nicht glauben, was die Menschen sich doch alles so erlauben. Inzwischen ist es morgens um vier Uhr, die ersten Autos rollen und Dir ist nur noch angst und Bange zumute. Dein Bett steht ja gleich vor dem Fenster und Albträume zeigen Dir immer wieder, dass ein Auto schon mal könnte, hinein rasen in die vier Wände. Steht dann halb in der Bude und tut Dich dann auch noch freundlich wecken. Woanders kann das Bett nicht stehen, passt ja gerade mal so hinein ins Zimmer. Zweitüriger Kleiderschrank und ein drei Stufen Regal, mehr geht da nicht und nimmer. Ich werde müde und dann schlafe ich
endlich ein. Doch nur zwei Stunden, dann werde ich wieder geweckt, weil ein Auto gut rangiert, und parkt ganz ordentlich und dicht, unter dem Fenster ein. Bingo! Die Wand hat er auch noch getroffen. Motor läuft, ganz frech und unverdrossen geht der Herr und Meister von dem Auto, einfach weiter. Motor läuft schon über eine halbe Stunde, die Luft ist fort aus dem Zimmer, das Bett stinkt nun fürchterlich und der Beifahrer sitzt da und raucht, schaut hinein ins Fenster. Ich bin so was von begeistert und rufe einfach die Politesse und das Ordnungsamt an. Siehe da, Polizei kam auch gleich mit und nahm den Zündschlüssel an Mann. Der Herr und
Meister kam nach einer halben Stunde, bei seinem Wagen wieder an. Hat sich nur gewundert, warum den die Polizei da stand. Führerschein wurde eingezogen und drei Monate Fahrverbot, dazu auch noch vier Punkte. „Warum gleich eingezogen“, fragt der nette Herr und von Einsicht keine Spur. „Vorsätzliche Gesundheitsgefährdung, schon mal was davon gehört?“, fragte einer von den beiden Polizisten. „Das bisschen, das kann doch keinen Schaden und sterben schon gleich gar nicht daran“, sagte frech der Mann und musste kräftig über seine eigene Dummheit lachen. „Weißt Du, was ich am liebsten mit Dir
machen möchte, den Führerschein ganz einbehalten, da Du keine Einsicht zeigst. Wir waren in der Wohnung und haben selber keine Luft mehr holen können, so sehr standen da in dieser Wohnung, die Autoabgase und das in jedem Zimmer. Bußgeld in Höhe so und so, wegen Eingriff in die Privatsphäre, dazu kommt noch ruhestörender Lärm und parken auf einem Privatgrundstück.“ Na toll, denn der Mann kam den Herren von der Polizei noch frech, schon hatte er eine Kostprobe von der Kraft der Herren zu spüren bekommen und abtransportiert, auf Kosten aller Steuerzahler. Und wer nun glaubt, diese Frau hat jetzt die
ersehnte Ruhe, der irrt sich, denn es ging immer weiter. Schon am nächsten Abend dann rückte gleich die große Feuerwehr an. Ich schaute hinten zur Terrasse raus und schwarze Flocken schneite es. Schnell war das Fenster zu und Licht das brauchte ich hier gerade auch nicht mehr. Die Flammen waren schon sehr hoch geschossen, dass sogar das Bäumchen Feuer fasste. Mülltonnen brannten, weil jemand so schlau war und heiße Asche in den falschen Behälter tat. Nach einer guten Stunde, da war das Feuer endlich ausgebrannt und erloschen, zurück blieb nur noch der Gestank. Der wird wohl noch ein paar
Tage bleiben. Fenster bleibt nun zu und das auch noch bei dieser Hitze. Viel zu müde und voller Angst im Körper machte ich mich auf in das kleine Zimmer, was ich heute konnte gar nicht vertragen. Eingeengt, kaum noch Luft zu haben, sackte ich dann nur noch zusammen. Herzimpfakt und ab ins Krankenhaus, hier konnte ich dann schlafen und erholte mich so langsam. Ein paar Tage sind nun vergangen, ich war wieder nach Hause gegangen und auf der kleinen engen Straße dürfen die Autos, wieder zweispurig fahren. So musste oft eins auf den Bürgersteig ausweichen. Ausgelegt ist diese, nur für eine Fahrtrichtung und doch kommen fast
alle Autos, statt mit dreißig, über fünfzig, oder sogar mit achtzig Sachen angefahren. Hupen, Schreien, Zofen, Autoreifen quietschen, Deine Ohren dröhnen und die danken es Dir mit extremen Schmerzen. Du gehst zum Arzt und lässt die Sache mit den Ohren kontrollieren und bekommst dann auch noch prompt zu hören, „ziehe dort bitte wieder aus, Trommelfell ist schon beschädigt.“ Fast heulend gehst Du nach Hause, bist kaum dort angekommen und schon kommt ein netter Nachbar angefahren.
