Nicht erzählte Geschichten. Kaum existent. Nie hat je einer auch nur ein Wort darüber verloren. Nie zuvor hat einer ein Wort darüber geschrieben. Die Feder hat ewig geschwiegen. Doch hier brauchen wir keine Worte. Hier braucht es nichts an irrsinnigem Gerede, welches von Unmündigkeit beeinflusst, ja, sogar gelenkt wird. Hier gibt es weder Raum noch Zeit. Hier gibt es nur das Jetzt! Die Existenz allein. Worte mögen Geschichten bilden, welche
man niederschreiben kann… zu jeder Zeit; doch Erfahrungen prägen die fortwährende Handlung und formen eine neue Art der Wirklichkeit. Sie sind fest verankert und gehen niemals verloren. Man braucht keine niedergeschriebenen Worte oder Geschichten, um Legenden zu schaffen… den Verlauf der Zeit zu ändern… oder emporzusteigen in einer Zeit, welche irgendwann wieder in Vergessenheit gerät. Worte werden vielerlei verändert, zu Lügen umerzogen und die Wahrheit versinkt in dem Schatten der Zeit. Hier gibt es weder die Zeit, noch Worte, welche von Unmündigkeit geprägt sind. Hier gibt es nur das hier und
jetzt! Worte… Geschichten… Für wahr tue ich nichts anderes, als selbst eben diese niederzuschreiben; doch deshalb wiederspreche ich keineswegs mir selbst. Meine Geschichte, oder besser noch „die unseren“ gleichen in keiner Hinsicht der euren, welche voller Fehler und Verleugnung aus dem Dunkeln hervorstechen wie ein fehl platziertes Licht. Deshalb entzünden wir erst gar nicht das Licht der Heuchelei. Die Finsternis mag für euer Individuum befremdend sein; eine Bedrohung… Der Ort des Bösen. Doch ihr lebt nur in einer ach so kleinen, vergessenen Welt.
Ihr glaubt nur an das, was ihr seht… Ohne überhaupt eure Grenzen jemals überschritten zu haben. Ihr seid gewiss nicht alleine; also hört auf in der Annahme, allein zu sein, durch euer kurzes, fast schon erbärmliches Leben zu stolpern. Gebt euch nicht der falschen Annahme hin, ihr seid die mächtigsten unter all jenen Geschöpfen, welche um oder mit euch Leben; denn ich habe in all der Vergänglichkeit kein Individuum gesehen, welches noch erbärmlicher als ihr sein könnte. Voller Unwissen und doch Könige in euren eigenen Augen. Wenn ich euch sagen würde, dass euer Individuum nur ein Abschaum meiner Wenigkeit darbietet; nichts weiter als
Sklaven, welche verzweifelt versuchen, sich aus ihren Käfigen zu befreien und sich alles Schönreden … Wenn ich auch nur die Wahrheit andeuten würde… Ihr würdet sagen ich sei ein Narr. Nichts weiter als ein Hirngespinst; einer der glaubt er wüsste alles, doch…. Nun.. Jedoch bin ich weitaus mehr als all dies. Keineswegs möchte ich euch bei eurer Naivität unterstützen, jedoch werde ich euch ebenso wenig die Wahrheit darbieten. Ihr würdet sie nur verleugnen; ebenso wie eure eigene Existenz… … Warum ich dies hier niederschreibe? Worte…. Eine Geschichte? Wie ich bereits schon erwähnte, gleicht diese Geschichte keineswegs der eurer
