Fantasy & Horror
Zwei wie Hammer und Amboss - Eine Hommage

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"Eine Hommage an eine Ikone meiner Jugend."
Veröffentlicht am 02. September 2016, 30 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Eigentlich ist es so wie es ein Landsmann von mir treffend beschrieb: 'Mit den Riesen habe ich keine Probleme; nur die Windmühlen machen mir echt zu schaffen!'
Eine Hommage an eine Ikone meiner Jugend.

Zwei wie Hammer und Amboss - Eine Hommage

In der verträumten Kneipe herrschte schon fast eine feierliche Stimmung, als ein drahtiger Halbelf an der Theke wehmütig seufzte und die Stimme, sowie einen Trinkbecher Schradoker Bitter erhob. „Heitor ´Wildfliege´ Grumling, jedermann mochte dich. Du warst uns bereits in unserer fernliegenden Jugend ein großes Vorbild und vor allem ein aufrechter Kamerad. Und bist es auch geblieben. Bis …“ Ihm versagte kurz die Stimme. „Man wird dich vermissen. Mein Herz blutet! Ich … ich bin bestürzt, denn ich habe meinen besten Freund verloren. Mögest du in Angroschs Hallen herzlichst willkommen sein.“ In einem

Zug leerte der Halbelf den Becher und schloss traurig die stahlblauen Augen. Um sie gleich wieder entsetzt aufzureißen, als laute Kaugeräusche die andächtige Stille unterbrachen. Erbost fuhr er zu dem Störenfried herum. „Muss das jetzt wirklich sein, du ungehobelter Grobkeiler?“ An einem nahen Tisch zuckte ein korpulenter Mittelreicher bloß mit den Schultern, als er mit vollem Mund antwortete. „Hab Hunger!“ Der Bär von einem Mann brach sich ein Stück von einem steinharten Brotlaib ab und kaute geräuschvoll daran herum, als er weitersprach. „Warte auf meine Bestellung. Und da es scheint, dass die Schnarchnase von einem Wirt die Sau

erst noch schlachten muss.“ Er wies entschuldigend auf das Steinbrot, das aussah, als hätte er es von seinem Ahnherrn vererbt bekommen. „Wenn ich Hunger in der Jacke habe, dann kenne ich mich nicht vor Wut! Von Natur aus bin ich aber friedlich.“ „Anders ist‘s nicht vorstellbar, ein solches Prachtexemplar von einem Setzstein runterwürgen zu können.“ Meinte hierauf der Halbelf angewidert, als er zur Küche sah. „Herr Wirt!“ Dieser nahte bereits mit einem dampfenden Holzteller weißer Bohnen mit Zwiebeln und Speck. Rasch stellte er es dem Hungrigen hin und verschwand mit einem freundlichen „Zum Wohl!“ Richtung Küche. Erfreut

legte der sitzende Mann das Brot weg, wandte sich händereibend dem Löffel zu ... „Halt!“ Der kleinwüchsige Wirt mit dicker, roter Knollennase erstarrte in der Bewegung. „Das getraut sich unser Herr Wirt eine Portion zu nennen? Ist das ernst gemeint? Höchstens vielleicht durch ein Weitglas hindurch angeschaut!“ „Das heißt Fernglas.“ Dafür kassierte der Halbelf an der Theke einen bösen Blick vom bärtigen Mittelreicher, den er hinsichtlich des unverkennbaren Akzentes, dem Fürstentum Almada zuordnete. Der Elf zuckte hierzu bloß mit den Schultern. „Oder Vergrößerungsglas.“ Prüfend sah der korpulente Mann jetzt zur Theke. Ein

Nicken war die Antwort. „Bei Travias Federvieh, das langt ja nirgends hin.“ Lästerte er weiter. Noch bevor der Halbelf das Wort ´Wildgans´ aussprechen konnte, hatte ihn bereits ein erneuter Blick des Almadaners zum Schweigen gebracht. Unterdessen entschuldigte sich der Wirt beunruhigt und rief einen dürren Schankknecht mit wirren Haaren aus der Küche herbei. Dieser erschien mit einer Pfanne, um dem Hungrigen den Teller nachzufüllen. Aber der schnappte sie ihm einfach weg und begann zustimmend daraus zu essen. Verdutzt sah ihn nun der Jüngling an und wollte wenigstens den Teller an sich nehmen, als ihn das Magenknurren des Mittelreichers, wie