Wohnt gleich um die Ecke und hat einen eigenen Parkplatz vor der Haustür. Nein, gerade aus und schön dann unter dem
Fenster hingestellt, steigt auch aus, aus seinem Wagen und dazu noch ganz stolz einen eigenen Parkplatz erhascht zu haben. Nun gut dachte ich mir da, zog das Handy aus der Tasche machte fix ein Foto, worauf er noch lachte, abgeschickt ans Ordnungsamt, gekommen und gestanden hier, hat er dann nie wieder. Hin und wieder kommt dann ein Besucher von dieser Familie und testet aus, wie weit er hier gehen könnte, und weiß genau, er gefährdet die Gesundheit von einem Tier und Menschen. Nun arbeitet man selber mit beim Ordnungsamt, doch verbessert hat sich da nur sehr wenig. Immer wieder lockt das Fenster, die verschiedensten
Autotypen an. „Hier ist kein Parkplatz“, rufe ich zum Fenster hinaus und schon hören wir das erste Hupen. „Gehe nur schnell zur Bank“, daraus wurden wieder zwanzig Minuten. Politessen kommen schon in Sicht, habe diese aber nicht gerufen. Murren und auch zetern, tut der Fahrer, als er das Knöllchen sieht. „War doch gewiss die Alte, konnte wieder nicht Ihr Schandmaul halten“, und noch viele Dinge mehr, tat der Fahrer fluchen. Was auch kam, Schuld war stets die Frau hinter dem Fenster. Doch niemand sah das Leid, was diesen Menschen und Tieren, die mit in dieser Wohnung lebten, alles an gesundheitlichen Schäden, angetan
wurden. Schon seit ein paar Tagen liegt die arme Katze auf dem Bett und hat nur noch starke Schmerzen. Das Fell verloren und so viele blutige Stellen, auch das Frauchen war nicht besser dran, wurde blass und blässer. Ebenfalls ganz rote Stellen auf dem Körper und auch blutige, die Ihr heftige Schmerzen zufügten. Dazu hatte sie auch ständiges Nasenbluten. Essen ging schon gar nicht, denn was auch gegessen wurde, alles schmeckte grausam und nur noch nach Metallen. Übelkeit auf Dauer war nun angesagt. Von den Ohren ganz zu schweigen, haben sich nicht mehr erholt und sie musste nun darunter Leiden. Immer ging die Frau ans Fenster, um mal
frische Luft zu tanken, wenn gerade eine ruhige Phase eingetreten ist und die Luft, schön klar und sauber zum Einatmen war. Vermieter hat es wohl gesehen, wie krank seine Mieter jetzt aussehen und sofort ein Schild mit, Parken verboten, angebracht. Etwas Linderung war nun geschaffen, die Erholung konnte eigentlich jetzt beginnen. Ach nein, daran war erst gar nicht mal zu denken. Gleich gegenüber, da zog eine junge Familie ein. Dem Herrn war diese Frau ein Dorn im Auge, denn zu oft schien sie für ihn, am Fenster zu hocken. Auch das Verbotsschild schien er nicht gerne zu sehen. Oder war es doch nur diese gelbe
Farbe? „Ich hörte oft, wie der Herr sein Gift verspritzte und es auch lautstark betonte, wie oft diese Frau am Fenster thronte. Sie Fotos machen würde von den Falschparkern und diese dann zum Ordnungsamt schickte“, sagte ein, alter Mann, der vor meinem Fenster stand, zu einer anderen Dame. „Aber, Albert, ich möchte hier auch nicht wohnen, wäre sicher dann schon längst unter der Erde. Was bildet dieser junge Schnösel sich da nur ein, mit seinen gerade mal fünfundzwanzig Lenzen. Älter kann er noch nicht sein. Er hat ja dieses Problem nicht, dass am Tag so viele Wagen vor seinem Fenster