unzähligen Lügen! Sie ist fehlerfrei und spiegelt das Wesen Unsereins dar… Dämonen der Finsternis; Diener des Bösen…. So würdet ihr uns nennen. Doch ich sage euch: Das böse existiert nicht! Ihr habt es nur erfunden und glaubtet, damit eine bessere, perfekte Welt zu schaffen. Es muss das Bösen geben, um selbst immer im Licht zu stehen. Unschuldig, absolut rein. Alles nur eine Illusion; ebenso wie ihr selbst… Das Böse, das …. „andere, unheimliche, das nur im Schatten lauert und darauf wartet, bis es dich mit in die Finsternis ziehen kann“, das „Monster im Kleiderschrank oder unter dem Bett“, die „bösen Geister in der Nacht, die dir den
Schlaf rauben“… Alles nur Hirngespinste. Die Angst, die ihr erfunden habt um Euer eins kontrollieren zu können… was habt ihr nur aus uns gemacht? … Wir Leben vielleicht im „Schatten“ … doch habt ihr kaum eine genaue Vorstellung von uns oder unserer Welt; unserer Existenz. Wisst nicht, dass es uns gibt und doch schreibt ihr Geschichten über uns. Die Wahrheit liegt im Auge des einzelnen…. Ich kenne die Wahrheit, doch kaum werde ich sie mit Individuen wie euch teilen. Und wenn es doch einem der eurigen Rasse gelungen sein sollte, diese
Aufzeichnungen zu finden, so gebührt dir mein tiefster Respekt! Das heißt jedoch nicht, dass ich mich dir vor die Knie werfe, nein! Nur weil du, warum auch immer, diese Schriften in den Händen hältst! Dir wird gelegentlich nur die Tür zu einer anderen Welt geöffnet. Doch ich kann nicht versprechen, dass sie dir gefallen wird. Ihr teilt eure eigene Wahnvorstellungen von dem Bösen, dem reich des Teufels und der Dämonen… Doch gewiss haben wir nichts mit alledem zu tun… Ich kann euch gelegentlich entweder in eurem Glauben bestärken, euren Horizont erweitern oder aber auch eure ohnehin schon gebrochene Seele langsam
und qualvoll in kleine Teile zerstückeln! Ich gebe euch nicht den Rat umzukehren; eure Neugierde wird euch ohnehin automatisch weiterlenken. … Unerzählte Geschichten…. Niedergeschrieben von Chao´hrém, dem Hüter der zeitlosen Dimensionen, welche so nah und gleich doch auch so fern eurer Welt liegen. Geleitet von einer langsam gebrochenen Existenz, dessen verbleibende Unendlichkeit die Geschichten einer anderen Zeit zu erzählen beginnt. Vergessen, niemals gesehen oder gehört, und doch immer da… Dich immer beobachtend; wohl wissend, dass ein
Ende der Zeit unmittelbar bevorsteht… Jedoch für uns erst die Zeit beginnen mag!
Chao´hrém Chao´hrém
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Bevor ich euch mit dem Wesen meiner Existenz vertraut mache, sollte für euch zunächst Taba´krét ein Begriff sein. Ich sprach bereits von einer anderen Dimension, ohne Zeit und Raum. Dies ist Taba´krét. Meine Welt, meine Zeit…. Die Entstehung eines jeden Individuums; auch des euren! Die Dunkelheit ist der Ursprung einer jeden Existenz; einer jeden freidenkenden Existenz, welche sich ihrer voll und ganz bewusst ist.