das bösartige Grollen eines gefräßigen Bären, davon abhielt. Nach einem kurzen Blickwechsel mit dem Wirt zog sich der Schankknecht schließlich nervös die Nägel kauend in die Küche zurück. Der Almadaner seinerseits leerte den Inhalt des Tellers in die Pfanne und übergab ihn mit einem zufriedenen Nicken dem Wirt. „Möge es munden und hoffentlich satt machen!“ Bemerkte darauf der Halbelf, als er sich trübsinnig seinem leeren Becher zuwandte. Er beachtete die kaum verständliche Antwort nicht einmal mehr. Ebenso wandten sich die wenigen Gäste wieder ab. Außer vielleicht einem Thorwaler, in der Ecke der Kneipe, der weiterhin auf den Tisch gelehnt, selig

vor einem Krug schlummerte. Dann folgte ein schwerer Seufzer des Halbelfen, als er erneut nach dem Wirt Ausschau hielt. Doch bevor er ihn rufen konnte, stürzte eine charismatische Elfe mit blauschwarz aufwallendem Haar und smaragdgrünen Augen herein. Der Elf erkannte sie als einziger als echte Waldelfe und war überrascht, einer wie ihr, so weit von ihrer Heimat entfernt, zu begegnen. Ein nicht alltäglicher Anblick, dachte er hierbei. Auch für einen Halbelf nicht. Aber ein wahrhaft Ansprechender. Obschon ... kurz war ihm, als müsste er die Frau kennen, kam ihm ihr Gesicht unheimlich vertraut vor. Allerdings stimmte das Geschlecht irgendwie nicht.

Während die Elfe mit ihrem überraschenden Auftritt die Aufmerksamkeit aller auf sich zog, schien sie sich selber weder für das Lokal noch irgendeinen der Anwesenden zu interessieren. Es schien eher … Nachfolgend stürmten ein halbes Dutzend leicht gepanzerter Unruhestifter in die Kneipe. … als wenn sie verfolgt werden würde. Die grimmig dreinblickenden Neuankömmlinge wirkten jedoch nicht wirklich gefährlich. Eher mehr wie ein Haufen eingebildeter Bauerntrampel, als wie ein bedrohlicher Schlägertrupp - obwohl ihre interessanten Kurzschwerter ohne Parierstange nicht gerade ungefährlich

aussahen. Und das nicht nur für ihre Gegner. Noch hatte keiner blank gezogen. Kräftig sahen sie dagegen aus. Das musste der Elf ihnen eingestehen. Ebenso war aber auch klar, falls Schläue eine dementsprechende reale Flamme produzieren könnte, dass man schon einige dieser Bauerntrampel benötigte, um eine Kerze anzuzünden. Es schien, als vertraute hier irgendwer auf Anzahl und nicht auf Können. Da der Almadaner nicht reagierte und sich mit den Bohnen nicht beirren ließ, sprang Phas stattdessen instinktiv auf und eilte der Elfe zu Hilfe. Als diese konsequent in Richtung Küche strebte, trat er hinter sie und stellte sich den Verfolgern mutig in

den Weg. „Aber, aber meine grobschlächtigen Herren, verehrte Gäste! Wir sind hier im friedfertigen und zivilisierten Horasreich. Was sind das denn für Manieren, einer lieblichen Maid gegenüber?“ Hierbei zwinkerte er noch der Waldelfe zu. „Holde Maid. Phas, ´der Fuchs´ vom Lagunenhügel, stets zu ihren Diensten.“ Strahlte er hilfsbereit. „Brauche keine Hilfe. Kann mich wehren!“ War die ernüchternde Antwort der Elfe, als ihm jemand energisch auf die Schulter tippte. Er fuhr herum. „Was?“ „Aus dem Weg, Spitzohr!“ Brutal wurde der Halbelf weggestoßen und landete dabei auf den Tisch des Bären. Dieser drehte sich rechtzeitig weg und

brachte damit die Pfanne in Sicherheit. „Da braucht wer Hilfe, du ungehobelter Klotz. Willst du nichts unternehmen?“ Beide sahen jetzt zur Elfe, die schon die Hand am Griff ihres Wolfsmessers hatte und sich bereit machte, ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Die Verfolger kreisten sie langsam ein. „Ist das meine Klopperei?“ Meinte der Bärtige nur dazu. „Keilerei!“ „Wie du meinst Füchschen“, antwortete der speisende Mann mit Anspielung auf das zuvor gehörte, „aber ein solch holdes Frauenzimmer ist doch eher voll dein Format. Nich‘?“ „Stimmt!“ Entschlossen sprang der Halbelf auf, rückte sich die dunkelblaue Leinenweste zurecht und

