Biografien & Erinnerungen
Dreamcatcher: Wenn Träume wahr wirken - Krieg

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"Dreamcatcher: Wenn Träume wahr wirken - Krieg"
Veröffentlicht am 29. Dezember 2008, 8 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

Ich mache vieles, am liebsten alles auf einmal und komme doch nie zu allem :-) Mich interessiert manches, öfter mal was Neues, bin daher ein absoluter Allrounder...
Dreamcatcher: Wenn Träume wahr wirken - Krieg

Dreamcatcher: Wenn Träume wahr wirken - Krieg

Beschreibung

Letzte Nacht hab ich geträumt. Dieser Traum war so real, so wahr, dass ich mich beinahe zu Tode erschreckt habe. Manches ist vielleicht verwirrend, aber so ist es nun mal in Träumen...

Eigentlich begann alles sehr friedlich, wir waren eine Gruppe von Leuten, doch plötzlich haben wir uns zerstritten. Warum weiss ich eigentlich gar nicht mehr, aber ich glaube das ist wohl immer so. Auf alle Fälle waren wir im Krieg miteinander und die Situation wechselte in einen Innenhof. In der Mitte befand sich eine Wiese, schon ziemlich aufgewühlt und der Baum darauf hatte keine Blätter mehr. Ich war in einer Scheune, ein wenig Stroh lag auf dem Boden. Das Scheunentor war auf und so war nur zwei Drittel des Hauses abgeschlossen. Ich bemerkte, dass ich eine wattierte ärmellose Militärweste trug. Mein schwerer Armeebeutel lehnte an der Wand, Waffe hatte ich keine.

Ich lugte aus meinem Versteck und beobachtete, dass zwei Kumpane links auf der kurzen Seite des Innenhofs Stellung bezogen hatten. Ziemlich genau mir gegenüber waren ebenfalls noch ein paar unserer Einheit stationiert. Rechts auf der kurzen Seite ganz in der Ecke lag sie, gepanzert, mit Helm und Weste und zielte mit ihrem Gewehr immer wieder auf uns. Schnell versteckte ich mich wieder. Als ich ein weiteres Mal nach draussen lugte, wurde eine ziemlich grosse Gruppe von uns gerade als Gefangene abgeführt. Sie kamen direkt an meiner Scheune vorbei, während sich auf der langen Seite einer von uns mit ihr unten an der Ecke duellierte. Immer wieder fielen Schüsse. Die Gefangenen waren vorbei und nochmals wagte ich einen Blick nach draussen. Sie hatte nun ihr Zelt aufgeschlagen und ich sah sie darin getarnt liegen, das Gewehr vor sich auf der Stütze. Na dann ist wohl für heute Feierabend, dachte ich in meinem naiven Traum. Ich zog die Schlafdecke aus meinem Rucksack und breitete meine wenigen Habseligkeiten darauf aus. Plötzlich kam Lukas hereingerannt und grinste mich an. Er hatte nur seine dünne Weste über dem dünnen grauen Hemd und hockte sich zu mir auf meine Decke. "Na, machst du mir ein Feuer?" "Hast du Holz? Dann schon."

Ich hatte Streichhölzer auf meiner Decke. Er wollte eben wieder raus, da kam eine junge Frau. "Hast mal Streichhölzer?" Fordernd schaute sie mich an und instinktiv wusste ich, dass sie alle mitnehmen würde, wenn sie meine zwei Schachteln sah. Ich packte daher eine, drückte sie ihr in die Hand. "Da, und verschwinde wieder!"Sie war noch nicht aufgestanden, kniete immer noch rechts neben mir, als direkt vor mir die kleine Tür in dem nun geschlossenen Tor aufging. Ich blickte fragend auf, ohne Vorwarnung stand ein Soldat vor mir. Dicke Armeejacke, grosser Helm, der fast sein ganzes Gesicht verdeckte, Militärhosen und schwere Schuhe. Ich spürte die noch heisse Mündung direkt vor meinem Gesicht, wollte die rechte Hand schützend heben.

