Romane & Erzählungen
Der Mann, der nichts tat - Erzählung - 12.: Anna?

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"Sie ist, wer sie ist."
Veröffentlicht am 12. Juli 2016, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Zweifler, Pessimist, Misanthrop ... ... ungefähr so: "Nein, nein, ich habe nicht bewundernswert gesagt, ich sagte, ich bin außergewöhnlich. Das was ich tue, das was dir so viel bedeutet ... du meinst, ich tue es, weil ich ein guter Mensch bin? Ich tue es, weil es zu schmerzhaft wäre, es nicht zu tun. (...) Weißt du, es tut weh (...), alles das! Alles was ich sehe, alles was ich höre, rieche, berühre, die Schlussfolgerungen, die ich ...
Sie ist, wer sie ist.

Der Mann, der nichts tat - Erzählung - 12.: Anna?




Was bisher geschah: Hans-Joachim Gote ist nach 20 Jahren in seinen Heimatort zurückgekehrt. Dabei hat er eine Kleinigkeit mitgebracht, die so wertvoll scheint, dass sie in einen Safe gehört. In einem Buchladen hat er zwei Bücher bestellt und Anna Bäcker kennengelernt. Die beiden kommen sich näher. Gleichzeitig werden angesehene Bürger im Ort, der Geschäftsmann Jürgen Reeder und der Architekt Christian Meyer, tot aufgefunden. Die Polizei geht in beiden Fällen von Selbstmord aus.








"Search for beauty, find your shore" Nightwish - The poet and the pendulum Über Nacht wollte Anna nicht bleiben. Gote glaubte ihr das. Von nun an glaubte er ihr alles. Auch wenn ihm nicht alles gefiel.

Als das Fernsehprogramm zu lächerlich wurde - in Gotes Erinnerung ging es um die Qualität des Blumenlieferservice von Lottoannahmestellen -, wandte sich Anna ihm zu, strich ihm zärtlich über die Wange und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze.

"Ich muss nach Hause."

"Musst Du?"

"Ich will nach Hause. Bin hundemüde. Meinen Schlaf brauche ich ganz dringend und hier würde ich ihn nicht bekommen." Anna lächelte.

"Bin halt unwiderstehlich", sagte Gote. Darauf

lachte sie und knuffte ihn in die Rippen.

Als sie sich ihre Schuhe anzog, schaute Gote ihr aufmerksam zu. Er hatte nur den Ton des Fernsehers heruntergedreht. Die bunten Bilder, die er immer noch in den Raum warf, beleuchteten Anna wie eine Schauspielerin, eine grazile, sich gleichmäßig bewegende Schauspielerin. Ihr schwarzer Rollkragenpulli ließ sie verführerischer erscheinen als der tiefer Ausschnitt ein Pin-Ups.

Die Nacht begann aufzuziehen. Still, aber Anna bei der Hand haltend brachte Gote sie zur Haustür. Als er diese für sie öffnete, ließen vom nahen See reflektierte Abendsonnenstrahlen alles vor dem Haus rotgolden erstrahlen. Anna trat durch die Tür und das Licht umspielte sie, als wäre es ihr Diener. Die beiden umarmten sich lange, noch immer still, aber ganz beieinander. Dann nahm Anna ihr Rad von der Wand, setzte sich auf den Sattel und ließ es am Seven vorbei hügelabwärts

rollen. Gote schaute ihr nach, bis die Landschaft sie verbarg, seine Blicke im Nichts endeten. Lange stand er so noch da.


Zurück im Haus stieß Gote mehrmals mit der Stirn heftig gegen die Wand. Warum hatte er das getan? Er misstraute ihr doch gar nicht. Er liebte sie. Natürlich, das würde Probleme mit sich bringen, aber das stand auf einem ganz anderen Blatt. Vielleicht war er auch einfach nur ein Trottel. Doch dann begriff Gote: Er hatte es getan, weil er es konnte! Macht korrumpierte, sie korrumpierte auch ihn! Er musste seinen Plan schnell zu Ende führen.

Noch ein Dutzend Mal stieß er mit der Stirn gegen die Wand. Dann ging er zurück ins Wohnzimmer. Auf der rechten Seite des Sofas, dort wo Anna sich zuerst hatte hinsetzen wollen, lag, unter zwei Kissen verborgen, das geöffnete Holzkästchen. Als sie im Keller gewesen war, hatte er es aus dem Safe geholt

und dort deponiert. Doch das Ding hatte keine Wirkung auf sie gehabt. Sein kleines Spielchen war umsonst gewesen. Anna hatte nichts zu verbergen, oder ihr Geheimnis bestand aus der Tatsache, dass sie war, wer sie war.




- Fortsetzung folgt -

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Hörbuch

Über den Autor

ArnVonReinhard
Zweifler, Pessimist, Misanthrop ...

... ungefähr so:

"Nein, nein, ich habe nicht bewundernswert gesagt, ich sagte, ich bin außergewöhnlich. Das was ich tue, das was dir so viel bedeutet ... du meinst, ich tue es, weil ich ein guter Mensch bin? Ich tue es, weil es zu schmerzhaft wäre, es nicht zu tun. (...) Weißt du, es tut weh (...), alles das! Alles was ich sehe, alles was ich höre, rieche, berühre, die Schlussfolgerungen, die ich imstande bin zu ziehen, die Dinge, die sich mir offenbaren ... die Hässlichkeit. Meine Arbeit fokussiert mich. Das hilft. Du sagst, ich benutze meine Gaben. Ich sage, ich geh nur mit ihnen um."
(Sherlock Holmes; In: Elemantary)


Fantasy- und Schauergeschichten sind mein Ding, weil sich darin alles Menschliche verarbeiten lässt.
Und ob ich es will oder nicht, auch das Thema "Freundschaft" taucht immer wieder auf.
Aphorismen.
Ein weiterer großer Bereich, mit dem ich mich beschäftige, in Erzählungen und Nonfiction, ist das Thema Krieg.

Arn von Reinhard ist EU-Skeptikerkritiker und Medienkritikerskeptiker.


foto by and with permission of Evelyne Steenberghe from vlien.net

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gela556 Gut geschrieben
GlG, Gela
Vor langer Zeit - Antworten
ArnVonReinhard Danke. Dann - nehme ich mal an - war das Lesen keine Last.

LG
AvR
Vor langer Zeit - Antworten
Willie Ich warte auf Kommendes...
b.G.
W.
Vor langer Zeit - Antworten
ArnVonReinhard Manche werden sich noch äußern. Aber dann ...

LG
AvR
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Weisheit ist der Hirte der Geheimnisse, Klugheit der Jäger der Rätsel
Hans Kudszus
Ira
Vor langer Zeit - Antworten
ArnVonReinhard Na, und die Einsicht, dass man sich korrumpieren ließ, ist eine Große.

LG
AvR
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Herbsttag Si Signor Reinhard, e vero!
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Ich warte gespannt auf die Fortsetzung!!! LG Loraine
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ArnVonReinhard Dann werde ich versuchen, die Spannung zu lösen.
;-)

LG
AvR
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