Mut zur farbe
Ich war in einer traurigen Stimmung. Ich wusste nichts mit meiner Zeit anzufangen. Zwei Tage in der Woche verbrachte ich immer mit einer lieben Bekannten. Meine Bekannte war in der letzten Woche zu ihrer Familie nach Ausstralien gezogen. Wie füllt man zwei Tage Zeit?
Ich fuhr zu einem Möbelmarkt in der Nähe und sah mich um. Ich entdeckte, dass man mit einem Handy alles fotografieren kann, was gefällt. So holte ich mir während meinen Rundganges durch das Möbelhaus Tipps zum
"Schöner Wohnen".
Als ich nach Hause fuhr, hatte ich mein Auto beladen mit einen neuen Bezug für mein Sofa, einem Kronleuchter, zwei Rollen rote Tapete für meinen Ankleideraum, neuen Stoff für meinen begehbaren Kleiderschrank, 2 Rollen Rauhfaser, einen Eimer lila Farbe und das passende Arbeitsmaterial. Ach ja, und ein Ölbild von Afrika.
Zu Hause angekommen, klebte ich sogleich die Tapeten ab, schützte Möbel und Fußböden mit Folie und war das gesamte Wochenende mit der Renovierung meiner Wohnung
beschäftigt. Sonntag Abend saß ich glücklich auf meinem neu bezogenem Sofa und sah zufrieden mein Werk an. Meine Küche ist jetzt lila. Mut zur Farbe.
Ich fotografierte meine Küche und schickte meinen Kindern ein Foto davon. "Respekt", schrieb meine Tochter Linda, "Mutig" schrieb Marina, meine Schwiegertochter schickte mir einen Smiley. Wahrscheinlich denken sie alle, ich sei jetzt verrückt geworden. Lila Küche.
Montag erzählte ich meiner
Arbeitskollegin von meiner lila Küche. Als ich aus der Mittagspause kam, stand auf meinem Scnreibtisch eine lila Kerze in einem lilabunten Glas. Ich umarmte Gabriela. Was für eine liebe Überraschung.