Gedichte
Der Herr der Masken

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"Der Herr der Masken"
Veröffentlicht am 29. Dezember 2008, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man ...
Der Herr der Masken

Der Herr der Masken

Mein Angesicht mag ich nicht zeigen,
Hab drum Masken hergestellt.
Verhüllt nun will ich zu euch steigen,
Tanz schon bald in eurem Reigen,
Gleich von Wert zu euch gesellt.

Soll erste doch der Freundschaft dienen,
Nenn ich sie ‚Gefälligkeit’.
Ich folg der Euren wie auf Schienen,
Stimme ein in eure Mienen,
Selbst bei Unverfrorenheit.

Ein jeder hier erkennt dein Spiel,
Du hüllst dich ein und wagst nicht viel.
Nun sieh dich an im Wahrheitslicht!
Solch Maß an Anstand gibt es nicht.


‚Gefälligkeit’ war nicht willkommen,
‚Spiegelbild’ führ ich denn vor.
Des Besten Bildnis wird erklommen,
Hab sein Wesen flink genommen.
Öffnet nun mir euer Tor!

Ein jeder hier erkennt dein Spiel,
Du hüllst dich ein und wagst nicht viel.
Dein Vorbild, es bleibt unerreicht,
Weil nie ein Mensch dem andren gleicht.


Perfekt konnt' keinem ich gar gleichen,
‚Anmut’ bring ich daher ein.
Mein Liebreiz soll das Herz erweichen,
Lässt mein Ziel mich rasch erreichen,
Euch kein Fremder mehr zu sein.

Ein jeder hier erkennt dein Spiel,
Du hüllst dich ein und wagst nicht viel.
Von innen her blüht wahre Pracht,
Dein Trug hat nicht dich schön gemacht.


Voll Trauer geh ich, doch mit Wissen:
Maskenspiel bleibt einzig Schein.
Dies achtend bin ich wohl beflissen.
Hab die Masken jüngst zerrissen,
Wahrlich will ich künftig sein!
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Hörbuch

Über den Autor

PhanThomas
Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man trifft mich stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Das scheint auf manche Menschen dermaßen gruselig zu wirken, dass die Plätze in der Bahn neben mir grundsätzlich frei bleiben. Und nein, ich stinke nicht, sondern bin ganz bestimmt sehr wohlriechend. Wer herausfinden will, ob er mich riechen kann, der darf sich gern mit mir anlegen. ich beiße nur sporadisch, bin hin und wieder sogar freundlich, und ganz selten entwischt mir doch mal so etwas ähnliches wie ein Lob. Nun denn, genug zu mir. Oder etwa nicht? Dann wühlt noch etwas in meinen Texten hier. Die sind, äh, toll. Und so.

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PhanThomas Re: -
Zitat: (Original von hanni86 am 07.12.2010 - 13:22 Uhr) Sehr gelungen!
Da kann man aber schon wieder nicht mehr viel dazu sagen finde ich, weil dus eben schon auf den Punkt gebracht hast. Du machst es mir schrecklich schwer zu kommentieren, weißt du das? :-)

Huhu Hanni,

wie schön,dass du's dennoch quasi "versuchst", hihihi. :-) Das Gedicht habe ich kurz nach Weihnachten 2008 geschrieben. Da war ich neu bei MS und wollte was, öh, Gelungenes eben. :-D Sehr schön, wenn's dir gefällt. Freut mich, japp. :-)

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
hanni86 Sehr gelungen!
Da kann man aber schon wieder nicht mehr viel dazu sagen finde ich, weil dus eben schon auf den Punkt gebracht hast. Du machst es mir schrecklich schwer zu kommentieren, weißt du das? :-)
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Tragisch so scheint es mir wird es dann, -
Zitat: (Original von LadyLy am 04.02.2009 - 09:55 Uhr) wenn das eigene Ich bloß noch aus Masken besteht. Erneut ein sehr interessanter und nachdenklicher Text, trotzdem hoffnungsvoll. Liebreiz und Anmut mögen Teil des Wesens sein, als Maske jedoch wirken sie bloß gestelzt und irgendwie fehlgeleitet.