parken, kann ganz beruhigt abends schlafen gehen.“ „Da gebe ich Dir recht, liebe Hilda“, und weiter ging das ältere Pärchen. Ach her je, nun habe ich nicht aufgepasst und wurde wieder von dem jungen Mann erwischt, wie ich aus dem Fenster schaue. Der gleich gegenüber wohnt und nur aus Frust, hat ganz fix, sich eine Buddel holen müssen. Kumpels brachte er sich auch gleich mit, die Party konnte steigen. Doch leider musste er erst einmal wie ein Gockel, rein und raus aus seiner Wohnung laufen und sich zur Schau hinstellen. Dabei sprach er in einem Dialekt, der darauf aufmerksam machte, der Alkohol war schon reichlich
geflossen. „Ach, wenn die alte Hexe wüsste, was ich habe alles schon machen müssen“, hörte ich ihn noch sagen und konnte nicht mehr vor Lachen. Da frage ich mich öfters schon mal, was die denn den Kindern, den älteren Menschen für Lügengeschichten auftischen, wenn sie hier nicht einmal in der Lage sind, die Wahrheit zu sagen. Denn sie arbeitet in einem Kindergarten, er angeblich im Altersheim, sehe ihn jedoch jeden Tag zu Hause sitzen. Und so konnte ich mir schon ganz gut vorstellen, am Abend gibt es wieder eine Sondervorstellung. Darauf freute ich mich schon, denn Charlie Chaplin, oder Herr Dick und
Herr Doof, waren gar nichts gegen ihn. Es war endlich Abend gegen vierundzwanzig Uhr, der Herr hat sich aus dem Haus gewagt, doch nur in Begleitung von zwei Kumpels. Mal nach links, dann nach rechts geschaut und auch nach oben, ob dort was zu sehen gibt, hat er nicht vergessen. Eine junge Dame kam dann auch noch heraus und blieb stehen auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Gab dann schöne Kommentare ab, wie zum Beispiel, „passt auf das hintere Fenster auf, da schaut die Alte raus!“ Was sollte ich da noch zu sagen, außer Lachen konnte mir nichts weiter dazu einfallen. Zu dritt wird nun kräftig an dem Schild gezogen
und beim ersten lauten Krachen, wurden dann die Beine in die Hand genommen. Ach so ein Mist auch, fiel doch den Herren, noch seine Mütze herunter von dem Kopf. Nun ist er ziemlich sauer, denn ohne seine heiß geliebte Mütze auf dem Kopf, mochte er doch gar nicht gehen. Das Spiel ging dann drei Tage lang, bis es endlich abgerissen war und sein Herz ruhe fand. Ich stehe sehr oft noch am Fenster und es ist mir egal, was die Leute über mich sagen. Es ist schließlich meine Gesundheit, die dem Bach runter geht und nicht dessen Gesundheit. Wer nicht weiß, wie es ist, wenn fast zwanzig Autos vor dem Fenster Halten und wieder abfahren und
das auch jeden Tag und die Hälfte davon mit laufendem Motor stehen bleibt, kann nicht im geringsten erahnen, wie schnell das Atmen zur Qual wird. Wer eine Garage besitzt, der wird es schneller begreifen, was ich versuche hier zu erklären und was man täglich hier auszuhalten hat. „Hast Du mich auch wirklich gut verstanden“, wollte die Dame noch von mir Wissen. Und bevor diese Frau weiter ging, erzählte sie mir kurz, wie oft noch ein Wagen halten tut, unter diesem Fenster. Es nur eine Herausforderung ist von einem frechen Jugendlichen. Das Verbotsschild ist zwar abgerissen von der Wand, aber die meisten, Wissen