trat an den hochgewachsenen Kerl heran, der ihn vorher so unzimperlich behandelt hatte. Dieser war derzeit mit der Elfe beschäftigt. „Aber, aber Kindchen. Soweit wollen wir es gar nicht kommen lassen. Du sollst nur ganz friedlich mit uns mitkommen. Unser Meister hat dir ein Angebot zu machen, dass du auf gar keinen Fall ausschlagen kannst!“ Jemand tippte ihm höfflich auf die Schulter. Der wegen des Akzentes und der nicht gerade zeitgemäßen Kleidung wohl aus Andergast stammende Hüne wandte sich leicht genervt dem Halbelf zu. „Was?“ „Mein nicht geschätzter Herr Finsterling, sie haben Hundeko… Schei… Ka… nun, das stinkende, üble, braune Zeug an

ihrem modischen linken Stiefel.“ „Wie?“ Der Riese blickte entsetzt an sich herunter, um festzustellen, dass da nicht das Geringste war. Seine Stimme hatte hierauf einen gefährlichen Unterton, als er langsam wieder hochsah. „Spitzohriges Bürschchen, wenn du die Faust gegen mich erhebst, bist du ein sehr toter Elf!“ „Nicht doch.“ Protestierte Phas ´der Fuchs´, als er den Andergaster mit einem Krug von der Theke niederschlug. Als dessen Begleiter kurz zögerten und dabei verlegene Blicke wechselten, bevor sie auf den Halbelf losstürmten, fokussierte sich die in kunstvoll verziertem, schwarzem Wildleder gekleidete Waldelfe auf ihre

Sinne. In der Küche, aus der es nach verbrannten Zwiebeln und überreifen Rüben roch, kauerte ein dürrer Jüngling mit wirren Haaren am Fußboden und versuchte sich unter einer Schürze zu verstecken. Der Wirt und die meisten Gäste waren ihrerseits unter Tischen oder hinter der Theke in Deckung gegangen. Außer vielleicht eines korpulenten Telors, der einzig und alleine nur Augen für sein Bohnengericht hatte und … eines Thorwalers. Gerade als sich die Meute praktisch unisono auf Phas warf, grinste die Elfe diabolisch und schrie etwas auf thorwalisch. Und dies mit einer derart gewaltigen Stimme, wie sie ihr niemand der Anwesenden zugetraut hätte. Damit,

verschaffte sie dem Halbelf genug Luft, um sich erfolgreich wehren zu können, als die Mehrheit ihrer Häscher sich verunsichert zu ihr herumdrehte. Ohne viel Federlesens spedierte er zwei Angreifer mit gezielten Hieben ins Reich der Träume. Gleichzeitig kam plötzlich Leben in den ruhenden Riesen in der Ecke der Kneipe. Noch schläfrig fuhr er hoch, erblickte die Elfe und stürmte dann brüllend wie eine entfesselte Naturgewalt auf deren Verfolger los. Mit dem unerwarteten Angriff riss der Thorwaler nun einen Großteil der Schar mit sich zu Boden, sah sich Phas bloß noch dem Anführer und zwei seiner Mannen gegenüber. Voller Begeisterung nahm

sich währenddessen der muskulöse Nordländer der darniederliegenden, sowie aufstehenden Neuankömmlinge an. Kurzerhand schnappte sich einer von diesen den Stuhl, an dem er sich hochgezogen hatte und griff seinerseits an. Ein wuchtiger Fußtritt des Thorwalers schickte den blonden Jüngling jedoch torkelnd mit erhobenem Stuhl quer durch den Schenkraum. In der Zwischenzeit kam der Halbelf immer mehr in Bedrängnis. Wenngleich er gekonnt auswich und kräftig austeilte, einen Widersacher sogar mit einem Treffer des Kruges niederschlug, steckte er dennoch einen Hieb ein, der ihn erneut auf den Tisch des Bären beförderte.

