Biografien & Erinnerungen
Der Mond kann laufen ...

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"Der Mond kann laufen ..."
Veröffentlicht am 30. Dezember 2008, 8 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

Ich bin eher introvertiert, liebe die Menschen, die Natur - die Literatur seit ich lesen kann (bin eine echte Leseratte) und schreibe auch selbst sehr gerne.
Der Mond kann laufen ...

Der Mond kann laufen ...

Einleitung

Eine wahre Geschichte, eine meiner frühen Kindheitserinnerungen ....


Bärbels Kindheitserinnerungen"Schlüsselkinder" riefen auch mir Kindheitserinnerungen ins Gedächtnis. Dies ist eine meiner frühesten.

 Der Mond kann laufen!  

    

Das gibt es nicht! Wie angewurzelt bleibe ich stehen und starre auf den Mond. Das ist unmöglich! Ich muss mich getäuscht haben. Probeweise laufe ich einige Schritte vor, einige zurück.

„Irmi“, rufe ich meiner Freundin zu, „Irmi, schau, der Mond!“

„Was ist mit ihm?“

„Er kann laufen! Er läuft mit uns mit!“

„Blödsinn!“

„Doch! Schau nur, der Mond kann wirklich laufen.“

Aufgeregt rennen wir den kurzen Weg der Häuserreihe entlang. Drei Häuser vor, drei Häuser zurück, wieder vor,

wieder zurück. Den Blick stets himmelwärts gerichtet – und der Mond läuft tatsächlich mit. Unglaublich!

Wenn wir das morgen im Kindergarten erzählen, müssen wir Gewissheit haben.

Also stellen wir den Mond auf die Probe. Wir wollen ihn überrumpeln – laufen schneller oder langsamer, bleiben abrupt stehen. Doch egal, was wir tun, der Mond macht alles mit. Er läuft, wenn wir laufen, und er bleibt stehen, wenn wir stehen bleiben. Ein herrliches Spiel! Irmi und ich bekommen nicht genug davon. Atemlos laufen wir mit dem Mond um die Wette, der Abendwind kühlt unsere erhitzen Wangen.

Plötzlich jagt mir ein Schauer über den Rücken. Ängstlich schaue ich mich um. Aber da ist nichts. Nichts anders als sonst. Mein Blick sucht Irmi. Die lacht und läuft vergnügt vor mir her.

„Papa!“,  schießt es mir  in den Sinn.

„Papa!“ klopft es in meinem Herzen.

Mein Vater war vor kurzem im 2. Weltkrieg gefallen. Mutti hat mir erzählt, er sei nun im Himmel, aber trotzdem immer bei mir.

„Wie soll das gehen?“, habe ich mich gefragt. Jetzt weiß ich es: Papa sitzt auf dem Mond, er will bei mir sein - und deshalb rennt uns der Mond ständig nach.

Diese Erkenntnis ist so atemberaubend, dass ich nur noch nach Hause und in

mein Bett will. Ich bin verwirrt. Ich muss allein sein!

Endlich liege ich in meinem Bett. Mutti erzählt mir eine Geschichte, gibt mir einen Gute-Nacht-Kuss und schließt leise die Zimmertür.

„Was macht der Mond?“, frage ich mich. Auf Zehenspitzen schleiche ich zum Fenster, ziehe die Vorhänge auf – und da steht der Mond ruhig am Himmelszelt und lächelt mich freundlich an.

Ich lächle auch, denn ich weiß, mein Papa sitzt da oben und passt auf mich auf.

„Gute Nacht, Papa! Gute Nacht, lieber Mond! Und morgen werden wir wieder miteinander laufen.“ Mit diesem

Gedanken schlafe ich beruhigt ein.
 

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Über den Autor

mukk
Ich bin eher introvertiert, liebe die Menschen, die Natur - die Literatur seit ich lesen kann (bin eine echte Leseratte) und schreibe auch selbst sehr gerne.

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erato 
Es ist und bleibt ein Lieblingstext
von mir, der auch mich direkt mit
meiner Kindheit verbindet......... Haben
darüber, liebste Ingrid, ja schon dann und
wann gesprochen.... Dem damaligen Favo,
setze ich aus vollem Herzen - noch einige
Münzen für´s Sparschwein zu... :-)))
Liebste Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Memory 
Unsagbar zauberhaft, berührend und so lebensnah.
Klasse, liebste Ingrid.
Ganz liebe Grüße
deine Sabine

Habe auch gerade eine Mond-Erinnerung aus der Kinderzeit. Vielleicht schreibe ich die auch mal auf :)
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Liebe Sabine, da bin ich aber wirklich schon neugierig auf dein Mond-Erlebnis. Freue mich darauf. Danke dir herzlich für deinen zauberhaften Kommi, hab mich sehr gefreut.und schicke dir die allerliebsten Grüße
dene Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
Lindenblatt 
Das ist aber eine süße Geschichte aus Deiner Kindheit.
Schön, dass Du sie niedergeschrieben hast, denn ich habe sie gern gelesen.
Lieben Gruß und eine gute Nacht
wünscht Dir
Linde
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Liebe Linde, freue mich sehr über deinen Besuch und dass dir meine Kindheitserinnerung gefallen hat. Danke dir recht, recht herzlich und schicke gant liebe Grüße
Mukk
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ach ich wünschte, ich könnte auch so lebendig erzählen. Eine sehr anrührende Geschichte. Konnte mir richtig vorstellen, wie Ihr da mit dem Mond um die Wette gerannt seid. KLeider hast Du heute schon Talerchen bekommen und nun gehen keine mehr. Aber ein Favo ist drin.
Ganz liebe Grüße
Deine Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Liebe Bärbel, ich fühle mich geschmeichelt, muss dir allerdings heftigst widersprechen. Trotzdem allerherzlichste Dank für deinen lieben Kommi und den Favo.
Lass dich drücken und sei lieb gegrüßt
deine ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
Rehmann WOW - klasse geschrieben !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
LG
H. Rehmann
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Hallo, was für ein lieber Besuch und was für ein schöner Kommentar!!! Freue mich RIESIG; DANKE !!
War jetzt lange nicht mehr hier, bin nur noch selten in unserem Schreibforum. Aber ich freue mich immer ganz toll, von "alten Freunden" Nachricht zu erhalten. Ich hoffe, dir geht es gut.
Sei ganz lieb aus Wien gehgrüßt!
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
Drita . Das hast Du sehr schön rückerinnert und sehr schön formuliert :)
liebe Grusse
Drita
Vor langer Zeit - Antworten
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