Biografien & Erinnerungen
Morgens um halb sechs ...

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"Morgens um halb sechs ..."
Veröffentlicht am 14. September 2016, 8 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
© Umschlag Bildmaterial: Andrea Minutillo
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich - eindeutig rot - freiheitsliebend - in mir drin schon mal unsicher, beinahe verklemmt - nach außen der Fels in der Brandung - die Person, auf die man sich verlassen kann - auch mal anlehnen, kein Problem - ein dunkles samtiges Rot also - richtig viel Farbe - dicke Haufen davon auf der Leinwand - Struktur - Kunstschule Zürich - zahlreiche Ausstellungen in der Region - flippig - flapsig - bunt in mir drin - auch mal ...
Morgens um halb sechs ...

Morgens um halb sechs ...

Morgens um halb sechs in Selchow … sollte die Welt noch halbwegs in Ordnung sein, so denkt sich manch einer.

(In so einem kleinen Dorf …)



Für die einen mag das zutreffen.

Für andere mitnichten!




Die einen – ja, sie können ihren Fahrtweg zur Arbeit sicher um ca. 2 Minuten abkürzen.

Das ist schon was!

Zeit ist Geld.

Diesen Satz lernen wir schon früh. Und wenn man es so betrachtet … Ich gehe von einem Stundenlohn von 12,- € netto aus.

Und ich gehe davon aus, dass eine Stunde 60 Minuten hat.

Würde also bedeuten, ich müsste die 12,- € durch 60 teilen, dann springen für 2 Minuten Ersparnis sogar 0,40 € heraus!

Das ist es wert!

Ist es das wert?


Ist es das wert, durch ein Dorf zu rasen, für das sogar eine Umgehungsstraße gebaut wurde? Ist es das wert, durch ein Dorf zu rasen, und schlafende Menschen zu piesacken? Dank der spektakulären Organisation des Flughafens, ist es im Augenblick wirklich nicht der Flugverkehr, der einem das Leben schwer macht … Da kommen einem schonmal solche Gedanken …


Gedanken an kleine Gemeinheiten. Hirngespinste, geflochten vom Straßenlärm, während man sich im Bett rollt und versucht, sich das Kissen in die Ohren zu knüllen.


Und meine Idee wäre … Keinen Streifen mit Reißzwecken! Keine Hindernisse, wie liegengelassene Fahrräder von unseren Kleinen. Keine ausgekippte Ölflasche. Das wäre alles zu gefährlich und würde schließlich und endlich selbst uns Anwohnern schaden.

Meine Idee wäre … Mitten im Herzen von Selchow.

Direkt auf der Kreuzung, wo sich die Glasower Straße und die Selchower Straße und auch die Mittenwalder Straße treffen. Genau dort eine wunderbare Absperrung. Das würde unser Problemchen schlagartig lösen.

Man könnte dort eine Insel errichten, auf der Kinder schaukeln könnten. Oder – weil genau dort auch die Anlage für ältere Mitbewohner angesiedelt ist, vielleicht einen Ort zum Verweilen erschaffen. Das ist natürlich nur eine Träumerei meiner schlaflosen Morgenstunden … Doch wer denkt, wenn der Berufsverkehr erst durch sei, würde es ruhig im Dorf, der irrt! Ständig ist mit „Überfliegern“ zu rechnen!

Ist mit Autofahrern zu rechnen, die Selchow mit dem Nürburgring verwechseln. Hey!

Es geht schließlich um kostbare 2 Minuten! Und würde man die vorgeschriebenen 30 Stundenkilometer fahren, wären auch die zwei Minuten nicht einzusparen.

Also heißt es: Gas geben! Wenn Kinder tagsüber Fahrrad fahren wollen, dann sollten sie das auf einem unwegsamen Feldweg üben.

Die Straße ist für solche Aktivitäten zu gefährlich! Auf der Straße spielen?

Nur unter Aufsicht der Eltern!


Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, komme ich ins Schwelgen! Stimmt schon, das ist lange her.

Doch als wir klein waren, spielten wir „Ochs-am-Berger“, als wir größer wurden „Völkerball“, mitten auf der Straße.

Heute undenkbar.


Am sichersten ist es für unsere Kinder drinnen hinter ihrem PC. Dort sind sie vergleichsweise sicher aufgehoben.

Oder eben hinter dem Gartenzaun, damit sie im Spiel nicht zu nah an die „Rennstrecke“ geraten …

Die Umgehung wäre ja da – aber die Ortsdurchfahrt ist einfach kürzer! Schade, aber 0,40 € sind es wert, nicht wahr? Sind sie es wert? Wirklich? Liebe Grüße an alle offenen Ohren Andrea Minutillo