endlich, dass es kein Parkplatz ist, unter diesem Fenster. Und auch die Politessen laufen nun öfters hier einmal entlang. Die Katze ist inzwischen auch gesund und spielt wieder gerne mit dem Frauchen. Nur die Menschen in meiner Straße, diesen bleiben oft vor dem Fenster stehen und reden üble Sachen, die niemals so geschehen waren. Der junge Mann von gegenüber muss noch immer dieser Frau übel Nachreden und ist erst zufrieden, wenn seine Freunde ihn hoch leben lassen. Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung
herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Ob diese Herrschaften es Wissen, nein, ich glaube nicht. Doch inzwischen musste der junge Mann von gegenüber ausziehen, und auch wenn er dort nicht mehr wohnt, Ruhe hat man trotzdem nicht. Umziehen? Doch warum eine andere Wohnung, ist es nicht angemessen, diesen Schwerpunkt einmal zu verbessern? Mit einer Grünanlage
wäre schon Abhilfe geschaffen. „Danke für Ihr Verständnis und Danke das sie zugehört haben“, sagte diese Frau und ist gegangen. Ich wollte Ihr so gerne noch das Vorlesen, was ich geschrieben habe. Weiß nicht einmal die Hausnummer und auch nicht den Namen. Doch von hier aus wünsche ich Ihr alles erdenklich Gute. ENDE Geschrieben und die Bilder kreiert, von Monika Stahl (AB)
Diese dummen Kopfschmerzen
Schuld ist nicht der Alkohol Langsam gehen meine Augen auf und sofort begrüßen mich diese rasenden Kopfschmerzen. Wer kennt es nicht, Kopfschmerzen zu haben, die einem fast die Sinne rauben und Du alles nur verschwommen erkennst. So geht es mir seit ein paar Tagen schon. Ohne eine hektische Bewegung zu machen, rollte ich mich allmählich aus dem Bett heraus. Geh in die Küche und setze mir das Kaffeewasser auf. Der Wasserkocher hat sich ausgeschaltet und ich brühte mir nun den Kaffee auf. Mit der Tasse in
der Hand stelle ich mich an das geschlossene Fenster und schaue hinaus in die weite Unendlichkeit. Mein Gefühl und mein verlangen, suchen in den Gedanken, nach dem Sommer. Wir haben März und gestern bin ich wieder ein Jahr älter geworden. Da könnte ich vielleicht meine Kopfschmerzen darauf zurückführen, aber ich trinke ja keinen Alkohol und Besuch hatte ich auch nicht. Es muss einfach eine andere Erklärung dafür geben. Inzwischen fiel mir auch ein, was ich heute machen könnte. Da ich ja alleine mit einer Katze wohne und nichts weiter zu versorgen habe, werde ich heute einfach mal am Strand spazieren gehen. Klare und
saubere Luft, die soll ja für gewöhnlich helfen. Außerdem kann ich mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal am Meer gewesen war. Der Kaffee war ausgetrunken und ich gehe nun in das Badezimmer. Ziehe meinen Schlafanzug aus und lege ihn auf den Hocker ab. Ich stelle mich nun vor den Spiegel und stecke mir meine langen Haare hoch, damit die nicht so sehr nass werden. Anschließend steige ich in die Duschkabine hinein und lasse das lauwarme Wasser über meinen Körper laufen. Es tat gut und linderte für einen Augenblick, auch die Schmerzen. Wie lange ich heute unter dem warmen Wasser gestanden habe, weiß ich nicht.
