Daniela winkt zum Abschied heftig
Die Eltern fahren zwei Tage fort
Zu ihrem jährlich thermalen Ort
Das Handgelenk, das schmerzt schon deftig
Einen Tag später will selber sie fahren
Zu einer Freundin - schön wird es werden
Dort werden sie reiten auf all diesen Pferden
Zunächst jedoch heißt’s: Zuhause ausharren
Daniela hat geplant schon weit im Voraus
Party mit Freunden ist angesagt!
Die Eltern? – hat sie nicht erst gefragt
Die hätten nur Angst um Wohnung, um Haus
So kauft Daniela erst alle die Sachen
Die man an Speis und an Trank so braucht
Und etwas von dem, was heut man so raucht
Die Party soll ja auch richtig schön krachen
Der Pool ist voll, die Liegen, die stehen
Die Schminke im Bad, die steht schon bereit
Für alle Mädels, da gibt’s keinen Streit
Nun muss Daniela zum Schuppen noch gehen
Dort lagern die Kissen für Stühle und Liegen
Und ein paar Gläser steh’n im Regal
Mit Obst, ein paar Sorten - höchst ideal
Die Räumlichkeit ist – zum Küssen, zum Schmiegen
Daniela packt sich die Hände voll
Und will zur Tür – da schließt doch der Wind
Der draußen weht, die Tür zu geschwind
Und schon ist es dunkel – Daniela denkt: „Toll!“
Sie greift nach dem Griff, doch dieser rutscht raus
Daniela drückt hektisch die Klinke zum Stahl
Doch dieser rutscht weg, nach außen, oh Qual
Daniela denkt bitter: Die Party ist aus
Sie rüttelt und wettert, die Pforte bleibt zu
Sie schreit hysterisch um Hilfe ganz laut
Vielleicht sich einer der Nachbarn hertraut …
Dann horcht sie wieder … ihr Herz klopft im Schuh
*
Als die Eltern nach ihren zwei Tagen
Nach Hause kommen, herrscht Heiterkeit
Der Kühlschrank ist voll, die Wohnung bereit …
Daniela war brav – das muss man mal sagen
Noch Fische füttern hinterm Schilfe
Dann gehen die Eltern erleichtert ins Bett
Die Fenster sind zu, es scheint alles nett
Nur zart hört man’s flüstern: „Hilfe …, Hilfe …“