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Die Belagerung der fliegenden Stadt - Kapitel 45

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"Die Belagerung der fliegenden Stadt - Kapitel 45"
Veröffentlicht am 27. August 2016, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Die Belagerung der fliegenden Stadt - Kapitel 45

Die Belagerung der fliegenden Stadt - Kapitel 45

Einleitung

Eine alte Schlacht wurde wieder entflammt. Der Erbe des Imperiums ist verschollen. Und das Ende scheint gekommen. Während die Anhänger des Herrn der Ordnung das Kaiserreich in die Knie zwingen wird Galren Lahaye von Visionen geplagt, die ihn an den Rand des Wahnsinns treiben. Gejagt von den Kultisten des roten Heiligen, muss er erkennen, dass der der erste Unsterbliche ganz eigene Pläne mit ihm hat. Genauso, wie für den Sohn des Kaisers… Und während Galren noch nach einer Lösung sucht, scheint der Kampf bereits

so gut wie verloren , denn als der Kaiser die Männer Cantons für eine letzte Schlacht Sammelt, kehrt ein weiterer alter Feind zurück. Und grade dieser könnte sich als letzte Rettung erweisen. Doch um welchen Preis? Der Kampf um das Schicksal Cantons wird zu einem um das Schicksal allen Lebens… Währenddessen nimmt auch der Aufruhr unter den Zwergen immer mehr zu. Jetzt wo sie ihr neues Land verloren haben, ohne es je zu sehen, zerbricht der wenige Zusammenhalt zwischen den Häusern immer mehr und der neue König Hadrir Silberstein steht vor der Herausforderung, seine Leute für die kommende Schlacht zu einen… oder

alles zu verlieren. Bildquelle : pixabay.com/flegmatik95

Kapitel 45 Wahrheit


In der Nacht war das Wetterumgeschlagen. Als Zyle auf den Hof des Palastes hinaus sah, in dem er die Paladine versammelt hatte, wurde er beinahe geblendet. Sonnenlicht spiegelte sich auf dem Eis, das sich in der Nacht aus Schneeregen und Schmelzwasser gebildet hatte und den Platz in eine glatte, rein weiße Fläche aus Kristall verwandelt hatte. Zyle stand im Schatten des Torbogens der auf den Hof hinaus führte und betrachtete die Männer die dort auf ihn warteten. Ein paar dutzend hatten die

Verteidigung von Maras überlebt. Und später waren hunderte im Flüchtlingslager um die fliegende Stadt gestrandet, nachdem die Herrschaft des roten heiligen Helike nicht in das Paradies verwandelt hatte, da ihnen versprochen wurde. Manche hatten gegen die Archonten aufbegehrt und waren kurzzeitig zu Verrätern geworden. Andere waren für ihre Herrn durch das Feuer gegangen und darüber hinaus. Und wieder andere waren schlicht geflohen als die innere Stadt fiel. Doch jetzt und hier einte sie alle ihre Loyalität zu ihrem Archonten. Zu Wys. Und nicht zu mir, dachte Zyle. Er spielte ihnen etwas vor, seit dem Tag an dem er selbst in die

fliegende Stadt zurückgekehrt war. Und vielleicht war es auch das richtige gewesen. Er hatte ihre Hoffnung nicht so einfach zerschlagen können, ihnen ihren erhofften Anführer nicht wieder nehmen wollen. Nicht wo sie gebraucht wurden. Doch nun ? Sie waren geschlagen, dachte er. Und auch wenn sie es Wissen mussten, hielt jeder der Zweitausend den Kopf erhoben. Ihre Rüstungen schimmerten in Silber, Gold und Bronze. Tiefe Kratzer und Beulen überzogen das Metall und vielerorts konnte man nur allzu deutlich erkennen, wo die Panzer notdürftig ausgebessert worden waren. Einige der Männer hatten ihre Umhänge im Rot der Paladine verloren und trugen

entweder gar keinen mehr oder bestenfalls noch Fetzen. Der Stolz Helikes war zerschlagen… und doch irgendwie auch ungebrochen in diesen Männern. Verblasste Banner wehten über ihren Köpfen, manche mit dem Adler und Löwen des Kaiserreichs bestickt, andere in den Farben Helikes oder dem weiß der Archonten. Es war Wys, der sie hier bestellt hatte, zumindest für sie, dachte Zyle. Angeblich um sie für den Aufbruch nach Vara zu rüsten. Aber das war nur die halbe Wahrheit. Und die Lügen würden heute hier ein Ende finden. Wenn er nach dort draußen trat, würde er als Zyle vor sie treten, nicht als ein falscher

