Hallo Katy, hallo Uli
Glück ist wie Parfüm. Man kann es nicht über einen anderen verschütten, ohne selbst etwas abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson
Ein sonniger Tag. Ich habe meinen Motorradführerschein seit drei Jahren und bin glückliche Besitzerin einer glänzenden schwarzen Shopper. Ich holte meine Maschine aus der Garage und machte mich auf den Weg zu Katy.
Mein Orientierungssinn ist gleich null, aber ich hatte mir einen Zettel mit wichtigen Gebäuden, Buslinien und sogar
einige Straßennamen und besondere Schilder notiert. Tipp von Sylvia.
Vorher hatte ich mir einen Stadtplan gekauft und mir Notizen gemacht, an welchen Gebäuden ich vorbeifahre, wenn ich z. B. nach Rahlstedt zu meiner Freundin Katy fahren möchte. Ich guckte mir auch andere Ziele an und notierte sie mir auf einen Zettel. Als Ziel hatte ich mir heut Katy ausgesucht. Ich schnappte mir den Zettel und fuhr los.
Unterwegs sah ich die Kirche, die Polizeiwache, die gleich anschließend zu sehen war, die Apotheke gleich um
die Ecke. Ich war auf der richtigen Spur. Super, so weit, so gut.
Ich hielt sicherheitshalber einmal zwischendurch an und schaute auf den Zettel, um mir neue Gebäude zu merken. So gut ist mein Gedächtnis nun doch nicht. Gleich muss eine Tankstelle kommen, so sagte es der Stadtplan und hier muss eine bestimmte Buslinie fahren.
War auch so. Ich sah den Bus und etwas erstaunt sah ich auf das Ziel des Busses. Das war nicht mein auserwähltes Ziel. Hier wohnt eine andere Freundin: Ulrike.
Ich drehte den Zettel um und las: "Weg zu Ulrike". Ich hatte mich vergriffen. "Oh man, gut, dass ich Katy nicht angerufen hatte, sondern auf "Gut Glück" dorthin unterwegs war. Nun war ich also auf "Gut Glück" unterwegs zu Ulrike.
Ulrike freute sich sehr. Wir hatten einen prima Nachmittag. Ich habe natürlich nicht erwähnt, dass ich gar nicht zu ihr wollte. Das hätte sie, denke ich, gekränkt. Zu Katy fahre ich ein anderes Mal. Mit Navi. Ist doch mehr Verlass drauf. Sylvia kommt mit den Gebäuden
besser klar, ich nun mal mit dem Navigationsgerät.