MEINE KOLLEGIN
Katharina kam heute früh lachend ins Büro. Sie amüsierte sich immer noch über zwei junge Mitarbeiterinnen eines großen Discounters.
„Hej, hast du Dings bestellt?“, fragte eine der jungen Frauen.
„Hä?, was hab ich bestellt?“ – „Na, Dings“, kam die Antwort in ziemlich ungeduldigen Tonfall.
„Was soll ich bestellt haben? Was du wollen?“ kam die hilflose Antwort. Nun
konnten sich beide Kolleginnen ihr Lachen auch nicht mehr verkneifen. Herrlich. Was für ein entspannter Dialog.
Meine Arbeitskollegin erzählte mir weiter, dass sie mit ihrer Mutter in der Bahn gefahren war. Sie ging zuerst ins Abteil, gefolgt von ihrer Mutter.
Meine Arbeitskollegin erwischte den letzten noch freien Platz. Sie sah ihre Mutter an und meinte dann eigentlich mehr scherzhaft: "Na, alte Frau, keinen Platz mehr bekommen?" –
Sofort sprang ein junger, ca. 30jähriger
Mann auf und bot ihrer Mutter seinen Platz an. Die Mutter nahm das Angebot gern an.
Der junge Mann und auch die Fahrgäste, die diesen Kommentar mitbekommen hatten, warfen böse Blicke auf meine Kollegin. Ihre Mutter warf ihr nur einen triumphierenden Blick zu und genoss die Rolle der armen gekränkten Frau, während meine Arbeitskollegin es vorzog, sich beschämt hinter ihrem Buch zu verstecken.
Ja, so ist das manchmal mit vorlauten übermütigen Kommentaren...
