Gedichte
Spieglein, Spieglein, an der Wand

Spieglein, Spieglein, an der Wand

Überall sind sie, diese unzählige

Spiegeln die es schaffen mich dauernd

aufzuwiegeln Ich bin ihnen ausgeliefert, sie umgeben

mich sie wühlen mich auf, ich finde das so

widerlich Chancenlos treibe ich darin von Bild zu

Bild und es macht mich stocksauer und rasend

wild Am liebsten würde ich sie allesamt nun

zerschlagen und die scharfkantigen Splitter erhaben

ertragen

In dieser Raserei sehe ich nur mehr

Rot Ich verfluche die Spiegelungen in dieser

Not Ich schreie, ich tobe, ich bin emotional

geführt bis mich plötzlich ein Gedanke im Herzen

berührt Was soll das Ganze ? Was machst Du

da ? Weißt Du wer das ist ? Der ist Dir sogar

nah ! Erkenne doch endlich diese Dir bekannte

Fratze Höre auf Dich aufzuführen, wie ein hysterische

Katze

 Nein, sei still, ich sehe im diffusen

Licht in jedem Spiegel ein unzufriedenes

Gesicht Es ist grantig und verbittert, es ist so

verbissen und fühlt sich an als wäre es in sich total

zerrissen Es ist an der Zeit, ich muss Dich

schocken Vermutlich wirst Du deswegen nun herum

bocken Aber, das bist Du selbst in Deiner ganzen herben Pracht Denn, Du hast schon lange nicht mehr an Dein Herz gedacht

 Ich sage Dir das nun, denn, ich bin Dein

Gewissen Höre auf zu wüten, das ist ehrlich für Dich beschissen Lächle in die Spiegeln, tief aus Deinem berührten Herzen Dann vergehen für uns beide die Tage der groben Schmerzen