Nein und Amen
Heutzutage will man meinen
es reichte etwas zu verneinen
und klar, es ist so richtig
„NEIN!“ zu sagen. Es ist wichtig
nicht mit denen zu marschieren,
die sich blind im Mob gruppieren -
doch reicht das? Kann's gar sein,
wir haben vielleicht was gemein
mit denen, die uns so beschämen,
die wir versuchen, abzulehnen?
Was sind denn deren Absichten?
Ausradieren und vernichten!
Zerstören und begraben!
Was sie wollen? Was nicht haben!
Was sie haben ist allein
dieses eine ja zum nein.
Was halten wir dagegen, Leute?
Ja, ein nein zur braunen Meute,
doch was leider uns wie ihnen fehlt
ist ein Weg, auf den man zählt,
eine andre Richtung, die wir gehen,
eine Welt, für die wir stehen,
ein neuer Traum, für den's nicht reicht,
wenn man draus das Alb bloß streicht -
ohne bleibt dies nein zu wagen
mit dem wir schweigend „ja“ sagen
zu diesem alten Erdenschoß,
auf dem das Falsche wurde groß
und ohne wird’s das wieder werden,
bleiben wir bloß bei Beschwerden
zu denen man sich lässt herab,
dann nicken wir im „nein“ nur ab.
Wenn Dinge nicht passieren sollen,
brauchen wir was, was wir wollen;
gibt es nichts, nur gegenüber -
bleibt man stehen. Vielleicht drüber,
doch das „NIEWIEDER“ das wir gerne
hätten, rückt in weite Ferne,
weil es Verneinungen nicht geben kann
ohne ja und einen Glauben dran.