Doch als es mir etwas besser ging, drehte ich das Wasser ab und zog mir den Bademantel über. Mit schlürfenden Schritten, gehe ich zurück in das Schlafzimmer, öffne den Kleiderschrank und nahm heraus, was ich zum Anziehen brauchte. Für den Besuch am Strand entschied ich mich für eine Hose und einem warmen Strickpullover. Am Wasser ist es ja für gewöhnlich immer etwas kälter als im Binnenland. Gleichzeitig könnte ich am Meer auch etwas Ruhe finden, denn dort fahren keine Autos und auch das ganze laute Schreien ist dort nicht so aggressiv zu hören, wie hier in meiner Straße. Ich wohne einfach zu dicht, an einer stark
befahrenen Straße und mit der Zeit, da wird dieser Lärm auch unerträglich. Inzwischen habe ich meiner Schlafmütze, der Katze, Ihr Frischfutter und auch ein wenig zum Naschen hingestellt. Sie ist nun versorgt und dann gehe ich aus dem Haus. Zehn Uhr haben wir es inzwischen, das sehe ich gerade, weil ich auf meine Armbanduhr schaute. Das Auto lasse ich stehen und fahre dafür lieber einmal mit dem Bus. Dieses Stundenlange suchen, nach einem Parkplatz, wollte ich mir heute ganz und gar nicht antun. Ich sitze im Bus, der auch nur drei Fahrgäste aufwies, und war nun auf dem Weg nach Warnemünde. Zum ersten Mal nach langer Zeit schaue
ich mir ganz in Ruhe die Gegenden an, an denen wir vorbeifahren und dabei bekam ich ein Gefühl, der inneren Ruhe. Sämtlicher Stress viel von mir ab, wie ein altes ungeliebtes Kleidungsstück. Dadurch fühlte ich mich frei und leicht, wie ein Vogel in der Luft, dem ich nun am liebsten gefolgt wäre. Auch die Kopfschmerzen hatten sich etwas beruhigt und schon sind wir am Zielort angekommen. Bereits beim Aussteigen kann ich diese klare und saubere Luft spüren. Tief atme ich diese ein und steige aus, aus dem Bus. Hinter mir gehen die Türen zu und der Bus fährt weiter. Ich schaue mich um und wohin meine Blicke sahen, da erblickte ich
einen Verkaufsladen nach dem anderen. Über eine kleine Brücke gehe ich nun und unter mir ist eine kleine Schneise für die kleineren Boote und für diese Fischkutter. Haufenweise Möwen schreien hier unter mir und betteln nach Futter. Zumindest kam es mir so vor. Beim Hinunterschauen, da wurde mir leicht schwindlig und ich gehe lieber weiter, denn die Holzbrücke ist voll von lauter Besuchern und Feriengästen. Auf der ganzen Strecke entlang, bis zum großen Meer hinunter, der Ostsee, liegen die Boote vor Anker und warten nur darauf, dass es endlich wieder Warm wird. Wohin ich auch sah, Möwen tummelten sich überall herum und warten
auf ein herabfallendes Stück Brötchen, oder schnappen den Kleinkindern den Keks aus den Händen. Die Scheu der Tiere scheint von Jahr zu Jahr immer geringer zu werden. Es ist zwar verboten, die Möwen zu füttern, aber welcher Mensch mag sich gerne an Verbote halten, wenn er im Urlaub ist und etwas erleben möchte. Ich fange nun an, etwas schneller zu gehen, damit ich unter dieser Dichte von Vögeln weg komme, denn schon sind die ersten Leute mit Vogelkot getroffen worden. Geschafft, ich bin an der Mole angekommen und das auch noch, ohne mit dem Vogelkot geschmückt zu werden. An den Felsenriffen
angekommen, setze ich mich auf den ersten, kleineren Felsen nieder und schaue hinaus auf das weite Meer. Noch ist es etwas zu kalt um Baden zu gehen, trotzdem sitze ich wieder hier an der Ostsee am kühlen Strand und gehe meinen Träumen nach. Auch hier schreien die Möwen und oft habe ich das Gefühl, die sehen etwas, was ich nicht sehen kann. Meine Blicke wandern hinüber zu der Steilküste, und nur für einen kleinen Augenblick, sah ich die Gestalt einer Nixe, wie diese auf einem hohen Felsen sitzt und sich die grünen Algen aus den langen schwarzen Haaren kämmt. Eine sanfte und liebliche Melodie erklang dazu und mir kam das
Gedicht von Goethe in den Sinn.
