Vorwort
Die Geschichte darf gerne weiterverwendet werden wenn
1) Kein Geld damit verdient wird
2) Der Name der Autorin bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH genannt wird (Susanne Weinsanto aka JeanneDarc)
3) Ich bei weitergehenden Verwendungswünschen VORHER gefragt werde.
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Alfons Grosse Liebe
Alfons schaute traurig auf den Kalender, heute war der elfte September, ein Tag, der ihm gleich mehrfach in trauriger Erinnerung geblieben war. Zum einen erinnerte er sich noch sehr genau an die Sache mit den Flugzeugen, die ins World Trade Center flogen. Sein Onkel Wilhelm hatte immer so gerne in diesen beiden Türmen gespukt und wenn dieser ganz oben gespukt hatte, hatte er immer irgendwelche Astronautenwitze erzählt.spukt Wilhelm dachte, dass die Höhe der Türme die richtige Atmosphäre dafür boten.
Und zum anderen hatte sich Alfons genau am 11.September vor 333 Jahren von seinem Freund Florian scheiden lassen. Bevor ihr fragt: Ja, Alfons war und ist einer der wenigen homosexuellen Geister. In der Geisterwelt konnte man heiraten, wen man wollte, in dieser Welt wurde nicht so ein Geschiss darum gemacht wie in der menschlichen. Wenn jemand einen Baum heiraten wollte oder ein Fahrrad, dann war in der Geisterwelt auch dieses möglich.
Florian und Alfons hatten eine sehr schöne Zeit zusammen, und als die beiden sich näher kamen und oftmals gemeinsam Unfug machten, sagte jeder Geist, der die beiden sah:
„Schaut nur, das muss ja eine verheissungsvolle Romanze sein“ auch wenn sie darüber immer ins sinnen kamen, ob es denn nicht besser wäre wenn Alfons eine Frau finden und mit ihr geistliche Kinder zeugen würde, so wie es so mancher katholische Priester schon seit Jahren tat, trotz des Zölibats, auch wenn die Bedeutung geistlich in der katholischen Kirche dann doch eine etwas andere war als in der Geisterwelt.
Alfons war aufgrund der Erinnerung an die Scheidung von Florian sehr traurig, er kroch in den Bettkasten in dem er normalerweise schlief. So sehr er sich auch bemühte, er konnte nicht einschlafen. Er wälzte sich nur von rechts nach links und von links nach
rechts und wieder von rechts nach links. Manchmal glaubte er dass es jetzt klappen, und er endlich einschlafen würde, doch dem war nicht so. Hinzu kam dass der Mensch, der oben über seinem Bettkasten schlief, und der zum Glück nichts von seiner Existenz wusste, diese Nacht ganz besonders laut schnarchte.
Nachdem er einige Stunden verzweifelt versucht hatte einzuschlafen, stieß er den Bettkasten mit einem kräftigen Kopfstoß auf. Der Kopf war das Einzige, mit dem er etwas berühren konnte. Alles andere an ihm war durchsichtig und durchlässig. Als er aus dem Bettkasten hervorkroch und wieder zu schweben anfing, schaute er ob der Mensch
etwas mitbekommen hatte. Doch dieser schnarchte fröhlich weiter vor sich hin. Alfons dachte sich:
„Wenn ich schon nicht schlafen kann, dann gehe ich eben ein wenig zu den Irrlichtern und irrlichtere ein bisschen mit. Vielleicht lenkt mich das ja von meinen Erinnerungen ab?“ Alfons machte sich sofort auf den Weg und flog und schwebte bis ans Weingartener Moor. Im Weingartener Moor, das wusste er, verschwand auch heute noch der eine oder andere Mensch, und er kannte die Irrlichter, die die Menschen in diesem Moor in die Irre führten.,
Als er angekommen war, freute er sich sehr, endlich seine Freunde wieder zu sehen, und sie hatten viel Spaß, es gab leckere Sachen zu trinken; Menschenblut, Hundeblut, ja sogar sein Lieblingsgetränk Schafsblut konnte er sich nehmen. Und auch zu essen gab es leckere Sachen: Hundefüße, Froschschenkel, Menschenaugen, Schlangenschuppe und vieles andere mehr. Er konnte sich kaum sattsehen und er bekam richtig Hunger. Durch die Freunde und all die leckeren Sachen war er wenigstens ein bisschen abgelenkt.
Plötzlich hielt ihm jemand von hinten die Augen zu. Angst kannte Alfons nicht, dafür
hatte er mit seinen weit über 1000 Jahren schon weiss Gott mehr als genug erlebt, und so fing er gleich an zu raten, wer dass den nun sei: „Karl, Hilde, Königin Elizabeth, Katharina die Große, der schreckliche Adolf, Napoleon“ doch so sehr er sich auch bemühte, er kam nicht dahinter. Da wurden die Hände vor den Augen weggenommen und Alfons drehte sich um und schrie: „Florian, Du??? Was willst DU denn hier? Spukst Du immer noch bei Baron von Hackfresse, diesem Krösus? Unsere Scheidung ist doch schon lange her, und wir hatten doch damals ausgemacht, dass wir uns nie und nimmer mehr sehen wollten."
Darauf entgegnete Florian: „Ach weißt Du, Alfons, ja es ist lange her, aber nach so langer Zeit bin ich der Meinung, dass ich zumindest versuchen sollte, Dir Deinen Seitensprung (und das auch noch mit einem weiblichen Dämonen) zu vergeben und zu verzeihen.
Alfons traute Florian noch nicht so richtig und sagte:
„So einfach geht das nicht, Florian, auch wenn ich derjenige war, der damals die Beziehung aufs Spiel gesetzt hat, ich muss Dich trotzdem erst einmal wieder neu kennenlernen.“
Florian sagte:
„Gut, das versteh ich, lass uns doch damit
anfangen dass wir gemeinsam ein paar Menschenaugen essen und ein bisschen Schafsblut trinken und uns dabei unterhalten...
Alfons war damit einverstanden und so näherten sie sich langsam, sehr langsam wieder an, und wer weiss, vielleicht heiraten die beiden in einigen hundert oder tausend Jahren aufs neue