Er drückte drei mal ab, traf mich rechts in den Hals und über dem Schlüsselbein. Der dritte Schuss zerfetzte meine Finger. Überrascht und erschrocken über die schnelle Aktion sog ich die Luft ein. Dann wollte ich ausatmen, doch es ging nicht. Durch den Nebel, der mich umgab, nahm ich wahr, wie Lukas links neben mir getroffen wurde, auch die Frau kippte langsam vornüber. Alles ging nun nur noch halb so schnell vor sich und ich spürte, wie ich nach links fiel. Der Soldat blickte in meine starren Augen und ich sah die Mündung nochmals auf mich zu kommen. Bitte schiess mir nicht nochmals in den Kopf, dachte ich mir. Das hätte bestimmt weh getan, denn bis anhin spürte ich nur Wärme und ein Pulsieren um mich herum. Es war sogar angenehm, angenehm ruhig. So ist das wohl, wenn man stirbt, schoss es mir durch den Kopf und merkte, dass ich gar nicht mehr zu atmen brauchte...

Ich bin um zwanzig vor drei aufgewacht, unendlich erschrocken und unendlich traurig, wozu wir Menschen fähig sind. Die Tagesschaubilder vom Gaza kamen in meine Erinnerung und Tränen schossen mir in die Augen. Warum nur tun wir sowas? Sind wir wirklich nur zu Tod und Verderben fähig? Irgendwie versteh ich die Menschen nicht mehr.

Mittlerweile ist es zwanzig vor vier, doch ich musste diesen schrecklichen, fast realen Traum aufschreiben...
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Hörbuch

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Switzly
Ich mache vieles, am liebsten alles auf einmal und komme doch nie zu allem :-)
Mich interessiert manches, öfter mal was Neues, bin daher ein absoluter Allrounder...

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Gast Traum - Hoi du
sehr strube traum... aber ich kenn das... mengisch träumt mer so züg wo eim meeeega real vorchunnt... hoffe das passiert dir nöd jedi nacht... :-)
find träum sowieso mega interessant.. :-)
liebs grüessli
mary
Vor langer Zeit - Antworten
Switzly Re: Traum - Danke für den lieben Kommi.

Greez
Switzly

Zitat: (Original von talentlos am 04.02.2009 - 10:05 Uhr) Ich träume glücklicherweise nicht, aber ich würde so einen Traum auch nicht wollen oder ihn einen andren Menschen wünschen. Träume sind nur eine Spiegelung der Wünsche oder Ängste. Ich bin da kein Experte.

Ich finde das Thema als Pazifist natürlich schrecklich, aber genauso ansprechend.
Vor langer Zeit - Antworten
Switzly Re: Traum .. -
Zitat: (Original von MarianneK am 31.12.2008 - 16:01 Uhr) Ein Raubtier tötet weil es Hunger hat, aber der Mensch ist tausendmal schlimmer als ein Raubtier, denn er tötet aus Lust. Kann nur hoffen dass dieser Traum nie eintrifft

Einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünscht dir
Marianne


Das hoffe ich auch. Und zum Glück stirbt ja die Hoffnung zuletzt...

Auch dir einen guten Rutsch ins 2009!
Martina
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Traum .. - Ein Raubtier tötet weil es Hunger hat, aber der Mensch ist tausendmal schlimmer als ein Raubtier, denn er tötet aus Lust. Kann nur hoffen dass dieser Traum nie eintrifft

Einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünscht dir
Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
Edlistrate Kein schöner Traum! - Aber was wäre ein Dichter ohne Träume?
LG .... Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Switzly Eben ein Traum - Hi Arrix

Danke für deinen Kommentar. Hast natürlich recht, so ein Kampf bringt auch immer Lärm mit sich. Nur, im Traum ist es eben oft so, dass du nur das Wesentliche siehst, hörst, fühlst. Der Verstand macht dann meist auch ein paar Hopser, nach denen du dich zuerst wieder orientieren musst. Warum ich genau ein Feuer machen musste und Streichhölzer dabei hatte, weiss ich auch nicht genau :-)
Schlussendlich war ich am meisten schockiert, wie skrupellos wir Menschen miteinander umgehen...

Auch Danke für deine Bewertung und Greez
Switzly
Vor langer Zeit - Antworten
Arrix Unschöner - Traum... Und ein wenig verwirrend? Aber nun gut, es ist ein Traum gewesen. Da ist es allemale möglich, dass man mitten in einem Gefecht seinen Besitz auf einer Decke ausbreitet und ein Feuerchen macht, während man von einer Frau die einem alle Streichhölzer abnehmen will belästigt wird. *grins*

Zum Text selber finde ich du hättest es etwas mehr ausschmücken können. Ich mein die Feinde sitzen doch bestimmt nicht ruhig in ihren Gräben? Sie schreien sich Befehle zu, informieren die anderen wo noch welche sind und den Kampflärm gibts ja auch noch.

Deshalb ****

Liebe Grüße
Arrix
Vor langer Zeit - Antworten
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