Sehr gelungen, es erinnert mich wohl doch noch sehr an alte Zeiten.

Liebe Grüße
Ly

Hallo Ly,

an alte Zeiten? Hast du selbst Masken getragen? Ich denke, das Tragen von Masken gehört zu einem gewissen Teil zu unserer Persönlichkeitsentwicklung. Wir behalten von jeder Maske ein kleines Stück und basteln daraus dann unsere eigene Maske, die uns allerdings so gut passt, dass sie zu unserer tatsächlichen Persönlichkeit passt. So zumindest sollte es normalerweise funktionieren.

Liebe Grüße
PhanThomas
Vor langer Zeit - Antworten
LadyLy Tragisch so scheint es mir wird es dann, - wenn das eigene Ich bloß noch aus Masken besteht. Erneut ein sehr interessanter und nachdenklicher Text, trotzdem hoffnungsvoll. Liebreiz und Anmut mögen Teil des Wesens sein, als Maske jedoch wirken sie bloß gestelzt und irgendwie fehlgeleitet.

Sehr gelungen, es erinnert mich wohl doch noch sehr an alte Zeiten.

Liebe Grüße
Ly
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Der Herr der Masken -
Zitat: (Original von Phantasus am 30.12.2008 - 22:51 Uhr) Hallo PhanThomas, gerade im Internet ist Dein Thema enorm aktuell.
Masken reizen natürlich jeden Künstler, aber die ganz großen legen sie ab.
Ein offenes Kompliment von Phantasus

Hallo Phantasus,

auch dir lieben Dank für deine Meiung und für's Lesen. Das Internet ist natürlich eine tolle Spielwiese, um mit Masken herumzuexperimentieren. Leider ist das nur selten gut, sowohl für die Maskenträger als auch für jene, die ihnen auf den Leim gehen.

Liebe Grüße
PhanThomas
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Ganz... -
Zitat: (Original von sorrynocoffee am 30.12.2008 - 22:07 Uhr) ...großes Kino!

Es fällt mir schwer, hier irgendetwas hervorzuheben, ohne dabei den Text an sich schmälern zu wollen. \"Dein Trug hat nicht\" mit Betonung auf \"nicht\". Sehr elegant...

Grüßle,
sonoco

P.S. Wie hast du es nur geschafft, diesem Louis de Funes ständig ein Schnippchen zu schlagen? ;-)

Hallo sonoco,

vielen lieben Dank für deine sehr positive Meinung. Freut mich wirklich sehr, das zu lesen, auch, dass dir diese Betonungsgeschichten auffallen. Gerade die Betonungen sind, wie ich finde, das große Tennis, wenn man sich lyrisch ausdrücken möchte: Man kann\'s verstehen und anwenden und dennoch wird man\'s kaum perfektionieren. :-) Liebe Grüße
PhanThomas

PS: Die Geschichte um Louis bleibt selbstverständlich mein Berufsgeheimnis! ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
Phantasus Der Herr der Masken - Hallo PhanThomas, gerade im Internet ist Dein Thema enorm aktuell.
Masken reizen natürlich jeden Künstler, aber die ganz großen legen sie ab.
Ein offenes Kompliment von Phantasus
Vor langer Zeit - Antworten
sorrynocoffee Ganz... - ...großes Kino!

Es fällt mir schwer, hier irgendetwas hervorzuheben, ohne dabei den Text an sich schmälern zu wollen. "Dein Trug hat nicht" mit Betonung auf "nicht". Sehr elegant...

Grüßle,
sonoco

P.S. Wie hast du es nur geschafft, diesem Louis de Funes ständig ein Schnippchen zu schlagen? ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Herr der Masken -
Zitat: (Original von PaulG am 30.12.2008 - 13:53 Uhr) Vorhang auf - das ist ein grosses Werk!

Lieben Gruss
Paul

Lieber Paul,

vielen Dank für deine Worte! Sie erheitern meinen Tag. :-)

Liebe Grüße
PhanThomas
Vor langer Zeit - Antworten
PaulG Herr der Masken - Vorhang auf - das ist ein grosses Werk!

Lieben Gruss
Paul
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