Kurzgeschichte
A Little Too Late

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"HarryPotter~NextGeneraton~OneShot (Lily Luna Potter & Lysander Scamander)"
Veröffentlicht am 28. Juli 2016, 24 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Elena Okhremenko - Fotolia.com
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Über den Autor:

Hey und Hallo :) ..., seit ein paar Jahren schon schreibe ich die eine oder andere Geschichte. Meist handelt es sich dabei um Kurzgeschichten, doch einem längeren Werk bin ich nicht abgeneigt. Zu meinen fav. Fandoms zählen: »Harry Potter« »Die Chroniken der Unterwelt« »Die Tribute von Panem« »Twilight-Saga« »One Piece« ... und viele mehr. Neuerdings führen mich meine Wege auch die Rubrik: ORIGINAL/Eigene Serie Zu meinen ...
HarryPotter~NextGeneraton~OneShot (Lily Luna Potter & Lysander Scamander)

A Little Too Late

A Little Too Late

ANMERKUNG:

Die in dieser Geschichte vorkommenden Charaktere sind Eigentum der "Harry Potter"-Autorin J.K.Rowling.

Ich leihe sie mir nur aus.


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A Little Too Late Nervös kaute der junge Mann auf seiner Unterlippe herum. Immer wieder glitt sein Blick auf die goldene Uhr an seinem Handgelenk. Ein Geschenk seines Urgroßvaters Newton, das er zu seinem

siebzehnten Geburtstag, der Volljährigkeit eines magisch begabten Menschen, bekommen hatte. Wo blieb sie nur? Es war doch ihr Tag! Wie ein Tiger im Käfig streifte er von einem Zimmer ins nächste. Viel zu belaufen hatte er jedoch nicht, denn ihre Wohnung bestand nur aus zwei Zimmern, einer Diele, einem Tageslichtbad und einer offenen Küche, die mittels eines Tresens den Kochbereich vom großen Wohnzimmer trennte. Ein kleines Feuer prasselte im Kamin, das Herzstück des Wohnbereichs und der eigentliche Grund, warum sich Lily

für diese, in seinen Augen viel zu teure Bleibe entschieden hatte. Auf dem grazilen Glastisch, der vor der gemütlichen, tiefroten Couch seinen Stammplatz hatte, stand bereits die Etagere mit den Marmeladenplätzchen, die die junge Frau so liebte. Das Rezept hatte er sich eigens von Oma Molly Weasley aufschreiben lassen, die auch für ihn und seinen Bruder Lorcan stets wie eine liebevolle Großmutter war. Je mehr Kinder die Dame zu betütteln hatte, desto besser. Und da er sich meist von seiner „guten Seite“ zeigte, zumindest, wenn sie im Hause der Großeltern Weasley waren, sah sich Molly mit seinem Wunsch, ihrer Enkelin

ein paar Kekse zu backen, einverstanden. Neben den wohlduftenden Plätzchen prangte auf einer gläsernen Tortenplatte Lilys Lieblingskuchen. Eine üppige Erdbeertorte, bestehend aus einem Schokoladenboden und Vanillepudding. Es war gar nicht so leicht gewesen, ihrem Wunsch zu entsprechen, da es in dem kleinen Café, das täglich Naschereien anbot, zu dieser Jahreszeit von erdbeerverrückten Leuten nur so wimmelte. Doch es war ihm gelungen, jene Köstlichkeit zu erstehen und rechtzeitig, und ebenso vorsichtig, nach Haus zu tragen. Seufzend fuhr sich Lysander durch die

Haare und strich sich dabei die vorwitzige Locke aus der Stirn. In ihm brodelte das Blut. Nicht nur der Kamin sorgte für angenehme Wärme. Ende Juli hatte Lily meist bestes Wetter gehabt, um ihren Geburtstag als Grill- oder Poolparty begehen zu können, doch in diesem Jahr spielte der Wettergott anscheinend Roulette und setzte stets auf die falsche Farbe. An einem Tag nieselte es, als würde der Herbst bereits Einzug halten und nur wenige Stunden später strahlte die Sonne vom Himmel herab. Heute jedoch ließ alles darauf schließen, dass er mit seinem Vorhaben, den Kamin befeuert zu haben, goldrichtig lag.