Ich verlange keineswegs, dass eure niedere Art dies verstehen mag, aber diese „Aufzeichnung“ dienen auch keineswegs euren wissbegierigen, unaufgeklärten und gierigen Mäulern. Denkt nicht, diese Geschichten seien für euch niedergeschrieben worden. Sie dienen einzig und allein Unsereins. Zur Erinnerung; zur Selbsterkennung. Jede Geschichte birgt ihr eigenes Mysterium, und ihr seid alle ein großer Teil davon; ihr seid mit uns verbunden! Und doch ist es, als würde es uns gar nicht geben. Einige von euch glauben, im Dunkeln Stimmen zu hören, Gestalten zu sehen. Beobachtet zu werden von einer
unscheinbaren Existenz. Dieses Unwohlsein in manchen Nächten. Schritte…. Leises Atmen… Ihr sucht eine simple Erklärung für all dies, verleugnet jedoch die Wahrheit. Doch… Was ist die Wahrheit? Niemand vermag es, dir diese Frage gewissenhaft zu beantworten, nicht wahr? Denn ihr seid alle gefangen in eurem eigenen Geiste, könnt eine andere Anschauung auf Dinge nicht akzeptieren, ist es nicht so? In Taba´krét jedoch gibt es nur eine Wahrheit, welche schon seit Anbeginn unserer aller Existenz besteht und auf ewig bestehen bleibt. Unausgesprochen
und doch ist sie fest in uns verankert. Wir müssen nicht laut schreien, um uns zu verstehen, denn unsere Gedanken verknüpfen sich zu einem großen Netz der Wahrheit und der Vollkommenheit. Habt ihr euch jemals gefragt, was sich in oder hinter der Vermeintlichen Dunkelheit verbirgt? Hinter der Angst, die sie für euch birgt? Was sich hinter euren manifestierten Lügen befindet? Nein… Denn für euch gibt es nur das, was in eurem Augenschein existiert. Das, was sich euch vor die Augen wirft. Ihr nehmt es dankend an, ohne euch selbst auch nur zu bemühen, selbst etwas für die Erkenntnis zu
tun. Selbst einen Schritt weiter zu gehen. Selbst das eigene Leben in die schmutzigen Hände zu nehmen. Selbst über das Schicksal und das fortwährende zu bestimmen? Nein! Denn sonst gäbe es uns schließlich nicht… Die, die eure Zeit… eure Unmündigkeit, ja, eure Abhängigkeit mit kritischen Blicken beäugen. Wir, die die Zeit stets im Augenschein behalten, auch wenn sie für uns nicht existiert; keine Relevanz bildet. Die Dunkelheit birgt viele Geheimnisse… Wir, die wir euch und eure Erscheinungen schon seit Anbeginn
kontrollieren… Unbewusst, auch wenn es uns zuwider ist euch zu behüten wie kleine Missgeburten, welche glauben sie wüssten alles; sie wären das einzig wahre und einzig bedeutende auf diesem wahrlich ach so kleinen Fleckchen eines unendlich weiten Mysteriums. Es erfüllt uns zugleich mit Entsetzen und doch zugleich mit einer wohlgewonnenen Ironie und Argwohn euch bei euren holprigen, unkontrollierten Schritten zu beobachten; wie ihr versucht der Zeit zu entkommen und sie gleichzeitig zu eurem Nutzen umzuformen. Doch die Zeit hat ihr eigenes Leben; sie dient euch nicht und ihr seid ihr zutiefst untergeben!
Denn sie ist es, die eurer Leben ermöglicht, es aber auch wieder beendet! Unkontrollierbar! Nicht anzuhalten; sie läuft immer weiter. Sie ist euer Begleiter; euer Freund; ebenso wie der Tod! Für uns gibt es das alles nicht! Wir sind die Zeit; ich bin das Leben! Ich bin der Ursprung eurer Existenz. Ich bin Chao´hrém; Hüter aller Existenz und der Dimensionen! Herrscher über Zeit und Raum! Oder wie ihr mich schlichtweg nennen würdet: Der Herr der Finsternis; Herrscher über das Böse der Welt; Unheilstifter und Todbringender Abschaum der Welt!