Archont. Und so hatte er auf Rüstung und Umhang verzichtet, trug nur die schlichten, braunen Gewänder eines einfachen Mannes. ,, Du weißt das du das nicht tun musst.” Relina löste sich aus dem Schatten und stellte sich neben ihm. ,, Zyle… Was ist eine Lüge mehr?“ Ihr Federmantel raschelte im Luftzug, der durch den Tunnel pfiff und Schnee und kleine Eisflocken mit sich trug. ,, Eine zu viel, Relina…“ Er drehte sich zu ihr um und fasste ihre Hände. ,, Sie haben ihr Blut für mich vergossen. Sie haben für mich gekämpft und sind gestorben. Ich schulde ihnen zumindest so viel. Sie haben ein Recht zu wissen,

dass sie mir keine Loyalität schulden. Ich bin nicht ihr Herr. Nicht der Mann, dem sie die Treue geschworen haben.“ Zyle sah erneut auf die Reihen aus zerlumpten Rittern hinaus. Sie waren ohne Murren mit ihm gezogen. Und er wusste sie würden ihm auch weiter folgen. Solange sie glaubten, dass er ihr Archont war, würde jeder dieser Männer weiterkämpfen, selbst wenn das Kaiserreich unterging. Selbst wenn sich alles gegen sie stellte. Solange sie noch glaubten ihrem toten Archonten zu folgen. Er konnte sie nicht mehr im Unklaren darüber lassen, wie die Wahrheit aussah. ,, Und du bist dir ganz sicher ?“ Sie

machte ihm keine Vorwürfe, weil er überhaupt erst darauf bestanden hatte. Und sie versuchte auch nicht ihm das ganze Auszureden. Und dafür war er ihr nur stumm dankbar. Statt einer Antwort drehte er sich zu ihr herum und küsste sie. Falls sie jemand sah, war es jetzt ohnehin egal. Seine Entscheidung stand fest. Und als er sich wieder von ihr löste, drehte er sich nicht noch einmal um, als er schließlich unter dem Tor hinaus ins Licht der Morgensonne trat. Eis zerplatzte unter seinen Füßen, während die Männer sich zum ersten Mal rührten und sich ihre Köpfe in seine Richtung treten. Wenn sie weiterkämpften, dann nicht wegen einer

Lüge. Auch aller Mut der Paladine konnte nichts mehr daran ändern, das es vorbei war… Einige der Männer wirkten irritiert, als sie seine schlichte Kleidung und die fehlende Rüstung bemerkten. Selbst Wys Schwerter hatte er zurück gelassen und gegen eine einfache Klinge aus den Waffenkammern der fliegende Stadt eingetauscht. Und wie groß musste ihre Verwunderung erst sein, als ihr angeblicher Archont vor ihnen auf die Knie sank. Zyle konnte die Kälte des Bodens und des Eises spüren. Seine Beinkleider waren sofort durchnässt und begannen bereits wieder zu frieren, als er schließlich den Blick

hob. ,,Herr , steht auf.“ , hörte er jemanden aus den Reihen der Paladine rufen. Und gleich darauf schloss sich ihm jemand an. ,, Wir stehen weiterhin hinter euch. Bis zum Ende, wenn ihr es verlangt.“ ,, Helike lebt in uns und wenn ihr es verlangt, dann wird es auch das Kaiserreich. Was ist eine verlorene Schlacht, sagt es uns? Eine Lektion. Ein Hammerschlag auf eine heiße Klinge, auf das sie Form annimmt nichts weiter. Ohne Hammerschläge kann es keinen guten Stahl geben.“ Und einige fingen sogar an seinen Namen zu skandieren. Wie an jenem Abend im Lager. ,, Wys !, Wys, Wys