Unterdessen war der blondhaarige Jüngling wieder zurück, der nach Phas vorhergehendem Vergleich wohl auch daran scheitern würde, staubtrockenes Laub entzünden zu können. Mit dem Stuhl über dem Kopf wollte er gerade auf die Waldelfe losstürmen, als er einen vernichtenden Blick von ihr kassierte. „Hilfe wäre jetzt angebracht.“ Meinte soeben Phas zu dem Almadaner. Völlig eingeschüchtert drehte sich gleichzeitig der blonde Jüngling von der Elfe weg und griff mit dem Stuhl einen Gegner an, den er als weniger bedrohlich empfand ... In dem Moment, als der sitzende Mann die Pfanne wegdrehte und dem Elf vor sich auf dem Tisch etwas antworten

wollte, wurde ihm mit einem Stuhl einen Scheitel gezogen. Dabei wurde ebenso die Pfanne getroffen und dessen Inhalt quer durch das Lokal verteilt. Obwohl der bärtige Mittelreicher den Schlag problemlos wegsteckte, brüllte er gleichwohl ein „NEIN!“ mit einer derartigen Dringlichkeit, als wäre plötzlich der Dämon Shruuf höchstpersönlich in der Kneipe erschienen. Alle hielten augenblicklich inne und wandten sich ihm zu. Er klang verzweifelt. „Aber nicht doch. Nein! Bitte … so geht man einfach nicht mit kostbaren Esswaren um.“ Als sich der Bär von einem Mann erstmals von seinem Sitzplatz erhob, warf der blonde Jüngling

einen unschlüssigen Blick auf den zerstörten Stuhl zwischen den Händen und ließ ihn fallen. „Ist doch nicht so schlimm.“ Witzelte er los. „Waren eh nur scheußliche Furzknollen, zweitklassiger Reisefraß. Macht nur eine enge Hose. Wer mag denn so was?“ Der Almadaner sah ihn durchringend an. „Hat dir deine Frau Mutter nicht beigebracht, jegliches Essen das uns Travia schenkt zu schätzen und zu ehren?“ Sprach‘s und donnerte dem Unruhestifter vertikal die Faust auf den Kopf, so dass dieser wie eine Marionette in sich zusammensackte, der man die Fäden durchgeschnitten hatte. Der Anführer der Angreifer wich leicht verunsichert zurück. „Wie ein Freund

mal sagte: Einen hungrigen Bären bei einem Mahl zu stören, zeugt nicht gerade von brauchbarer Klugheit.“ Meldete sich währenddessen Phas zu Wort, immer noch auf dem Tisch liegend. „Schnauze Spitzohr!“ Fuhr ihn der Andergaster an, als er sich dem stehenden Bären zuwandte. „Fettwanst, halt du dich da bloß raus. Das geht dich absolut nichts an.“ Er wies auf den Hirschfänger am Gurt, und die meisten Gefolgsleute folgten dem Beispiel. „Aber egal was du vor hast, sei hier und jetzt gewarnt. Wir sind bewaffnet!“ „Ach?“ Entgegnete der korpulente Almadaner, als er die am Boden verstreuten Resten der lang ersehnten Mahlzeit betrachtete und sich

dann auf die Pfanne in seiner Faust fokussierte. „Und ich wütend!“ Kurzerhand zog er mit der Pfanne durch und verpasste damit dem Anführer derartig eine, dass dieser die nächsten Stunden wohl in Bishdariels sanfter Begleitung verbringen würde. Gleichzeitig stürmte er mit der Präsenz einer zornigen Hornechse auf die Meute um den Thorwaler und der Waldelfe los. Und die Hölle brach los. Phas seinerseits rollte sich vom Tisch und schnappte sich ein Stuhlbein des vorher zertrümmerten Stuhles. Hiermit hieb er mit voller Wucht auf den Fuß eines Mannes, der sich an den aufgebrachten Almadaner anschleichen wollte. Als dieser den

Schmerzensschrei des nun herumhüpfenden Angreifers vernahm, beförderte er ihn mit einem Pfannenschwinger hinter die Theke. „Sperrt eure Horchlappen weit auf.“ Verkündete er währenddessen weiterhin mit der Pfanne um sich hämmernd. „Ich bleu euch halben Portionen schon noch Manieren ein! Und wenn es sein muss, bis ihr alle die Glocken glonken hört!“ „Das heißt läuten.“ Erbost baute sich der Bär mit schlagbereiter Pfanne vor dem Halbelf auf, derweil im Halbkreis um ihn herum die letzten Verfolger der Elfe bewusstlos zu Boden sanken. Besänftigend hob Phas ´der Fuchs´ die Hände. Dann erklang die liebliche