Tick... Tick... Tack... Die Anspannung ließ einfach nicht nach. Lysander war sich durchaus im Klaren, dass seine Lily, als angehende Heilerin im St. Mungo Hospital, einen schweren Job zu erledigen hatte. Überstunden, Berichte schreiben, Diagnosen erstellen... Da erging es ihm als Auror im letzten Ausbildungsjahr erheblich besser. Denn nun hatte er die Möglichkeit, den „Kleinen“, wie die neuen Anwärter gern betitelt wurden, alles beizubringen, was man auch ihn gelehrt hatte. Die letzten Monate dienten lediglich der Festigung des Erlernten und die Prüfung im Oktober schien er

mit Leichtigkeit bestehen zu können. Es half nichts. Wieder ließ er sich auf das Polster der Couch sinken und faltete seine Hände unter dem Kinn. Um vierzehn Uhr hatte Lily Feierabend. Gerade schlug die alte Uhr auf dem Kaminsims halb drei. Eine halbe Stunde. Lily mochte das Ticken dieses Zeitmessers sehr, ihm ging es auf die Nerven. Doch er hatte sich dazu bereit erklärt, Lily eine Freude zu machen, und sie ihr einfach als Präsent zu überreichen. Nun, überreichen klang vielleicht ein wenig übertrieben, immerhin wusste das Mädchen noch nichts von seinem Glück und er erwartet bereits mit Spannung ihr

überraschtes Gesicht, wenn sie das alte Ding bemerkte. Bis vor Kurzem stand die Uhr nämlich noch bei seinem Großvater mütterlicherseits. Xenophilius Lovegood hielt sie in Ehren, war sie doch eines der Andenken an seine, bei einem Unfall ums Leben gekommene, Frau. Nur noch selten erzählte Luna von ihrer Mutter. Die Jungen hatten ihre Oma nie kennengelernt und manchmal fragte sich Lysander, ob Opa Xenophilius wohl ebenso merkwürdig wäre, würde Großmutter Ilectra noch leben. Lily jedenfalls hatte das Chronometer bereits in ihr Herz geschlossen, als beide dem alten Xenophilius einmal einen

Höflichkeitsbesuch abgestattet hatten. Lysander wusste, dass sein Großvater nur ungern etwas hergab, beherbergten alle seltsamen Gegenstände in diesem, etwas windschiefen Haus, liebevoll gehütete Erinnerungen. Doch als Lysander ihn vor wenigen Monaten erneut aufsuchte, erklärte sich der alte Kauz bereit, ihm dieses wertvolle Stück zu überlassen. Dass er seinem Großvater hoch und heilig versprechen musste, dass es sich bei seiner Auserwählten wirklich um das Mädchen handelte, das es wert war, erschien im Nachhinein nun weit weniger merkwürdig. Xenophilius wollte, dass das Erbe seiner Frau geschätzt wurde

und Lysander tat es ohne Zweifel. Und Lily würde es ihm, ohne Frage, gleichtun. Eine Schleife erschien ihm überflüssig. Ebenso Geschenkpapier. Wie hätte er dieses seltsame Gebilde auch ordentlich verpacken können? Die Uhr besaß ein seltsam schräges Gehäuse, das Holz war an einigen Ecken bereits abgestoßen. Einzig die Zeiger wirkten edel und filigran mit den leichten Schnörkeln. Der junge Mann schüttelte abermals den Kopf. Ein schwerer Seufzer verließ seine Lippen, ehe er sich wieder von dem Polster erhob und sich dazu entschloss, Tee und Kaffee aufzusetzen. Sein Blick schweifte zum Kamin und

abrupt hielt Lysander in seinem Tun inne. Lily benutzte nie den Kamin, wenn sie nach Hause kam. Immer trat sie durch die weiß lackierte Wohnungstür. Mit einem Lächeln auf den Lippen und den Grübchen in den Wangen, die ihn bereits in seiner Jugend so verzückt hatten. Kurz blieb er in seinen Überlegungen, ob die junge Frau nicht doch, „zur Feier des Tages“, mittels Flohpulver vom St. Mungo-Hospital hier her reisen würde. Lysander verwarf den Gedanken, hoffte jedoch, dass es sich Lily nicht anders überlegte. Vorsichtig setzte er die Glaskanne mit

duftendem Zitronentee auf das Porzellanstövchen und klopfte sich, unschlüssig und nicht wissend, wohin mit seinen Händen, den nicht vorhandenen Staub von der Hose. Wieder glitt sein Blick zur Uhr auf dem Sims. In einer Viertelstunde wäre es bereits fünfzehn Uhr. Es stand alles bereit. Den Freunden hatte er nahe gelegt, Lilys besonderen Tag allein mit ihr verbringen zu wollen. Und der Großteil hatte Verständnis gezeigt. Auch die Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel taten seinen Wunsch mit einem zustimmenden Nicken ab. Ihnen, und nicht zuletzt Lysander selbst, war bestens bekannt, wie sehr sich das