!“ Sie verstanden nicht, dachte Zyle. Ein Teil von ihm musste über die unverwüstliche Loyalität und den unerschütterten Glauben dieser Männer lächeln. Es tat gut zu wissen, dass es zumindest ein paar gab, die noch nicht aufgegeben hatten. Doch das mochte sich ändern, wenn sie einmal erfuhren, wie weit sie selbst hintergangen worden waren. Von ihm… ,, Ich bin nicht Wys. Und es tut mir leid, dass heute nicht er an meiner statt hier vor euch stehen kann. Ich weiß mein Bruder hätte eure Loyalität zu schätzen gewusst. Doch ich nicht. Niemand soll mir unter falschen Voraussetzungen in

den Tod folgen.“ Er stand auf. ,, Ich bin Zyle Carmine. Der gefallene Schwertmeister. Der Verstoßene. Ihr kennt mich. Ich bin kein Mann Helikes. Schon lange nicht mehr. Und doch habe ich eure Loyalität für mich in Anspruch genommen. Das stand mir weder zu , noch hätte ich es je tun dürfen. Es tut mir leid.“ , erklärte er erneut. ,, Ihr habt geglaubt unter einem Archonten zu dienen, stattdessen habt ihr euer Blut für einen Verräter vergossen. Wer gehen will, der soll es nun tun. Und wer Genugtuung fordern will…“ Zyle zog das Schwert, rammte es neben sich in das Eis. Die Klinge blieb zitternd im Pflaster stecken und fing das Licht der

Sonne ein. ,, Hier bin ich..“ Er hatte mit vielem gerechnet. Damit, dass sie sich auf ihn stürzen würden, dass sie sich von ihm abwenden mochten. Vielleicht auch, das einige, die unbeugsamen bleiben oder seine Worte leugnen würden. Einen Moment lang sahen die Männer nur irritiert zu ihm. Manche blinzelten einen Moment, als würde ihnen jetzt erst klar wen sie vor sich hatten… und die anderen… schmunzelten. Doch nichts hatte ihn auf die Realität vorbereitet. Was ihm entgegenschlug war nicht Hass, nicht Ablehnung… ,, Ich kenne euch.“ , meinte einer der Älteren. ,, Die Archonten nennen euch

einen Verräter, Zyle Carmine. Aber bei Laos, ihr sprecht wie einer von ihnen. Und die die euch Verräter nannten sind Tod. Oder selber zu welchen geworden.“ Und mit diesen Worten löste er die Spange dessen was noch von seinem Paladinmantel übrig war. ,, Wenn Ehre bedeutet, dass ich nicht mehr dem Mann folgen kann, den ich dafür würdig erachte, dann fort damit. Ein Schwert verdient man sich durch Taten und Worte. Und ich habe beides von euch gesehen.“ Der nächste Mann der vortrat war Jünger und hatte wohl kaum das zwanzigste Lebensjahr überschritten. ,, Herr, ich habe gesehen wie ihr euch einem

Drachen in den Weg gestellt und euer eigenes Leben für uns riskiert habt. Ihr habt uns über den Fluss geführt und ihr habt uns zusammen gehalten. Ich kannte euren Bruder. In Helike seit ihr beide lebende legenden. Und Wys sprach immer nur in höchsten Tönen von euch ob die übrigen Archonten das hören wollten oder nicht. Ihr wart es, der sich noch vor Laos selbst vor zwanzig Jahren den korrupten Archonten in den Weg stellte. Wie könnt ihr noch Fragen ob euch jemand folgen will?“ Ein weiterer Mantel landete auf dem Eis. Und so ging es weiter, einer nach dem anderen, bis der gefrorene Platz mehr rot als weiß war.

