Thriller/Drama / Kurzgeschichte Keiner weiß, was ich für eine Scheiß Angst ausstehe in dem Wagen der Gangster. Immer wieder versuche ich durch das Reiben auf meinem linken Knie, dieses Klebeband über meinen Augen etwas zu lösen, damit ich wenigstens ein klein wenig erkennen kann, wohin die Fahrt nun geht. Nach den langen Versuchen habe ich es endlich geschafft und verschwommen sehe ich hinaus aus der vorderen Scheibe von dem Wagen. Sitze ja genau in der Mitte von zwei Herren, die
inzwischen eingeschlafen sind bei dieser eintönigen Autofahrt und daher auch nichts mitbekommen haben. Sofort erkenne ich, dass wir fast an der Fähre angekommen sind. Der Wagen bleibt nun stehen und die Männer steigen aus. Ich kann hinter mir nichts sehen, ob die Beiden anderen noch da sind und ebenso auf die Fähre fahren wollen. In dem einen schwarzen Wagen sitzt Angela Rostig und in dem anderen mein Kollege, Reinhardt Heuer. Ich selber bin Ursula Klein, Privatermittlerin von der Kriminalabteilung für Verbrechensbekämpfung. Eigentlich sollte ich nur herausfinden, ob Angela ihren Mann Carlos getötet hat. Doch da
der Mann noch lebt hätte sich der Fall für mich erledigt gehabt, aber wir kamen immer tiefer in eine Sache hinein und am Ende sind wir schon viel zu tief hinein geschlittert und fanden nicht mehr heraus aus dem Ganzen. Im Eifer des Gefechtes, habe ich auch noch meinen Ohrstecker mit der Kamera verloren und mein Handy wurde dem Abhang hinunter geworfen. Ob Reinhardt sein' s noch hat, dass weiß ich nicht, kann mir nur denken das seines ebenso hinunter geworfen wurde. Da ich bereits das Signal zum Anlegen der Fähre höre, brauche ich nicht mehr versuchen mich zu befreien. Die Männer steigen ein und wir fahren auf die Fähre.
Am andern Ufer bleiben wir sehr lange stehen und müssen bestimmt auf den, oder die Anderen warten und auch die Männer haben das Auto verlassen. Hier versuche ich mein Glück, mich von diesem Klebeband zu befreien. Gott sei Dank bin ich sehr gelenkig und kann meine Arme ganz leicht über den Hintern streifen und zum Schluss die Beine hindurch schieben. Mit den Zähnen beiße ich das Klebeband durch, bis ich es zerreißen kann, um mich anschließend von dem Band an den Füßen zu befreien. Geschafft, nun versuche ich ganz leise die Tür von dem Wagen zu öffnen, was mir auch gut gelingt. Eine kleine Spalt nur, um mich
hindurch zu zwängen. Da wir mitten in einer Gruppe von parkenden Autos stehen, viel es mir sehr leicht, mich davon zu stehlen. Hin und wieder versuche ich eine unverschlossene Autotür zu finden. Leider ohne Erfolg. Inzwischen haben die Männer erkannt, dass ich nicht mehr im Wagen sitze und verfolgen mich ganz unauffällig. Mein Herz rast und schlug mir bis zum Hals hoch, als ich schon mein Leben in Gefahr sah, da zwei von den Ganoven ziemlich dicht an meine Fersen heran kamen. Dann ertönte ein langer Pfiff und die Herren ließen ab von der Suche nach mir. Zumindest scheint es im Augenblick so zu sein und ich suche
nach einer Versteckmöglichkeit, um alles gut im Auge zu haben. Die Fähre kommt und auf ihr sehe ich den zweiten Wagen von diesen Männern. Kaum ist er von der Fähre runter und an die Seite gefahren, sehe ich, wie wütend die Männer aus dem Wagen aussteigen und auf den schmächtigen von den drei Männern zugehen. Keine gestellten Fragen, auch kein Gemecker war zu hören, nur ein leises Stöhnen kann ich war nehmen. Dann sank er in die Arme von dem Mann, der ihn wohl erstochen hat und Derjenige schob ihn hinein in den Wagen. Die Türen gehen zu und alle schauen in die Richtung, wo ich mich gerade versteckt habe. Angst kroch in
