Titel
Was für eine Nacht. Die Frau hatte es echt nötig gehabt, so, wie die mich damit überfallen und sich dann mir hingegeben hatte, musste sie seit Ewigkeiten keinen Sex mehr gehabt haben.
Der erste Eindruck kann täuschen. In diesem Fall war es so gewesen, denn so lange war es bei ihr gar nicht her gewesen. Wie ich später erfuhr, hatte sie wechselnde Bettpartner. Viele würden sie als Schlampe bezeichnen, womit sie im Grunde auch recht haben. Die lag mehr auf dem Rücken, als ein
Komapatient.
Ich hatte die Nacht genossen. Freute mich, über die viele Abwechslung im Bett. Sie hatte mir einiges gezeigt, was ich vorher noch nie gesehen, geschweige denn erlebt, hatte. Dafür könnte ich ihr eigentlich dankbar sein. Nur nicht für das, was sie ein paar Wochen später behauptete. Laut ihrer Meinung, sollte ich der Erzeuger ihres Kindes sein. Nachdem ich erfuhr, wie weit sie war, rechnete ich mir aus, in wie weit ich tatsächlich der Erzeuger sein könnte, denn in der Zwischenzeit hatte ich schon erfahren, das sie nicht nur mit anderen vor und nach mir geschlafen hatte, sondern auch andere
Namen genannt hatte, die ihr Kind produziert hatten.
Nachdem ich alles erfahren hatte, machte es diese Erinnerung zu einer unschönen Sache. Ich hatte damals echt geglaubt, das sie einfach nur lange nicht mehr hatte und vor allem, das sie auf mich steht. Das sie mit jedem in die Kiste springt, macht mich daher depressiv. Wenigstens wusste ich, das ich nicht der Erzeuger des Kindes sein konnte, da ich erst später in ihr gewesen war und das machte mich glücklich. Nicht, weil ich mich vor der Verantwortung drücken wollte, sondern weil ich nicht mit so einer Frau ein Kind haben
wollte.
Eine Weile hatten wir noch losen Kontakt. Mit eigenen Augen konnte ich sehen, wie sie sich an jemanden ranschmiss. Sie saß voll auf seinen Schoß und umgarnte ihn. Dabei hatte sie mich so seltsam angesehen und mich komisch angegrinst. Anscheinend hatte sie geglaubt, das es mir was ausmacht, ich gleich einen Tobsuchtsanfall bekomme und vor Eifersucht koche. Aber da hatte sie sich geschnitten. Mir war die Frau egal gewesen. Ich bereute sogar die Nacht mit ihr.
Ich bin ja nett. Als ich erfuhr, das sie im Krankenhaus liegt und wahrscheinlich ihr Kind verliert, ging ich
sie besuchen. Sie hatte sich sogar über meinen Besuch gefreut. Das war aber vor der Szene mit dem Typ. Aber ich wusste schon davon, das sie von Bett zu Bett sprang.
Die Frau wusste echt nicht was sie wollte. Erst wollte sie das Kind, dann wieder nicht, dann wieder doch. Es war ein ewiges hin und her. Selbst die Ärzte waren am Verzweifeln. Vielleicht lag es ja daran, das es nicht ganz eindeutig war, ob sie das Kind bekommen kann, oder ob es entfernt werden musste. Zu dem Zeitpunkt lagen die Ergebnisse noch nicht hundert prozentig vollständig da.
Das Ende vom Lied ist, das sie das Kind
nicht bekam. Warum, weshalb, weswegen weiß ich nicht. Ich war nur froh, das es vorbei war und um ehrlich zu sein, war sie noch lange nicht bereit Mutter zu werden. Dafür wollte sie noch zu viele Abenteuer erleben. Erleichterung war es für mich, das sie nicht mehr behaupten konnte, das ich derjenige war, der eingelocht hatte, denn das hatte sie immer noch getan, obwohl schon längst feststand, das ich es nicht gewesen sein konnte, weil ich viel später mit ihr geschlafen hatte.
Nach diesem Erlebnis hatte ich eine ganze Weile keine Lust auf Beischlaf gehabt. Zum einen wollte ich nicht, das sich jene Geschichte wiederholt, zum
anderen wollte ich erstmal sicher sein, das ich mir nichts eingefangen hatte, da keiner von uns an Schutz gedacht hatte. Ich hätte es mir nie verziehen, wenn ich Geschlechtskrankheiten verbreitet hätte.