Zyle entdeckte Relina, die mittlerweile unter dem Torbogen hervorgetreten war und alles mit einem dünnen Lächeln auf den Lippen beobachtete. Die Paladine, die keine Paladine mehr waren, standen noch einem Moment vor ihm und dann gab es für die Männer scheinbar kein Halten mehr. Tobender Jubel brach aus während die Männer ihn umringten und erneut begannen seinen Namen zu skandieren. Und diesmal tatsächlich seinen… Er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Nein, das war ganz und gar nicht womit er gerechnet hatte. Es war besser, unglaublich sogar. Sah so

aus, als würde er nicht mehr länger so tun müssen, als sei er ihr Archont… Zyle schloss einen Moment die Augen und erlaubte sich nur den Moment zu genießen, ließ Sorgen und die Gedanken an die Zukunft einen Moment bei Seite, bevor er sich schließlich aus der Menge löste und Relina entgegenging. Die Gejarn schlang ihm die Arme um den Hals, lachte mit ihm, bevor er sie auf die Lippen küsste und sich wieder den wartenden Paladinen umdrehte. Falls sich jemand daran störte das ihr Herr eine Magiern in den Armen hielt, so sagte es zumindest niemand. Und einige schmunzelten sogar. Und wieder andere sahen ihn nur Erwartungsvoll an. Er

hatte sie nicht nur herbei gerufen um endlich sein Geständnis abzulegen… Es war an der Zeit ihnen wieder eine Aufgabe zu geben, dachte er. ,, Der Kaiser hat uns die Aufgabe gegeben alle Leute aus der fliegenden Stadt hinaus und sicher nach Vara zu eskortieren. Und sie dort zu verteidigen.“ ,, Herr, wir sind bereit diese Stadt zu halten.“ , bemerkte einer. Und natürlich murrten noch viele mehr über den Befehl des Kaisers. Wenn es eines gab, das Paladine nicht mochten, dann zum Rückzug gezwungen zu sein. Diese Männer starben lieber mit der Waffe in der Hand, egal wie die Chancen standen,

bevor sie auch nur einen Fuß Boden Preis gaben. Und unter anderen Umständen hätte er Kellvians Anweisungen vielleicht auch selbst in den Wind geschlagen und die Männer in die Schlacht geführt. Er hätte an ihrer Seite gestanden. Doch dieses Mal war das keine Option. ,, Ich weiß, das ihr lieber hier bleiben würdet. Und glaubt mir hätte ich die Wahl, ich würde lieber Seite an Seite mit euch hier bleiben. Kellvian ist mein Freund und der Gedanke ihn hier zurück zu lassen, gefällt mir noch weniger als euch. Aber manche Dinge stehen über Ruhm und Ehre. Denn er hat leider auch Recht. Jemand wird diese Leute führen

und verteidigen müssen. Bleiben wir, heißt das hunderte von Menschen im Stich zu lassen, Alte, Frauen, Kinder. Ich habe nicht vor das zuzulassen.“ Und er würde das letzte Versprechen das er Kell gegeben hatte erfüllen. Er hatte Versprochen Jiy und die anderen für ihn in Sicherheit zu bringen… Und nun hatte er wahrhaft eine kleine Armee in seinem Rücken um genau das zu tun. Er wusste nicht ob sie Vara oder die fliegende Stadt halten konnten. Vielleicht nicht. Wahrscheinlich nicht. Aber Zyle würde auch nichts unversucht lassen. Nicht jetzt, wo diese Männer ihr ganzes Vertrauen in ihn und wirklich in ihn setzten. Und so lächelte er, trotz der

Dinge die vor ihnen liegen mochten und drückte Relina nur fester an sich. Und fühlte sich zum ersten Mal seit Monaten tatsächlich so etwas wie frei, als wäre eine gewaltige Last von seinen Schultern genommen. Wys würde noch Grund haben Stolz auf ihn zu sein, sagte sich Zyle. Wenn es so etwas wie die goldenen Hallen der Menschen wirklich gab und falls es dort noch einen Platz für ihn gab wenn alles vorüber war würden sie sich dort früh genug wiedertreffen…

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Terazuma Hey! Dieses Kapitel passt so gar nicht in diese Untergangsstimmung, die du heraufbeschworen hast.
Aber ein kleines Zwischenhoch muss es ja geben, bevor du wieder zuschlägst. ^^
Irgendwie fürchte ich mich davor... ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Ach komm vielleicht geht es ja mal bergauf... *In Richtung nächstes Kapitel schiel.*Na ja...^^
lg
E:W
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