Mädchen bemühte und welchen Stress eine Ausbildung zur Heilerin mit sich brachte. Grübelnd zog Lysander die Stirn in Falten. Ihm war etwas in den Sinn gekommen, dessen er sich sicher war, bereits erworben zu haben. Lieblingsplätzchen, Lieblingskuchen, Lieblingsuhr, Lieblingstee... Der gläserne Couchtisch sah, trotz der Vielfalt, noch immer recht karg aus. Dann schoss es ihm ein, als hätte ihn ein Klatscher direkt am Hinterkopf erwischt. Blumen. Lily Luna Potters Lieblingsblumen waren keine Lilien, wie ihr Name vielleicht vermuten ließ. Sie mochte auch

keine Rosen, da sie von diesen einmal fürchterlich niesen musste. Es mussten Tulpen sein. Tulpen! Wie hatte er dieses winzige und doch so prägnante Detail vergessen können? Um fünf Minuten vor drei griff er nach Regenschirm und Jacke, drehte das Gas des Kamins zu, blies die Kerzen aus und löschte sogar das Teelicht im Stövchen, um ein eventuell eintretendes Unglück zu vermeiden. Dann verließ er die Wohnung und begab sich mit schnellen Schritten in Richtung Innenstadt. Offenbar hatte der junge Mann Glück im Unglück, denn Lily war in der ganzen Zeit noch nicht nach Haus gekommen.

Jedoch konnte dies jeden Moment der Fall sein. Allerdings würde sie nun, sollte sie den Kamin benutzen wollen, nicht in Flammen aufgehen. Eiligst bog er um die Ecke zu dem kleinen Blumenladen. Hastig suchte er unter den vielen, vielen Blüten nach denen, die er brauchte. Die junge Floristin lächelte ihm zu, als Lysander an der Reihe war, und nahm sich seinem Wunsch an. Der Strauß war in grünes, mit weißen Blättern versehenes Papier eingeschlagen. In den Taschen seiner Jacke kramte er verzweifelt nach den Schlüsseln für Haus und Wohnung. Der junge Zauberer schickte Stoßgebete an

sämtliche Zauberer und Hexen, die ihm bekannt waren in der Hoffnung, dass das Mädchen noch nicht oben auf ihn wartete. Schlüssel fand Schloss und Lysander stolperte in die Diele. Ihm blieb beinahe die Luft weg, denn vor ihm stand das Mädchen, das ihn so lang hat warten lassen. Lily legte fragend den Kopf schief. Offenbar war sie weder dem Kamin entstiegen, noch vom Krankenhaus hierher appariert. Das rote Haar klebte ihr im Gesicht, trotzdem verzogen sich ihre Lippen zu seinem Lächeln. Doch auch er war den Tränen des Himmels nicht entkommen. „Wo warst du?“, erklang ihre Stimme.

„Du bist ja patschnass!“ Verwirrt blinzelte der junge Mann, denn mit dieser Frage hatte er am wenigsten gerechnet. Immerhin schien er doch derjenige zu sein, der ihr jene Worte ebenso gut hätte entgegen bringen können. „Dasselbe könnte ich dich fragen“, gab er deshalb zurück und kam nicht umhin, einen leichten Anflug von Trotz darin mitschwingen zu lassen. „Es tut mir leid“, fuhr Lily fort und verzog das, noch immer vom Regen benetzte, Gesicht zu einer entschuldigenden Miene, „aber wir haben bis vor wenigen Minuten noch ein paar Fälle herein bekommen. Offenbar

kommen manche Leute mit Regenschauer im Juli weit weniger gut zurecht, als angenommen. Und wo warst du? Was ist da hinter deinem Rücken?“ Lily reckte den Hals und erlag dem Versuch, jenes zu erspähen, das Lysander noch sorgsam hinter seinem Kreuz verbergen konnte. „Für dich“, sagte er und zog den Strauß hervor. „Alles Liebe zum Geburtstag.“ Wahrlich, Lily Luna Potter hatte noch nie verdutzter ausgesehen. Allmählich beschlich ihn das Gefühl, dass sie wirklich ihren Geburtstag vergessen hatte. Oder hatte er sich etwa im Datum