Ach, wie sehne ich mich nach Dir,
Kleiner Engel! Nur im Traum
nur im Traum erscheine mir!
Ob ich da gleich viel erleide,
Bang um Dich mit Geistern streite
und erwachend atme kaum.
Ach, wie sehne ich mich nach Dir,
ach, wie teuer bist Du mir,
selbst in einem schweren Traum.
Plötzlich wurde es ganz still um mich herum und selbst das Meer hielt inne, mit dem Rauschen der Wellen. Weit hinten am Horizont, da war es mir so
gewesen, als würde ich diese Nixe noch einmal sehen können. Aber nein, nein, denn es war nur eine Chimäre, ein Trugbild, ein Hirngespinst. Sicherlich verursacht, durch die erneut auftretenden und rasenden Kopfschmerzen. Was ich da beim nochmaligen Hinsehen erkannte, war ein großes Handelsschiff, das wohl sehr schwer mit Gütern beladen war und daher auch ständig auf und nieder tanzte auf den Wellen. Dann schaute ich noch einmal zur Steilküste hinüber und nun sah ich, dass dort wirklich ein junges Mädchen stand, mit grünen gefärbten Strähnchen in den dunklen Haaren. Vor sich hatte sie eine Staffelei zu stehen
und versuchte die schöne und noch nicht ganz verdorbene Natur einzufangen. Langsam stand ich auf und ging auf das Mädchen zu. Ein wunderschönes Bild hatte diese Kleine gemalt und zaghaft fragte ich das Mädchen, wie alt sie denn sei. Mit einem süßen Lächeln im Gesicht sagte sie zu mir, „Junge Frau, ich bin Marie und gerade vierzehn Jahre alt geworden. Ich habe diese Hausaufgabe bekommen und soll ein Bild über die Natur malen. Hier an der Steilküste ist mein Lieblingsplatz. Es ist ruhig hier und nur wenige Zaungäste schauen Mal vorbei. Das macht es mir leichter, mich voll und ganz auf dass Bild zu konzentrieren.“
Noch etwas wollte ich dieser Marie fragen, doch der Kopf hämmerte wie verrückt. Sodass ich nicht alles aufnehmen konnte, was diese junge Dame mir versuchte, zu erklären. Hin und wieder bekam ich etwas von den Erzählungen mit und war erstaunt darüber, wie gut Marie über diese Farbenlehre Bescheid wusste. In meinem Kopf blieb leider nichts hängen. So versuchte ich mich charmant aus dieser Situation zu retten, indem ich zu Ihr sagte; „Marie, aus Dir wird bestimmt einmal eine sehr gute Lehrerin. Du kannst einem Menschen alles prima
erklären“. Sie wollte mir noch etwas erzählen, als dann gerade in dem Augenblick, erneut diese liebliche Melodie erklang und so sagte Marie leise zu mir, „wie schön doch diese Melodie zu dem Rauschen der Wellen und dem Schrei der Möwen passt“. „Ja Marie, da gebe ich Dir recht. Es ist eine himmlische Magie, die zu einem herüberkommt. Wie aus einem Märchen von Tausend und einer Nacht. Nur, woher kommt diese zauberhafte Melodie“. Und auch da konnte mir das Mädchen eine Auskunft geben, „von der kleinen Bar dort drüben, am Hafen. Die heißt
Johnny – Marie, weil sich dort vorwiegend ältere Menschen aufhalten, die sich mit einer neuen Partnerschaft befassen. Halt Oma und Opa eben“, sagte sie noch lächelnd und malte an dem Bild weiter. „Was für eine süße Maus, dachte ich mir“, dann fragte ich Marie, ob sie Lust hätte, mit mir einen Eistee trinken zu gehen und vielleicht, wenn sie es mag, auch noch ein Stück Kuchen dazu, zu essen möchten. „O ja, sehr gerne sogar. Darüber freue ich mich riesig. Ich packe noch schnell meine Staffelei ein und dann können wir gehen, denn mein Bild ist auch gerade fertig