Stimme der Waldelfe. „Ich hätte es sehr wahrscheinlich auch selber geschafft. Aber dennoch … mein Dank sei Euch von ganzem Herzen gewiss!“ Erfreut wandten sich die zwei Männer ihr zu. Phas strahlte sie hierbei förmlich an. „Ich sprach gerade mit Laske!“ Erklärte die Elfe und zeigte dabei auf den nickenden Thorwaler. Während der Almadaner beim Anblick des enttäuschten Halbelfen in Gelächter ausbrach, kassierte der Thorwaler eine innige Umarmung der Elfe. Beschützend stellte er sich hinter ihr. „Kann ja nicht so schlimm gewesen sein“, fand unterdessen Phas aufgekratzt zum lachenden Mann neben sich, „die Pfanne hat ja kaum eine Beule

abbekommen.“ „Gusseisen verbiegt sich nicht.“ „Oh!“ Doch der Halbelf ließ sich nicht so leicht beirren, als er sich erneut der Waldelfe zuwandte, die sich im Moment zu orientieren versuchte. „Was wollten diese Bauerntrampel eigentlich von einer solch bezaubernden Maid?“ Fragte er sie. Augenblicklich bedachte sie die zwei ungleichen Männer mit einem langen, prüfenden Blick. Bis sich ein schwaches Schmunzeln auf den Lippen der Frau zeigte. Aber noch bevor sie überhaupt etwas sagen konnte, stürmten weitere Unruhestifter die Kneipe. Bei ihnen jedoch, hätte nach Phas Vergleich, die Kerze einiges schneller Feuer gefangen. Ihre billiger

gearbeiteten Kurzschwerter wirkten zwar nicht so anspruchsvoll wie die hübschen Waffen zuvor, schienen allerdings regelmäßiger im Gebrauch gewesen zu sein. Der Halbelf wechselte einen kritischen Blick mit Laske, der kaum spürbar nickte. Beiden war unangenehm aufgefallen, dass die verschlissenen Lederrüstungen des Trupps und die darauf ersichtlichen Kampfspuren wohl eine härtere Gangart als bisher versprachen. Unschlüssig stoppten jetzt die Eindringlinge nach ein paar Schritten und ließen erstmals das Bild der Verwüstung auf sich einwirken. Gleichzeitig kontrollierte der Almadaner das Gewicht der Pfanne in der Hand,

während Phas das Stuhlbein fester packte. Als Ersterem ein dumpfes Grollen aus der Magengegend entrang, verfinsterte sich seine Miene sichtlich. „Das ist sie!“ Schrie einer der Neuankömmlinge. Die Pause war vorbei. Die Angreifer setzten sich in Bewegung. Bisher hatte keiner von ihnen Blank gezogen. Doch gerade als der Halbelf und der Bär neben ihm die erste Welle in Empfang nehmen wollten, vernahmen sie, wie die Waldelfe irgendetwas Mystisches murmelte und in die Handflächen blies. Instinktiv wichen beide zu ihr zurück. Und fühlten die Pranke des Thorwalers auf der Schulter, welche sie mit sich zerrte. Im gleichen Augenblick hüllte sie

ein dichter Nebel ein, flutete die nicht mehr so verträumte Kneipe und schlug den überraschten Eindringlingen wie eine Wand entgegen. Der gedämpfte Lärm fluchender und stolpernder Leute, sowie umfallender, gestoßener, wie auch kaputtgehender Tische und Stühle erfüllte hierbei die undurchdringliche Suppe. Gespickt mit den angsterfüllten Schreien vereinzelter Gäste und verwirrter Andergaster, die benommen ihre Hirschfänger zückten.


Momente später stürmten die Elfe und Laske Ilkjason aus dem Hintereingang der Taverne zum tänzelnden König ins Freie. Ihnen folgten Phas ´der Fuchs´

vom Lagunenhügel und der Almadaner, der sich in der Zwischenzeit als Carlos ‚Urzo‘ Bonaventure zu erkennen gegeben hatte. Aus dem nebelverhüllten Lokal erklang derweil immer noch Kampflärm. Es schien, dass die Verfolger der Elfe im dichten Nebel die Orientierung verloren hatten und nicht mehr zwischen Feind und Freund unterscheiden konnten. Während die Männer nach Luft schnappten, wandte sich die Waldelfe verschwörerisch an die drei. „Nennt mich Steelsheen. Und wenn die wehrhaften Herrschaften mir unbedingt helfen möchten … so wisset, dass mich Wahnfried von Sinnen beauftragt hat, unter allen Umständen denjenigen zu

finden, denn sie Agasul, Reisender ohne Rapier, nennen.“

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Lobezno
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