Ihr seht; ich habe viele verschiedene Gesichter; doch die Wahrheit können nur wenige sehen. Hier in Taba´krét herrschen ganz andere Gesetze. Ohne Zeit, ohne das Ende streifen wir umher und haben doch über alles und jeden einen genauen Überblick. Eine Dimension, in der ihr nicht eine Minute überleben würdet! Die Stille würde euch Unbehagen bereiten; euch in den puren Wahnsinn treiben! Euch Stück für Stück verenden lassen… es würde euch auseinanderreißen; niemand würde eure qualvollen Schreie beachten! Ihr seid Niemand! Bloß Abschaum einer
Welt, die ihr glaubt beherrschen zu können! Ein kleiner, unbedeutender Teil des Ganzen! Wieso sollte euer Ende für uns von Bedeutung sein? Euer Untergang ist schon so gut wie festgeschrieben; er steht bevor. Und unsere Zeit wird dann beginnen! So viele Individuen kommen und gehen… Und wir werden auf ewig weiter fortbestehen; im Schatten; in der Dunkelheit! Und doch ist es ein leichtes für uns, eure verdorbene Welt zu betreten. Taba´krét ist mehr, als nur unser aller Ursprung; unsere Heimat… Unsere Existenz… Man, oder besser ihr, würdet Taba´krét vermutlich als eine
Zwischenwelt; eine Zwischendimension bezeichnen. Ich lasse euch also in diesem Glauben. Die Dunkelheit, das reich der finsteren gestalten, welche euch nachts heimsuchen und in die Irre leiten… Selbst wenn ich euch alles über Taba´krét berichten würde… so würdet ihr am Ende nicht viel gelehrter als zuvor sein; ich erspare mir also die Mühe, euch weiter dessen zu belehren, was für euch so oder so von keiner Bedeutung ist, auch wenn es das Schicksal aller eurer Individuen bedeute. Vielleicht werdet ihr es noch verstehen… irgendwann… Vielleicht auch nicht… Am Ende liegt es nur an eurem Individuum selbst; wie weit ihr bereit
seid zu gehen… Oder wie tief ihr noch sinken könnt.
… Unerzählte Geschichten…
Aus dem Reiche Taba´krét.
Erzählt von Chao´hrém. Dem Wächter der Dimensionen und der Zeit.
Auf das deine Reise durch die Dunkelheit nicht von einem Licht der Lügen und Verleumdung geleitet werde…
Chao´hrém
Aber genug von mir und meiner kurz beschriebenen, vermeintlichen Herkunft… Nun einmal zu euch… Menschen…. Welche Worte könnte man am besten darüber verlieren? Um solch Abschaum wie euch zu beschreiben; das was ihr geworden seid… Wo soll man beginnen…. Vielleicht am besten ganz von vorn; als alles anfing. Vor vielen Jahren, als ein Mensch noch ein Mensch war und kein unheilbringendes Monster, welches die Hölle heraufbeschworen hat. Der Anfang…. … Einst noch ein in einer Gemeinschaft
lebendes Tier. Ja, ich spreche von „Tier“, denn Mensch ist nur ein Begriff, den man erfand, um sich von allen anderen Lebewesen hervorzuheben, ist es nicht so? Ihr selbst seid nichts anderes als Tiere, oder gehörst du etwa auch zu den Kreaturen, die glauben, das mächtigste Wesen unter allen zu sein? Jemand, der glaubt, alles und jeden kontrollieren zu können? Ja; beginnen wir am Anfang… Euer Individuum lebte einst in Harmonie und Einklang zusammen mit der Natur. Mit einem freilebenden Geist und uneingeschränktem Willen. Krieg, Zerstörung… Für euch ist es heute Alltag, für manche vermutlich sogar eine
Art Seel Heilung… Doch damals gab es ihn nicht; er wurde nicht gebraucht… Es gab keinen Kontrollzwang; es gab nur euer Individuum selbst. Und mit anderen Lebensformen, wie ihr sie nennt, den „Tieren“, teiltet ihr die Natur und es entstand ein einheitlicher Kreislauf, welcher jedoch gebrochen wurde…. Durch wen? Seid nicht so töricht; ich weiß doch, dass ihr es wisst… Mit der Zeit kam die Veränderung; die Gier nach Macht und Kontrolle war immer unaufhaltsamer. Ihr wolltet die Welt zu einem besseren Ort machen; doch eure Habgier trieb euch zu weit. Und heute müsst ihr schon bald in euer