mir hoch und Verzweifelt war ich, weil ich niemanden helfen konnte. Noch einmal strenge ich mein Gehirn an und überlege nun ganz in Ruhe. Reinhardt fährt einen dunkelblauen Kombi, welche Marke, weiß ich nicht. Zumindest fällt mir ein, er lässt immer seinen Wagen auf, wenn er in Stress ist. Scherzhaft sagte ich stets dazu, „Kein Wunder das niemand bis jetzt deinen Wagen geklaut hat, müssen ja annehmen, er ist nicht mehr in Ordnung,“ und sachte muss ich darüber lächeln, da es so, ja nie stimmen konnte. Plötzlich bemerke ich, wie zwei von den Herren sich von der Gruppe trennen und geradewegs auf mich zukommen. Ich steh
auf und hake mich einfach bei dem molligen Mann ein, der gerade an mir vorbei geht. „Bitte tun sie so, als wenn sie mich kennen würden, denn zwei Herren in schwarzer Kleidung verfolgen mich gerade und wollen mich töten.“ „Aber gerne doch,“ sagt der Mann, schaut sich Vorsichtig um und entdeckt die beiden Männer. „Wo wollen sie denn hin? Vielleicht kann ich ihnen noch weiter helfen.“ „Ich suche einen dunkelblauen Kombi, aber hier stehen sehr viele herum, wie ich gerade sehen kann.“ Ganz verstohlen drehe ich mich um und schaue in die Richtung, wo ich zuletzt die beiden
Männer sah. Doch von ihnen war nichts mehr zu sehen. Schau noch einmal zu den schwarzen Limousinen hinüber und auch da steht keiner von den Männern herum. Plötzlich höre ich ein Pfeifen an meinem linken Ohr und ein paar von den langen dunklen Haaren wurden nach vorne geweht. Instinktiv zieh ich den Mann mit hinunter, denn ich Ahnte was das war. Nur aus welcher Richtung der Schuss direkt kam, kann ich nicht erkennen. Schnell frage ich den Mann, ob er ein Handy bei sich hat. „Nein!“, war seine Antwort. „Schauen sie Vorsichtig nach, welcher von den blauen Kombi' s hier, eine offene Tür hat! Machen sie das Bitte
einfach und keine Fragen mehr!“ Nicht lange und er hat den Wagen gefunden, nun muss ich nur noch einsteigen und den zweiten Schlüssel finden. Unter dem Beifahrersitz in einer kleinen Mulde, die er Extra dafür anfertigen lassen hat, soll er sich befinden. Ich habe ihn gefunden und gebe ihn gerade dem Mann neben mir, da wurden schon die Türen aufgerissen und die Waffen auf uns gerichtet. Zwei Schüsse, kaum zu hören durch den Schalldämpfer, fielen auf dem blass gewordenen Mann und er sackt zusammen. Langsam steige ich aus und folge den Herren, da mir einfach nichts weiter übrig bleibt. Einer von denen hält
mir ja die Waffe in den Rücken und Skrupel haben diese Männer nicht, denn ohne weiteres würden sie schießen.Schon saß ich wieder gefesselt im Wagen. Kurz darauf, saßen auch Reinhardt und Angel neben mir. Nun wurden auch mir wieder die Augen zugeklebt, mit dem grauen Tab und anschließend ging die Fahrt weiter. Eine geschätzte gute Stunde sind wir noch gefahren, als wir erneut stehen bleiben. Die Türen wurden aufgerissen und unsanft zogen zwei Männer uns aus dem Wagen. Stoßen uns vor sich her, über einen sehr unebenen Boden. Dem Klang nach, müssen wir in einer leer stehenden Fabrik sein, denn jeder Schritt von uns
erzeugt ein helles Echo. Oft ist Angel hingefallen und hatte anscheint Schwierigkeiten wieder aufzustehen, denn die Männer traten sie und sie wimmert leise vor sich hin. Wir konnten ja nicht helfen, denn noch immer waren Hände, Mund und Augen zugeklebt. Endlich sind wir in einer Kammer angekommen, wo nur Sand auf dem Boden lag und uns wurde das Klebeband von den Augen gelöst. So langsam hatte ich das Gefühl, keine Wimpern, geschweige noch Augenbrauen zu besitzen. Dann schaue ich mich um und sah nur graue Metallwände um mich herum. Hinten in der äußersten Ecke, da erblickte ich so an die zehn Kinder.
