Das Bild zeigte einen Jungen mit langen schwarzen Haaren und blasser Haut. Seine Augen waren gefährlich leer und milchig weiß. Er grinste den Fotographen höhnisch und verachtend an. Er trug eine weiße Zwangsjacke, mit der seine Arme gefesselt waren. „Sie brauchen kein Phantombild erstellen, ich habe das Foto von der jährlichen Untersuchung mitgebracht“, erklärte Mrs. Fujikage und reichte Yagami das kleine Bild. Dieser betrachtete es eine Weile und fragte dann: „Was ist mit seinen Augen?“ „Nun, ich bin erst neu an dem Projekt beteidigt, aber er ist
Bild. Ich weiß nur nicht wie es dazu kam“, erklärte die Neuropsychologin. Yagami runzelte die Stirn. „Und wie soll er dann bitte diese Menschen ermordet haben?“ „Bitte unterschätzen Sie ihn nicht. Er ist nicht einfach blind. Er hat eine eigene Technik entwickelt, mit der er sich in seiner Umgebung fortbewegen kann, als könnte er sehen. Wir vermuten, dass er auf Schallwellen reagiert“, meinte die junge Frau. Der Polizeiinspektor nickte nachdenklich. „Dann könnte es durch aus sein, dass er zwischen normalen Menschen gar nicht auffällt“, überlegte er dann. „Nein, das stimmt nicht. Ich weiß zwar nicht genau, warum er bei uns eingewiesen wurde,
aber das einzige and das er denkt ist zu töten und immer wenn jemand den Raum betrat hat er versucht ihn zu verletzten. Er könnte nicht in einer Menge stehen ohne zu mindestens eine Person anzugreifen“, widersprach Mrs. Fujikage. Yagami war überrascht. Sie hatten es mit einem Psychopathen zu tun.
Schnapp, schnapp, schnapp. Das Geräusch war neu, aber leise und erträglich. Es war dicht an meinem Ohr. Schnapp, schnapp, schnapp. Jetzt vor meinem Gesicht. Dieses Mädchen, Raity, sie sagt ich muss anders aussehen, damit ich nicht erkannt werde. Ich durfte zum ersten Mal selbst entscheiden, wie ich aussehen wollte. Die Seiten ganz kurz der Mohawk lang. Aber die Farben überlasse ich ihr, ich weiß nicht wie sie aussehen. Ein Brummen an meinen Ohren, nun sind die Haare ganz kurz. Ein schönes Gefühl. Sie wäscht mir auch die Haare, sehr
vorsichtig, als sei ich zerbrechlich. So ist noch nie jemand mit mir umgegangen. Ich atmete tief ein, wieso fühlte ich mich hier so wohl? Geborgen- nennen einige dieses Gefühl. „Nun kommt die Frabe. Ich habe mich für rot und schwarz entschieden“, erklärte Raity. Sie hatte eine schöne Stimme. Sie kannte diese Situation, die in der ich mich befand. War sie vielleicht wie ich? Nein, niemand war wie ich.
Zecke stand in der Tür und beobachtete Raity, wie sie dem Jungen die Farbe aus den Haaren wusch. Seine Angst schien langsam von den Schultern zu fallen. Aber wer war er? Und wieso hatte er diese Zwangsjacke getragen? Der Punk schüttelte die Gedanken aus seinem Kopf. Hier ist die Vergangenheit egal. Jeder darf hier leben. „Hey Raity, bist du fertig mit der Farbe?“, fragte er die 17 – Jährige. Sie nickte und verstand die Botschaft. „Zecke wird dir mit den Klamotten helfen. Bis später“, erklärte sie dem Jungen. Als sie den Raum verlassen hatte ging Zecke auf den
Jungen zu. „Hey, rot steht dir“, meinte er und nahm das schwarze T-Shirt, das Raity ausgesucht hatte. Der Junge sah in seine Richtung. „Zecke?“ Die Stimme zitterte nicht mehr, sie war dunkel und Zecke erkannte, dass dieser Junge besonders war. „Ja, ich bin hier“, antwortete er und hockte sich neben den Jungen. Dieser streckte vorsichtig seine Hände nach Zecke´s Gesicht aus. Der erste Impuls wollte den Punk drängen, zurück zu weichen, doch er bewegte sich nicht. Vorsichtig tatsteten die Hände übe sein Gesicht, seine Augen, Nase, Lippen und Kiefer. „Du bist schön“, stellte der Junge fest. Zecke war überrascht, da er diese Bemerkung nicht erwartet hatte.
„Du hast auch ein schönes Gesicht. Dein Name passt bestimmt zu dir“, versuchte Zecke den Jungen zum Reden zu bewegen. Doch er sah schüchtern zur Seite. „Ist alles ok?“, fragte der Punk. Langes Schweigen. „Sie sagen mein Name ist nichts wert.“ Zecke war überrascht. „Das glaube ich nicht. Jeder Name ist wertvoll. Aber er kann ja dein Geheimnis bleiben und wir finden hier, passend zu deinem Neuanfang, einen neuen Namen für dich“, schlug er vor. Der Junge sah ihn hoffnungsvoll an und nickte. Dann half Zecke ihm, die neuen Klamotten anzuziehen. „Wäre es für dich in Ordnung, unseren Arzt zu besuchen?“, fragte Zecke, als sie
den Gang entlang gingen. Der Junge blieb abrupt stehen und sah ihn ängstlich an. „Er ist nicht wie all die Anderen, sondern wie Raity und ich“, erklärte Zecke. Er erkannte die Unsicherheit und sprach auf den Jungen ein, erklärte ihm, warum er zu Arzt sollte. Der Junge hörte auf ihn.