geworden.“ Wir lachten und freuten uns, plauderten über dies und das, bis wir endlich diese Bar erreicht hatten. Sie winkte dem Mann hinter dem Tresen zu, der dann freundlich zwei Barhocker nach vorne stellte, sodass wir daran Platz nehmen konnten. Ich schaute mich ein wenig um und entdeckte so die Tafel, die uns ein paar von den giftigen Pflanzen zeigten und darunter stand Marie Ihr Name. „O lala, wenn hast Du den da im Schlepptau mein liebes Töchterchen. Habe gerade gedacht, als ich Euch beide sah, was für hübsche Nixen da hereinkommen.“ „Ach Papa, Du bist und bleibst ein
Charmeur.“ „Nein, nein, liebe Marie! Ein Charmeur ist tausendmal schlimmer, als dass Dein Vater es je sein wird. Denn wenn es so gewesen wäre, hättest Du längst eine neue Mutter und ich eine neue Frau an meiner Seite“, und alle drei mussten herzlichst darüber lachen. „Ach Papa, diese Frau leidet wohl sehr unter Kopfschmerzen. Denn mir ist aufgefallen, dass die sich ständig an die Schläfe fasst und das macht nur ein Mensch, wenn er Schmerzen hat.“ „Wie aufmerksam diese Marie doch ist“, denke ich gerade und schaute sie dabei ganz erstaunt an und dann vielen meine Blicke wieder auf diesen Johnny. Ich
schätze mal, er ist höchstens fünfundfünfzig Jahre alt. Seine lockige Löwenmähne, die schon sehr grau geworden ist und nicht erkennen lässt, welche Haarfarbe er wirklich einmal hatte, passte ganz gut zu dem markanten und braun gebrannten Gesicht, das etwas füllig war. Sein voller runder Bart, der erinnert mich etwas an einem rauen Seebären, der Tag und Nacht auf dem Meer zu Hause war. Ich musste mir selber eingestehen, das wäre dieser Typ Mann gewesen, den ich mir sehr gut an meiner Seite vorstellen konnte. Aber ich war über sechzig, auch wenn man es mir noch nicht ansah. „Diese Marie hält bestimmt nur nach einer jungen Mutter
Ausschau. Da komme ich nicht in Frage. Obwohl, eine von dieser Oma Typen bin ich ganz und gar nicht“, dachte ich noch und schon stellte mir der Barmann ein Glas mit einer komisch aussehenden Flüssigkeit vor die Nase und gerochen hat das Zeug, auch sehr ekelhaft. „Austrinken, auf Ex!“, befahl Marie energisch und lächelt mir dabei freundlich zu. Kurz darauf waren wir drei so tief in einem Gespräch verwickelt, das wir nicht mitbekommen hatten, wie diese kleine Bar immer leerer wurde. Ganz nebenbei spürte ich auch, dass meine Kopfschmerzen endlich verschwunden waren. Wie ich das endlich mitbekommen hatte und noch
dabei auf meine Armbanduhr schaute, wer es bereits, kurz nach dreiundzwanzig Uhr. Mein letzter Bus ist fort und ich muss mir nun ein Taxi nehmen. Meine kleine Katze wird auch schon warten. Kennt es doch von mir nicht, dass ich so lange fortbleibe. Kurz darauf fragte ich Johnny, „kannst Du mir bitte ein Taxi rufen, denn der letzte Bus ist fort und mein Auto steht brav in der Garage, bei mir zu Hause. Dort wartet auch noch sehnsüchtig einer auf mich, dass ich endlich nach Hause komme.“ „Nein Monika, ich werde Dir kein Taxi rufen!“, meinte Johnny gerade und er wollte noch etwas sagen. Ganz erschrocken schaute ich Johnny an, und
noch bevor ich etwas sagen konnte, kam auch Marie die Treppen von oben herunter. Denn die private Wohnung der beiden, die lag gleich eine Treppenlänge höher. Sie hatte das wohl gehört, was ich gesagt hatte und meinte dann nur noch, „immer sind die besten Frauen, die ich mir als Mutter vorstellen könnte, vergeben.“ Sie drehte sich um und lief noch auf dem halben Treppenabsatz wieder zurück in die elterliche Wohnung. „Ja, so kenne ich meine Tochter Marie, immer gerade heraus“, sagte Johnny lächelnd und kurz darauf sagte er noch, „ich würde Dich gerne nach Hause fahren, wenn es Dir Recht ist. Das