Schicksal blicken; Tod…. Vernichtung… Aber nein! Mit den Gedanken; die Welt bereits unterworfen zu haben, fühlt ihr euch nur ermutigt, weiter das bald nicht mehr aufzuhaltende Chaos zu verbreiten; und somit die Zerstörung und euer aller Ende. Von der Gier zur Macht geblendet, seht ihr nicht, was durch eure Selbstsucht wirklich geschieht. Mehr! Immer mehr! Es reicht euch einfach nicht; ihr wollt immer mehr! Ihr könnt die Wahrheit nicht sehen…. Oder wollt ihr es nur nicht? Was ist nur aus euch geworden? …. Doch eine Sache, könnt ihr wahrlich niemals beherrschen: Den Tod; und die Zeit! Denn die Zeit ist und bleibt für
immer euer aller Wächter! Die Uhr tickt; wenn sie stehen bleibt, so wird auch eure Existenz aufhören, zu existieren. Sie wird euer Dasein nicht mehr lange gutheißen; ebenso wie eure grauenerregenden Taten, die ihr begangen habt. Einst war die Erde, euer zu Hause ein Paradies; ihr habt sie zu eurem persönlichen Gefängnis, einer Hölle gemacht. … Ihr werdet eure Augen wohl niemals öffnen können; immer benebelt bleiben und einer eigens erschaffenen Lüge hinterhereifern. Ihr habt den Sinn zur Realität verloren und die Grenzen schon weit
überschritten! Ich weiß nicht, wieso ich den Versuch hege, euch belehren zu wollen; ich weiß, dass ihr die Ohren vor mir verschließt; es auch niemals verstehen würdet… Verachtung; Hass, Gier…. Die schlechten Eigenschaften beherrschen euch und verdunkeln euer Herz, bis nur noch ein Häufchen Asche zurückbleibt. Wo ist die Selbstachtung; wo der nötige Respekt? Pflegt ihr nicht immer zu sagen, ihr hättet euch weiterentwickelt? Wo ist nur die Vernunft… Die einst so herrschende Harmonie? Stattdessen schlachtet ihr jene ab, die in euren Augen zu schwach sind… unwürdig, nicht wahr? Tiere werden zu
euren Sklaven; Marionetten… zu euren persönlichen Folterspielzeugen, nicht wahr? Sie sind nichts weiter als billige Spielzeuge oder Accessoires… Eure Artgenossen verlieren ihr zu Hause, sterben durch euch qualvolle Tode… und die Schuldigen? Sehen nur zu und verziehen ihre Fratzen zu einem höhnischen Lachen. Denken, durch ihre in ihrer Fantasie erschaffene Macht seien sie geschützt; dass ihnen niemals solch ein Schicksal ereilt. So töricht… Doch alles hat seinen Preis! Keine Tat bleibt ungesühnt! Und das Rad wird sich schon bald drehen; die starken werden die schwachen sein; die Strafe wird euch eine Lehre sein; ihr werden
endgültig erkennen, wie viel Macht ihr wirklich besitzt; wie weit ihr noch gehen könnt…. Und ihr werdet auch erkennen, dass eure Gier, am besten das ganze Universum kontrollieren zu können, ebenfalls vergebens sein wird. Euer Untergang, welchen ihr heraufbeschworen habt; es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann sie euch endlich einholt und erlöst… Ja, „erlöst“… Doch nun keine Erklärungen mehr, ihr sollt endlich bekommen, was euch zusteht. Ich weiß, ihr könnt euch nicht ändern, das konntet ihr nie! So viele versprechen ihr auch gabt, ihr würdet aufhören und zu einem besseren Mensch
