Heilig
Mutter Teresa wurde in Üsküb geboren, damaliges osmanisches Reich, heute Skopje in Mazedonien. Das Geburtsdatum lautet 26.August, 1910. Ihr Name war Agnes (Anjeze) Gonxa (Blütenknospe) Bohaxhiu. Vater Kaufmann, Mutter Drane Dorfbewohnerin.
Mit acht Jahren starb ihr Vater und ab da an widmete sie sich dem Glauben. Ach guck! Mit zwölf Jahren wollte sie Ordensfrau werden. Was sonst?
Mit 19 Jahren bat sie um Aufnahme der „Lorettoschwestern“. Sie wurde nach Irland geschickt, aber schon nach zwei Monaten nach Bengalen ab beordert. Ich vermute,
dass ihre Bigotterie in Irland etwas auf die Nerven ging.
1929, also mit 19 Jahren, da befand sie sich in Darjeeling und kleidete Menschen ein. Dort kam sie auf die Idee gemäß der heiligen Therese von Lisieux den Namen Teresa anzunehmen.
In Kalkutta erlangte sie die sogenannte Profess, also das Gelübte der Armut, um es profan auszudrücken.
Nun ereilte sie das Schicksal.
Genau am 10. September 1946, da erfasste sie ihre Aufgabe. Gott hätte ihr eingegeben, nunmehr nur noch den Armen zu helfen. Quasi eine Offenbarung.
Politisch gab es Umbrüche. Dank Mahatma Ghandi erlangte Indien 1947 seine
Unabhängigkeit und unsere Teresa gründete die „Gemeinschaft der Missionarinnen der Nächstenliebe“.
Blöderweise lebten sie nach den evangelischen Riten. Die Nächstenliebe-Gemeinde hatte Zulauf. Der Papst reagierte und erteilte schnell noch die Approbation, bevor diese Glaubensschwelgerinnen der Schafsherde des katholischen Einflusses entkommen könnten.
Der Papst hatte nun die Hand über diese Gottesdienerinnen.
Jedenfalls waren diese Ordensschwestern robust. Sterbende, Waisen, Obdachlose und Kranke durften von ihnen umsorgt werden. So sehr das löblich erscheint, begrenzte sich die Hilfe auf erbärmliche, hanebüchene
Unterbringung und auf Gebetssalbader. Schmerzzerrissene, leidende Kreaturen in einem beklagenswerten Zustand half sie, in dem sie Trost spendete (wortwörtlich) : "Der Schmerz führt dich näher zu Gott."
Von Lindern keine Rede.
Teresa gab noch weiteres zum Besten. Leprakranke möchten nämlich nur, dass sie sich von den Menschen geliebt fühlen. Die medizinische Ausbildung der bigotten „Mitarbeiterinnen" war völlig Wurst. Teresa: "Nicht der Erfolg, sondern die Treue im Glauben ist wichtig."
Solch ein gesalbtes Gehabe, das trieb dem Papst Tränen in die Augen vor Glück. So eine Ikone in neuerer Zeit ist ein geschäftlich wunderbares Geschenk. Teresa bekam immer
mehr Aufmerksamkeit und Zulauf. Dabei blieb sie in jeder Hinsicht selbstlos und bescheiden. Der Papst rieb sich die tausende Dollar-wertigen Ringfinger. So schön!
Scharen umwölkten den selbstlosen Messias in Frauengestalt. Das Besondere war, dass Teresa keinen Unterschied bei der verblödeten Kastenunterteilung in Indien machte. Jeder bekam christliches Gebrabbel als Trost zu Ohren. Daher zog sie Massen an, die irgendwie die Hoffnung hatten, sich aus ihrem angestammten Elend befreien zu können. Teresa soll Kleinkinder aus Mülltonnen herausgezogen haben, um zu helfen. Die Propaganda des Papstes tat ihr übriges.
Die wirklich selbstlose Mutter Teresa verstarb am 5.September 1997 in Kalkutta. Rüstig war sie mit 97 Jahren entschlafen.