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Hörbuch

Über den Autor

Frettschen
Ich
- eindeutig rot
- freiheitsliebend
- in mir drin schon mal unsicher, beinahe verklemmt
- nach außen der Fels in der Brandung
- die Person, auf die man sich verlassen kann
- auch mal anlehnen, kein Problem
- ein dunkles samtiges Rot also
- richtig viel Farbe - dicke Haufen davon auf der Leinwand
- Struktur
- Kunstschule Zürich
- zahlreiche Ausstellungen in der Region
- flippig - flapsig - bunt in mir drin
- auch mal nachdenklich
- manchmal introvertiert
- stets auf der Suche nach Neuem
- in meinem Bereich versteht sich
- Sternzeichen Löwe
- Querdenker und Rebell
- reiße mir die guten Seiten des Alltags unter die Nägel
- manchmal erwische ich auch die weniger Guten,
doch die schüttele ich hastig ab

ich liebe:
- einsame Orte
- den Wind
- das Geklapper der Taue an den Masten
- ob an Fahnen oder Booten, ist mir egal
- die Ruhe im Wald
- der Schutz eines Baumes - wenn man sich darauf einlässt
- das Eintauchen in die Arbeit an der Staffelei
- wenn`s gelingt
- das sichere und untrügliche Gefühl,
etwas Besonderes entstehen zu lassen
- das Spielen mit unserer Sprache
- gutes Essen
- ein unerwartetes Lächeln
- Musik - alle Richtungen
- am besten schön laut
- Tanzen
- Ausdruck
- Profil
...

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Andyhank Wir bleiben dran, dass das gedruckt wird.
Notfalls mach ich mal wieder ne eigene Zeitung ... :D
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"Morgens um halb sechs ..."
Das Problem ist, dass wichtige Entscheidungsträger
niemals in solchen Gegenden wohnen müssen.
Sie leben stattdessen wohlbehütet, lärm, und dreckgeschützt
hinter zurückgezogenen Fassaden in exqusiter Lage.
Befürworten aber gleichzeitig aus Lobbyistengründen heraus,
dass vor allem der Lasttranport weg von der Schiene,
hin zum tonnenschweren LKW auf die Straße organisiert wird.
Als marginales Trostpflaster wird dann meist zum Frust
aller anderen Verkehrsteilnehmer hin und wieder wieder mal
ein oberfauler Kompromiss geschlossen
und eine weitere Tempo-30-Zone verordnet,
die das Problem allerdings auch nicht löst,
sondern es lediglich in andere Sphären verlagert...
LG
Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Tempo 30 - ein Witz auf schnurgerader Strecke ...
Die Ortsumgehung - kurvig und kompliziert - da wird gern gekürzt - so ist das eben. Schön wäre, jeder Autofahrer würde über seinen eigenen Tellerrand schauen und sich überlegen, wie er geweckt werden möchte.
Ist doch so: Daheim haben wir es alle gern ruhig.
Doch ist der Mensch außerhalb von "daheim" geht es ihn einen feuchten ... an.
Daran würde ich gern was ändern. Dann könnte ich hier genauso gepflegt schlafen, wie irgendwelche reichen Leutchen hinter zurückgesetzter Fassade.
Aber mit geschlossenem Fenster geht es auch ganz gut - nur wenn es so warm ist ... irgendwas ist eben immer! ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Dem Menschen sei die Ruhe heilig,
nur der Verrückte hat es eilig.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Das sehe ich inzwischen auch so. :)
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Es geht um das Problem, inwieweit man überhaupt noch auf die Bevölkerung Rücksicht nehmen kann, wenn 40 Cent Einsparung das non plus ultra ist.
Danke! Wunderbare Zeilen!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Ich habe es absichtlich in diesen merkwürdigen Zusammenhang gebracht. Und halte es für Wahnsinn! Wenn ich 12,-€ Stundenlohn hätte - ich fühlte mich absolut königlich! Ich mag diese 2 Minuten lieber nicht auf meinen Stundenlohn runterrechnen - da bleibt kaum was übrig. Vielleicht kann ich es mir deswegen leisten, Geschwindigkeitsbeschränkungen einzuhalten oder einfach, weil ich mir das Knöllchen (eben deswegen) nicht leisten kann - öhm ...
Vielen Dank für dein Lob
Tut gut - mal wieder ... :)
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks scheint ein internationales Problem zu sein. Hier in meinem ungarischen Dorf steht das selbe Problem täglich an. Nur begint man hier schon früher. Und da zur zeit die Dorfhauptstraße neu geteert wird, gehts halt durchgängig zusätzlich durch unsere nur landwirtschaftlich geprägte Straße. Die Sandstaubwolken fliegen bis ind den ersten Stock und mit Schlaf ist es um 5 Uhr morgens vorbei.
fein aufgespießt, liebe Andrea
meint der Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen na wunderbar! Dann ist dein Taint stets frisch gepudert! - - - aber irgendwann ist die Straße fertig und dann wird es hoffentlich wieder ein bisschen besser ... ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Da kann ich als "lärmgeplagte" Anwohnerin auch ein Wörtchen mitreden. die Zählung hat ergeben, dass tgl. etwa 11.000 Fahrzeuge an unserem Haus vorbeifahren. Alle die in den Odenwald wollen, oder alle LKWs, die ein bisschen Maut sparen wollen u.s.w. u.s.w. Mittlerweile wurde die Geschwindigkeit von 22:00 - 5:00 Uhr auf 30 km/h heruntergesetzt. Kontrolliert wird das aber nicht, also eine reine Alibi-Massnahme.
Gut dass wir auch Parks und Wald und einige Spielplätze haben, sodass die lieben Kleinen nicht unbedingt hinter dem PC hocken müssen, wo sie ja auch nicht immer besonders gut aufgehoben sind. :-) Was ist mit euren Herren Politikern? Kann man denen nicht ein bisschen Feuer unterm A... machen? Mitfühlende Grüße Ira
Vor langer Zeit - Antworten
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