geirrt? „Oh“, entfloh es ihr knapp. „Richtig. Oh je, ich war so im Stress, dass ich ...“ Doch der junge Mann überbrückte die kurze Distanz zwischen ihnen und schloss sie in die Arme. Ein Kuss auf die Stirn folgte und abrupt schien ihr kleiner Fauxpas vergessen. Ein plötzliches Krachen, gefolgt von einem Rauschen ließ beide zusammenfahren. Beschützend drängte Lysander das Mädchen hinter sich und betrat das Wohnzimmer. Seine liebevoll zurecht gemachte Arbeit schien noch intakt, jedoch ergoss sich ein Schwall Briefe aus dem Kamin. Vereinzelte Pakete und Päckchen kullerten auf das Laminat und

wieder kam Lysander nicht umhin, dankbar dafür zu sein, das Feuer gelöscht zu haben. „Ich glaube“, begann er und winkte die junge Frau zu sich, „die sind für dich.“ „Oh je“, entkam es Lily erneut, ehe sie den Kopf schüttelte, „offenbar haben alle an meinen Geburtstag gedacht.“ „Nur du nicht“, lachte Lysander auf und erntete einen verstimmten Blick. „Zum Glück musste ich noch mal los und habe das Feuer ausgemacht.“ Bei seinen Worten gestattete sich Lily endlich einen Rundumblick. „Sind das Omas Marmeladeplätzchen?“, hakte sie nach und der junge Mann nickte wahrheitsgemäß. „Und die

Erdbeertorte aus dem kleinen Café? Zitronentee... und du wolltest den Kamin befeuern?“ „Ich hatte ihn befeuert“, stellte Lysander klar, grinste jedoch. Ein sehnsüchtiges Seufzen verließ ihre Lippen. Abermals glitt ihr Augenmerk zu den Briefen und Präsenten, die ihnen entgegen purzelten. Dann bemerkte sie die alte Uhr auf dem Kaminsims und wirkte verzückt, verwirrt und recht erschrocken. „Ist das die Uhr deiner Oma? Die, die mir so gut gefallen hat und die dein Großvater nicht hergeben mochte?“, verlangte sie zu wissen und Lysander nickte erneut. „Ist die zur

Miete?“ „Was?“, fragte er und lachte auf. „Nein, Lily. Sie ist für dich. Grandpa war dann doch so einsichtig, sie aus der Hand zu geben.“ „Und das da?“, Lily deute noch immer auf das Papiergebilde in seinen Händen. Ohne weitere Erklärungen überreichte er ihr das Bouquet. Vorsichtig löste sie den Klebestreifen und prompt zeigten sich die ersten Blüten. „Tulpen... rote Tulpen?“, mit großen Augen sah Lily zu ihm auf. „Lieblingsblumen, Lieblingsfarbe, Lieblingszahl“, zählte Lysander auf und abermals zeigte sich ein breites Grinsen auf seinem

Gesicht. „Du bist ein Spinner!“, lachte Lily auf und fiel ihm um den Hals.

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seit ein paar Jahren schon schreibe ich die eine oder andere Geschichte. Meist handelt es sich dabei um Kurzgeschichten, doch einem längeren Werk bin ich nicht abgeneigt.
Zu meinen fav. Fandoms zählen:
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Neuerdings führen mich meine Wege auch die Rubrik: ORIGINAL/Eigene Serie
Zu meinen Lieblingsautoren zählen: John Green, David Nicholls, Stephen King, Michael Gerber, Karen Marie Moning, Meg Cabot, Anne Rice, Joanne K. Rowling, Veronica Roth, Suzanne Collins, Cassandra Clare, Stephenie Meyer und Lara Adrian

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gela556  Liebes katrinchen nun habe ich mein schönes Urteil einfach verschwinden lassen, gemein von mir ...lach...
Nein, die Geschichte ist so schön geschrieben und am schönsten finde ich das mit der Uhr, weil ja so die Großeltern immer in den Herzen ihrer lieben weiterhin verweilen und nicht so schnell vergessen werden.
Dir noch einen super schönen Abend
Herzlichst, Geli
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