Ihre Novizinnen sind rege bei der selbstlosen Chrisitianisierung zugange. 4500 Mitglieder sind in 133 Ländern fragwürdig tätig. Zwischen 2014 und 2015 erhielten sie Spenden von 13,4 Millionen Euro. Die genaue Finanzlage ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Der Vatikan sei auch mit ein paar Cent beteiligt. Jedenfalls laufen aus der USA 9,3 Millionen Dollar und aus Deutschland sage und schreibe (an zweiter Stelle) 1,13 Mio. Euro ein. Schon deshalb, weil dies ohne jegliche, kontrollierbare Zweckbindung trotzdem steuerlich in Deutschland absetzbar ist.
Wer also wieder einmal der Steuer ein Schnippchen schlagen will, wende sich an das katholische! Missionswerk Missio e.V. in Essen.
Natürlich geben die selbstlosen Novizinnen keinerlei Auskunft über die Finanzen, noch weniger über den Verwendungszweck. Jedenfalls sei es völlig den Armen verschrieben, wie sie sagen.
Nachforschungen haben ergeben, dass Unterbringung von Armen ein einziges Desaster darstellen und die medizinische Versorgung als Null zu betrachten ist. Herunter gekommene Schulen dürften eigentlich nicht einmal den Namen Schule tragen, zumal echte Lehrer überhaupt nicht existieren. Gebete aber, so glaube ich,
werden im Übermaß abgehalten.
Und Teresa habe im Endeffekt erbärmliche Lebensumstände überhaupt nicht interessiert. Wichtig war, an Gott zu glauben, um damit das Leid dadurch besser zu verarbeiten.
So entsorgte sie in ursprünglich von Spendengeldern relativ gut ausgestatteten Sterbehäusern die neuen Matratzen. Wäre nicht dem Armutsgelübde entsprechend, so war ihre Auffassung. Illegale Spenden wanderten ins Nirwana und Teresa deckelte dies vehement.
Für diese Einstellung bekam sie, auch durch die Vatikanunterstützung 1977 den Friedensnobelpreis, obwohl sie zwar Frieden deklarierte, aber eigentlich nichts dafür tat.
Der Nobelpreis ist hoch dotiert. Man empfing die Euronen und verteilte, aber wohin, für wen?
Selbst die so armutsliebende Teresa sagte einmal auf die Frage, wie viel Spenden sie denn einnehmen würde: „Unzählbar“.
Zu den Spendern gehörte in einem erheblichen Maße z.B. ein gewisser Herr Keating, auffallend durch seine illegalen Geschäftspraktiken. Ich vermute eine rege Tätigkeit der Geldwäsche.
Besucht man Sunita Kumar, Ehefrau eines indischen Tennisspielers, die für die Ausstellung der Quittungen des Ordens verantwortlich war, dann sucht man sie im Armenviertel vergebens. Der prächtigen Residenz fehlt es an nichts, was ein
Millionärsherz begehrt. Werke berühmter Künstler vervollständigen das goldene Ambiente. Sie bestätigt, dass das Spendenaufkommen 2014-2015 sprunghaft gestiegen sei, wie auch das indische Innenministerium bestätigen könne. (Was haben die eigentlich damit zu tun?)
Propagandatechnisch wurde von Sunita eine Nonne mit Namen Benedikta (aus Thüringen) vorgeführt, die von dem Elend und Leid in Kalkutta zu berichten wusste. Ich weiß nicht, ob sie in dem weitläufigen Garten die Lapislazuli-Büste dabei streicheln durfte.
Im Übrigen hätte der Vatikan längst schon die Finanzaufsicht übernommen. Jegliche Einsicht des Geldflusses verbietet sich daher von selbst.
Fein ist selbstredend auch, dass die Nonnen „an der Front“ natürlich keinen Lohn erhalten.
Immerhin, es ist wohl im Geiste Teresas, dass man völlig verarmt dahinsiecht. Sie selbst hat es wirklich so gelebt, weil sie gottdürstend war und zwar bis zur Verblendung.
Nun aber endlich zur längst fälligen Heiligsprechung.
Das Blöde an der Sache ist, dass Heilige leider Wunder vollbringen müssen, sonst schieben die vatikanischen Vorschriften einen Riegel vor.
