Um die Geschichte richtig erzählen zu können werde ich, wohl oder übel, von vorn anfangen müssen. Dieser kleine Teil der Geschichte beginnt im Kindergarten, einem Ort an dem man die erste und vielleicht auch beste Freundschaft seines Lebens erfährt. Ich habe mich seit der Geburt meines Bruders immer nachteilig gefühlt, aber irgendetwas hat mich immer mit ihm verbunden. Ich war schon immer sehr schüchtern und ruhig und als mein Bruder dann anfing jeden an zu sprechen der ihm nett vorkam überkam mich immer der Neid, dass ich nicht zu solchen selbstbewussten Aktionen in der Lage bin. Mir war damals nie klar wie
sehr ich im Nachteil war, nur weil ich es nicht gelernt habe selbstbewusst auf andere zuzugehen. Da ich mich immer so sehr benachteiligt Gefühlt habe, habe ich diesen ganzen Druck in mich hinein gefressen bis ich ihn an meinem Bruder auslassen konnte. Wir haben uns sehr oft gestritten und oft flossen auch Tränen oder hier und da flog mal eine Faust, aber Verwandtschaft kann dadurch nicht verschwinden. Wenn es eng wurde und mein Bruder etwas kaputt gemacht hat oder wenn ich etwas kaputt gemacht habe, dann hielten wir zusammen, meistens zumindest.
Manchmal denke ich in diese Zeit zurück mit einem Lächeln im Gesicht, da wir
von da an und dann immer wussten, dass uns irgendwas immer zusammen führen wird. Mein Bruder als Person ist selbstbewusst, extrovertiert und stur. Das ist auch das einzige, das wir gemeinsam haben, unseren sturen Kopf. Aber abgesehen von dem Sturkopf bin ich das komplette Gegenteil von ihm. Ich bin schüchtern, introvertiert und manche Leute sagen sogar ich sei soziophob, doch das halte ich für pure Übertreibung. Ich lasse mich sehr, sehr schnell beeinflussen und das ist mein einziges großes Problem