Taxigeld kannst Du Dir sparen und vielleicht mich wieder einmal besuchen kommen. Wenn Du magst, Monika.“ „Johnny, sehr gerne würde ich wieder hier herkommen. Ich mag Deine Tochter sehr und würde mich freuen, sie etwas näher kennenzulernen. Vielleicht mag sie auch gerne mit uns beiden mitkommen, dann kann sie diesem einen, der auf mich wartet, auch selber kennenlernen. Es sind zwei freie Tage und die Marie kann morgen ganz in Ruhe ausschlafen. Weißt Du, was ich noch gerne machen möchte, beziehungsweise, worüber ich mich so sehr freuen würde?“ „Und, das wäre?“, fragte mich Marie
gerade, die inzwischen wieder zu uns heruntergekommen ist. Erschrocken drehte ich mich um zu Marie und fragte; „ würdest Du mir das hübsche Bild verkaufen? Das, was Du heute am Strand gemalt hast. Natürlich erst dann, wenn Du damit in der Schule alles erledigt hast. Ich habe mich wahnsinnig in dieses Bild vernarrt und mag es sehr. Würde es mir gerne in der guten Stube, über das Sofa, an der Wand anbringen.“ „Hast Du das gehört, Papa?“, und schon war Marie vor lauter Freude wieder nach oben, in die Wohnung gegangen. Inzwischen haben Johnny und ich mir schon die Jacken angezogen, da tauchte Marie wieder auf und hatte ein kleines
Geschenk in der Hand. Ich fragte nichts und schaute Johnny an, der mir aufmunternd zuzwinkert. Ich gab ihm meine Adresse, während wir die Bar verließen und zum Auto gingen. Im Wagen setzte ich mich nach hinten, zu Marie und wir unterhielten uns. Ich erzählte Ihr von der kleinen Katze und wie scheu diese auf fremde Menschen reagiert und ich heute zum ersten Mal, meine Katze so lange alleine gelassen habe. Ansonsten bin ich immer bei Ihr gewesen. Völlig unerwartet gab mir Marie ein Küsschen auf die Wange und erzählte mir dann, dass sie es nie erfahren durfte, wie es ist eine Mutter zu haben. Denn nach der Geburt ist die
Mutter fortgegangen und hat den Vater einfach sitzen lassen. „Papa hat lange nach der Mutter gesucht, damit die wenigstens, Unterhalt für mich zahlt. Leider war alles Vergebens gewesen. Letzten Monat, da kam dann die Nachricht, dass meine Mutter gleich nach dem sie uns verlassen hatte, bei einem Autounfall ums Leben kam.“ Ich hörte aufmerksam zu und merkte sehr schnell, dass dieses Kind schon einen Platz in meinem Herzen gefunden hat. Daher bin ich auch nicht abgeneigt, gerne mit den beiden ein Stück des Weges zu gehen. Die Zeit wird es uns zeigen, ob wir zusammengehören, auf Lebenszeit. Fast jeden Monat, malt Marie
mir ein kleines Bild und Wand in der Stube, hat sich bereits sehr gefüllt mit den schönen Bildern. Noch heute denken wir oft daran, wie wir uns kennengelernt hatten. Wären diese Kopfschmerzen nicht gewesen, hätte ich nie diesen Einfall gehabt, zum Strand zu fahren. Das Schicksal zeichnet uns seltsame Wege vor, auf denen wir unser Glück finden können. ENDE Geschrieben und die Bilder kreiert, von Monika Stahl (AB)
gela556 Ja, Dankeschön und raus kommt man nicht, weil die Wohnungen benötigt werden. Danke für das Lesen und für deine Kommentare ich habe mich riesig darüber gefreut. Oft hilft es schon zu wissen, das auch andere Dein Problem kennem und man nicht alleine da steht Herzlichst, Gela |