Inzwischen hat man unsere Hände bereits vor unserem Körper mit Handschellen zusammen gekettet und noch extra mit einer langen Metallkette versehen, so das wir auch mal auf den Eimer gehen konnten, der gegenüber an der Wand stand, mit einem alten Kochtopfdeckel darauf. Wie ich zur Decke hinauf sah, erblicke ich zahlreiche Neonröhren und nur eine von diesen zwanzig Röhren, spendete gerade einmal so viel Licht, dass wir etwas sehen konnten. In der Mitte von dem Raum, da führte eine lange Schiene an der Decke entlang, an der eine Kette herunter schaute. Gerade frage ich mich, wozu sie dienen soll, da ging erneut die
Tür auf und ein Herr mit einem Tablett in der Hand, kam herein. Mir schwante nichts Gutes und so kam es auch. Es waren Drogen, die man uns spritzte. Wie lange ich weggetreten war, weiß ich nicht. Doch als ich wieder zu mir kam und alles noch etwas verschwommen sah, glaubte ich Angela da an der Kette hängen zu sehen und zwar mit dem Kopf nach unten. Ihre Hände baumelten leblos herunter und im Sand sah ich Blut liegen. Noch einmal schaue ich zu Angela und dann wurde das Bild klarer. Sie hatte tiefe Wunden, verteilt über ihren ganzen nackten Körper und ihre Kleidungsstücke lagen zerrissen verstreut im Raum.
„Was war hier geschehen?“, frage ich mich und schaue hinüber zu den Kindern, die aber fest zu schlafen schienen. Doch ich weiß auch, warum. Vorsichtig erhebe ich mich dann und schau mich um, ob hier noch einer von den Gangstern ist. Nein, keiner zu sehen. Auch Reinhardt ist inzwischen erwacht und noch bevor er etwas fragen konnte, zog ich meinen rechten Schuh aus und holte in der versteckten Sohle, mein Schließerdbesteck heraus und öffne unsere Handschellen. Reinhardt holte Angel von der Kette runter und zog ihr sein Hemd über, fragte sie dann ganz freundlich, „Was wollen diese
Männer von Dir?“ „Sie suchen die Karte, auf der eine Insel aufgezeichnet wurde, die nicht bekannt ist. Unter dieser Insel im Wasser, ist eine Höhle und die ist voll gestapelt mit Marihuana, bis unter der Decke. Carlo möchte diese Insel finden und das Geld für sich haben. Aber ich weiß nicht wo mein Schwager diese Karte versteckt hat. Wenn er sie hätte, dann wäre ich schon längst nicht mehr am leben.“ „Ist schon gut, Angel!“, sage ich noch und gehe hinüber zu den Kindern. Befreie sie von ihren Fesseln und bat sie inständig, Ruhig zu bleiben. Anschließend ging ich zur großen und einzigen Tür in diesem Raum und
lauschte hinaus, ob ich vielleicht etwas hören konnte. Nein, es war gerade alles sehr ruhig. Schnell habe ich die Tür geöffnet und schaue erst einmal mich in diesem Raum um. Ich muss zusehen, immer eine Rückzugsmöglichkeit für die Kinder, zu finden. Mit ihnen zusammen und auch noch Angel im Schlepptau, dass wird ganz schön Hart werden um fliehen zu können. Immer auf der Hut, öffne ich eine Tür nach der anderen und in der einen Halle finde ich auch ein paar saubere Kleidungsstücke, die hier wohl eine Kaufhauskette zwischen Lagern tut. Schnell haben wir uns umgezogen, da hören wir schon die ersten Schritte, die immer näher kamen.
