Biografien & Erinnerungen
meine liebe Freundin Eva

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"meine liebe Freundin Eva"
Veröffentlicht am 24. August 2016, 6 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
© Umschlag Bildmaterial: Anna Omelchenko - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.
meine liebe Freundin Eva

meine liebe Freundin Eva

Evas Mama

Inspiriert von AnneM - Danke dafür.


Meine Freundin Eva besucht ihre demenzkranke Mutter jede Woche im Pflegeheim und kümmert sich rührend um sie.

Diesmal fuhr Eva mit dem Auto ihres Freundes vor. Einem Porsche. Mama hat zwar Demenz, aber dieses Auto brachte ihre Augen zum Leuchten. Glücklich setzte sie sich neben Eva auf den Beifahrersitz und winkte den anderen Heimbewohnern zu. Sie sah dabei aus wie eine

Königin. Meine Freundin fuhr mit ihrer Mutter an die Orte ihrer Kindheit, die sehr schön gewesen war. Sie fuhren zum See, an dem Eva mit ihrer Familie regelmäßig zum Baden gefahren waren, zum Elternhaus, in dem nun eine andere Familie wohnte. Den Metzger um die Ecke gab es immer noch. Sie verweilten in einem Cafe, in dem sie früher häufig waren. Evas Mutter war an diesem Tag gut drauf. Sie erkannte einiges wieder und Eva war ganz gerührt, wenn ihre Mutter plötzlich von früheren glücklichen Tagen

erzählte. Nach vier Stunden waren sie wieder im Pflegeheim angekommen und wurden sogleich von anderen Heimbewohnern angesprochen: „Annegret, wo warst du denn?“ – „Das hab ich doch jetzt glatt wieder vergessen“, entgegnete Evas Mutter lachend. Sie setzen sich in den Garten und unterhielten sich noch eine Zeit, bis Evas Mutter plötzlich sagte: „Ich danke dir für diesen schönen Tag, aber wer bist du eigentlich?“ – „Mama“, antwortete Eva, „ich bin doch deine Tochter“ – „Ne, das kann nicht sein. Du bist ganz schön alt“ – „Wie alt

bist du denn Mama?“ – „Na, ich bin doch erst 36 Jahre alt“, war die prompte Antwort.


An einem anderen Besuchstag amüsierte sich Eva wieder mal über ihre Mutter. "Die sind hier alle sehr nett" . - "Das freut mich Mama". Liebevoll blickte Eva ihre Mutter an. "Wie sehen meine Haare eigentlich aus?", fragte Evas Mutter. "Hier ist ein Spiegel. Lass uns gucken" Beide stellten sich vor den großen Spiegel. "Guck mal Mama, Mutter und Tochter. Wie schön" "Und wer ist die alte Frau da?" Eva lachte los und auch Mama lachte.

Meine Freundin erstellte für ihre Mutter ein Bilderbuch. Es zeigte das Haus, in dem sie gewohnt hatten. Eva, ihren Bruder und die Familienmitglieder. Eva schrieb genau, wer sich auf den Fotos befindet und wo auf dem Foto die Person zu sehen war. Dieses Album wurde im Heim wie ein Bilderbuch von allen betrachtet. Wie ein Lieblingsbilder Aber – diese Frau ist immer gutgelaunt. Das Leben macht ihr Freude. Evas Mutter ist hoffentlich noch lange bei uns. Ich liebe Evas Geschichten von Mama.

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Über den Autor

Annabel
Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.

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Memory 
Es ist ein trauriges Thema, das stimmt.
Und doch - wenn ich mal die Wahl hätte - würde ich mich für Demenz entscheiden.
Menschen mit Demenz verlieren ihre Persönlickeit und ihre Erinnerungen, aber sie "leiden" nicht. In der Regel sind sie gut gestimmt und können in gewissen Situationen Spaß haben.
Viel dramatischer finde ich die Situation, wenn man körperlich stark beeinträchtigt ist, aber im Kopf "klar". Dann merkt man bewusst, was alles nicht mehr möglich ist und kann nichts dagegen tun.

Aber ich weiß, darum ging es in deiner Geschichte gar nicht. Das fiel mir nur zum Thema ein, da ich beide Fälle kenne.

Lieben Gruß
Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Ja, Sabine, das stimmt. Dann lieber Demenz. Ich danke dir für deinen Kommentar und die Gedanken, die du dir gemacht hast. Evas Mutter hat insofern Glück. Jedenfalls geht es ihr gut und dadurch geht es meiner Freundin gut. Herzlichen Gruß an dich
Vor langer Zeit - Antworten
Manon129 Ein trauriges Thema sehr gut umgesetzt.
Gern gelesen.
LG Manon
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel ich kenne Evas Mutter nur aus den Erzählungen, aber da geht einfach das Herz auf. Eine bewundernswerte, das Leben genießende Frau. Danke für deinen Kommentar liebe Manon
Vor langer Zeit - Antworten
AnneM Danke für diese schöne Geschichte, Annabel.
Es ist schön, demenzkranken Menschen Freude zu bereiten, auch wenn sie sich kurz danach nicht mehr daran erinnern können.
Der schöne Augenblick zählt!
LG Anne
Vor langer Zeit - Antworten
AnneM Danke für diese schöne Geschichte, Annabel.
Es ist schön, demenzkranken Menschen Freude zu bereiten, auch wenn sie sich kurz danach nicht mehr daran erinnern können.
Der schöne Augenblick zählt!
LG Anne
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Ja, Anne, das stimmt. Es sind auch wertvolle Momente für meine Freundin Eva. Herzliche Grüße an dich
Vor langer Zeit - Antworten
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