werden…. Jedoch kenne ich eure Schwäche…. Ja, ich weiß alles über euch im Schlamm kriechenden Missetäter! Furcht empfindet jeder; leugnet es nicht und seht endlich der Wahrheit ins Auge, nur einmal! Selbst die ach so mächtigen haben Angst…. Das hat jeder! Und das ist gerechtfertigt so… Denn nun komme ich ins Spiel! Ihr solltet aufhören zu lachen. Noch mögt ihr meine Worte nicht ernst nehmen; wer glaubt schon den Schriften eines Buches… Vielleicht wird es auch zu spät sein, wenn ihr es ausfindig gemacht habt, doch wie euch, beherrsche ich auch das Schicksal… Und so hör zu: Nimm meine Worte lieber
ernst, ehrenwerter Finder dieses Buches. Ja, ich sagte, dieses Buch, diese Geschichten seien nicht für euch bestimmt… doch dieses kleine Kapitel, eine Wahrung; ist es! Ich weiß doch, dass es immer einen Finder gibt, der des Buches vielleicht würdig ist… So rate ich dir, nimm meine Worte lieber ernst! So wie es das Licht gibt, gibt es auch die Dunkelheit. Lebt nicht in der falschen Annahme, euer lächerliches Paradies währt ewig; lebt nicht in der Lüge euer Leben sei perfekt. Denk nach, Mensch! Nutze nur einmal deinen Verstand, um die schmerzende Wirklichkeit zu sehen… Flucht, Hungersnot, Krieg…. Ist das eure
Lösung? Ist das eure Vorstellung eines perfekten Lebens? Lachhaft, wenn ich mir das so genau ansehe. Ist das eure perfekte Wirklichkeit? Wie tief könnt ihr noch sinken und nicht erkennen, dass all dies, letztlich doch nur euren Tod bedeutet… Denkt ihr, die Natur, die ganze Erde ist euch untertan? Denkt ihr das wirklich? Es schmerzt mich; wie kann eure Existenz nur so umwoben sein von Falschheit; von Dunkelheit… Voll mit Verleumdung… Sie hat euch Leben gegeben; das tut sie noch immer… Ich persönlich hätte keine Gnade mehr walten lassen; Mutter Natur ist zu gnädig und zu gutherzig mit euch! Sie ist der einzige Grund, weshalb ich euch noch
nicht vollends in die Dunkelheit verbannt habe! Doch auch sie wird nun sterben…Zu Anfang dachte ich, sie würde euch brauchen… Wie konnte mein Verstand nur so vernebelt sein. Ihr wahrt es immer, die sie gebraucht haben…Und nun rammt ihr dem Kanal eures Lebens immer mehr Pfähle ins so empfindliche Herz. Und glaubt mir, ich bin lieber gewählt ihr Leben zu retten, als das Eure! Denn Mutter Natur hat niemals böse Absichten verfolgt, sie glaubt immer noch das Gute in euch zu sehen; meine Hoffnungen jedoch sind alle erloschen; ebenso wie der lebensgeist eurer Hüterin schwindet. ich kann sie noch retten, dafür muss ich nur die
Parasiten auslöschen, welche sie eingenommen haben und immer mehr zersetzen. Euch! Ist das eine Drohung? -Ja! Will ich eure Verendung? -Ja! Werde ich diese erlangen? –Ja! Werdet ihr es verstehen? –Niemals! Werdet ihr jemals Reue zeigen? –Nein! Werdet ihr jemals erkennen, dass es euer Fehler war? –Nein! Entschuldigt; komme ich euch bedrohlich vor? Feindlich? Bin ich womöglich…. Eine Bedrohung? Oh ja, das bin
ich! Und meine Feindliche Stellung hat einen ganz einfachen Grund: Ich kann wertlosen Kreaturen wie euch nicht länger Zutritt in meinem Universum gewähren. Lange Genug habe ich Gnade walten lassen. Nun werde ich euch eure verblendeten Augen öffnen; es wird zu spät sein; zu spät, um Reue zu zeigen. Meine Strafe wird euch lehren; lehren was wirkliche Qualen sind… lehren, was es überhaupt heißt, zu leben; die wahre Bedeutung von Leben erst kennenlernen! Mein Reich ist nahezu perfekt, um Missetätern wie euch auszulaugen, bis nur noch meine eigens zunutze
gerichteten Sklaven aus euch werden… Keine Scheu, keine Hemmungen mehr. Einzig nur noch der Verfall, der euch einnehmen wird! Ich habe lange genug gewartet… Lange genug zugesehen und immer wieder verziehen… Trotz dass ich keine Zeitverhältnisse zu vernehmen vermag, seid gewiss: Eure Zeit ist schon bald vorbei!
Chao´hrém