Gerade noch Rechtzeitig, habe ich die Tür mit meinem Schließerdbesteck verriegeln können, denn schon ging der Türgriff nach unten. Die Kinder klammerten sich an uns fest und sagten keinen Ton. Wie ich mich weiter umsehe, entdeckte ich das große Tor, hinter dem Kleidungsständer. Wir gingen leise dort hin und sahen, die Tür war auf und ich schaute hinaus. Wie bestellt, sehe ich beide Limousinen da stehen und von beiden Wagen waren sämtliche Türen geöffnet. Einer von den Gangstern lief hin und her, bis Reinhardt ihm eine Kopfnuss verpasste und der Kerl anschließend am Boden lag. Wir haben Glück, denn Reinhardt
winkte uns heran und sagte kurz nur, „Die Schlüssel stecken noch!“ Dann stiegen wir rasch ein in diese Autos und fuhren los. Ich bekam plötzlich ein ganz beklemmendes Unwohlsein in meiner Magengegend und hatte das Gefühl bekommen, dass alles so laufen sollte. Denn es war doch viel zu einfach gewesen in diese Autos zu steigen und das auch noch mit den Kindern, die uns ganz schön aufhalten. Mein Magen drehte sich immer schlimmer und ich habe das Gefühl, mich übergeben zu müssen, hielt in der nächsten Parkmulde an und stieg aus. Sofort hole ich die Kinder aus dem Wagen heraus und schrie nur zu Reinhardt rüber, da er ja
auch gleich hinter mir angehalten hat. „Ab in den Wald rein und das ganz schnell! Bitte!!!“ Ich schrie noch, „Angel, auf den Boden mit Dir!“ Zu spät, wir sahen noch, wie ihr schmächtiger Körper durch die Luft gewirbelt wird, als die Limousinen explodierten. Wie zum Hohn, wirbelt noch eine ganze Menge Geld durch die Luft, dass Teilweise auch noch brannte. Das Geld war mir vollkommen egal, denn ich wollte wissen was mit Angel ist. Wir baten die Kinder, dass sie sich ganz flach auf den Boden legen sollen und ja kein Muckser von sich geben dürfen, bis wir wieder bei ihnen sind.
Die Angst in ihren Augen war schrecklich groß und doch taten sie, was wir ihnen sagten. Reinhardt wollte mich nicht alleine gehen lassen, warum, weiß ich nicht. Na ja, vielleicht hat er ja auch so ein komisches Bauchgefühl, wie ich es ständig bekomme, wenn eine Gefahr droht. Aber das werde ich ein anderes Mal erfahren, nun bin ich bei Angel angelangt und hätte beinahe, um ein Haar auch noch aufgeschrien. Noch Rechtzeitig nahm Reinhardt mich in die Arme und strich mir tröstend über meine Haare. Langsam habe ich mich wieder Beruhigt und gehe nun dichter zu ihr heran. Vollkommen verdreht und mit offenen Augen lag sie da. Im Rücken
steckte ein sehr großes Stück Metall, von der einen Limousine. Am Hals taste ich nach ihrem Puls, aber ich spüre ihn nicht und weiß nun, sie ist Tot. Langsam nehme ich ihr das Gestell vom rechten Bein ab. „Was soll das Uschi? Warum machst du das?“ „Ich habe den Verdacht, die Karte könnte in diesem Gestell versteckt sein. Es ist doch das einzige, was sie ständig an Mann hat.“ „Meinst du nicht auch Uschi, ihr Mann hat dieses Teil nicht schon gründlich durchsucht und Durchleuchtet?“ „Hast Recht, Reinhardt! Das Gestell ist nicht ihr Versteck, aber mir ist gerade
etwas eingefallen und dazu brauche ich ein Stück Metall das Scharf genug ist, um ein Kleidungsstück zu durchtrennen.“ Schon habe ich ein Stück gefunden und damit durchtrenne ich nun die Naht am BH, da wo der Bügel eingearbeitet ist, am Körbchen.Wie ich beide Stäbe in der Hand halte, sehe ich auch die Plastik Röllchen in denen durchsichtige Folie steckt. Zeit zum anschauen der Karte hatten wir nicht mehr, denn von beiden Seiten kamen die Autos herangefahren. Von der einen Seite die Feuerwehr und von der anderen, die Gangster, die unbedingt diese Karte wollen.Reinhardt und ich gehen zurück zu den Kindern und über sehr viele Schleichwege, sind
wir im nächsten Polizeirevier angekommen. Die Kinder bekamen ein schönes Elternhaus und standen von nun an, unter Psychiatrischer Behandlung. Reinhardt und ich machten eine Woche Pause und bereiten uns auf diesen Inselbesuch vor, die auf dieser Karte eingezeichnet ist. Da ich sie mir sehr gut Eingeprägt habe, verstecke nicht ich die echte Karte. Wo und Wer? Das bleibt ein Geheimnis, dass ich selber nicht kenne, da ein Anderer das übernommen hat und der wir für immer schweigen. Geschrieben und das Bild kreiert , von Monika Stahl (AB)