Ein Wunder muss her, sonst war die Initiative von Johannes Paul II (sie wissen schon, die polnische Flug-Ente) umsonst, der die Idee der Heiligsprechung angestoßen hatte. Noch
schlimmer, genau genommen müssten sogar zwei Wunder belegbar sein.
Also denn:
Das erste wunderbare Wunder:
Eine, natürlich arme, Inderin litt an Krebs. Ein Bild von Mutter Teresa auf den Bauch gelegt, und schwupp dich, war sie geheilt.
Blöde Ärzte behaupten verlogen, dass es sich nur um eine Unterleibszyste in Verbindung mit Tuberkulose gehandelt hätte, die dann medikamentös behandelt und geheilt werden konnte. Die vatikanische Kurie wusste es natürlich besser und das erste Wunder bekam ein Häkchen.
Nun auf zum zweiten Wunder:
Jedenfalls ist das Jahresdatum ohne Geheimnis, welches das Ergebnis der
Entscheidung der kirchlichen Expertenkommission kund tat. Es war 2008, als die Kommission das Wunder bestätigte. Papst Franziskus nickte das zweite Wunder ab.
Ein Brasilianer (wer?) hätte an einem Hirntumor gelitten. Angehörige baten die gottesfürchtige Nonne um Hilfe. Teresa eilte selbstlos, verarmt und mit Blasen an den Füßen herbei und zack, da war der unbekannte, arme Mann geheilt.
Eine angebliche, medizinische Expertenkommission konnte sich die Heilung nicht erklären.
War der überhaupt mal krank gewesen, frage ich mich.
Der Unbenamte, der Unbekannte?
Wer waren denn die Mediziner? Hatten sie ihn überhaupt nachher und vorher untersuchen können?
Egal, es ist nun päpstlich postuliert. Teresa hatte mindestens zwei Wunder vollbracht.
Der geschäftlich lukrativen Sause der Heiligsprechung stand nun nichts mehr im Wege.
Kritiken an ihrer Person wischte der Vatikan unter den Tisch. Der Vatikan war schon immer Kritik resistent bis zur Hirnlosigkeit.
Teresa war sicherlich ein außergewöhnlicher, auch ungewöhnlicher Mensch. Ich persönlich halte solche Typen für zersetzend. Ich halte sie für gefährliche Sektierer.
Ihre Absicht war bestimmt rein und ohne
Falschheit, allein gerade aber ihre übertriebene Frömmigkeit und ihr Askese-Denken, das alle teilen sollten, ließ sie scheitern. Der Vatikan vereinnahmte sie für seine eigenen Zwecke.
Nichts hat diese Nonne vollbracht. Keine Taten für den Frieden, kein Mitleid für Arme, sondern nur das Postulat, dass arm sein wunderbar ist. Toll natürlich und wunderbare Propaganda, dass sie selbst arm lebte, praktisch kasteiend und andauernd betete. Leid ist gottgewollt.
Nicht direkt ein konstruktiver Beitrag, wie ich finde.
Ohne ihren Einsatz ihr Leben lang hätte es freilich gar keine Spenden für die Armen
gegeben und immerhin erzielte sie weltweite Aufmerksamkeit.
Ihre Absicht war über alle Maßen vorbildlich, wenn sie durch ihre übertriebene Gottesfürchtigkeit menschliche Werte nicht in den Hintergrund gestellt hätte.
Sie hatte ihren enormen Zulauf, weil sie das menschenverachtende, indische Kastensystem durchbrach, weil sie da keine Unterschiede machte. Jeder durfte ihre Gottesfurcht teilen. Kindergärten, Sterbe-, Frauenhäuser wären durch Spenden allerdings wesentlich besser zu verwalten gewesen.
Nie aber hatte sie eine echte Änderung herbeiführen können und der Vatikan intensivierte diese nutzlose Bigotterie durch
seine mediale Propaganda.
Der gute, amtierende, geschäftstüchtige Bischof von Rom, Papst Franziskus, muss leider auf mich als Fan von Mutter Teresa verzichten.
Ihre eigentliche Triebfeder, nämlich den Gedanken der Barmherzigkeit, sollten wir uns aber zum Vorbild nehmen. Es gibt ihn nämlich in der heutigen Welt nicht mehr.