Thriller/Drama / Kurzgeschichte Nachdem ich noch einmal hinaus auf dem langen Flur schaue und niemanden mehr Wahr nahm, zog ich mich in mein Zimmer zurück von der Reha, da wo ich mich gerade befand. Von meinem Chef aus der Kriminalabteilung für Verbrechensbekämpfung bekam ich den Auftrag, Angela Rostig zu beobachten und wenn es möglich ist auch heraus zu finden, ob sie ihren Mann getötet hat. Während ich hier auf meine beiden Kollegen warte, schaue ich mir noch einmal das Foto an und dann viel es mir
auch ein, wo ich das schon einmal gesehen habe. „Ach du liebe neun' e, das war ja der Oberste von uns allen, Carlo Rostig. Der Kerl hat nur eine üble Nachrede. An ihm schien gar nichts Gutes zu sein, aber wir konnten ihm nie etwas Nachweisen, denn der Heini war Aal glatt.“ Dann stehe ich auf von dem ziemlich wackligen Stuhl und gehe noch einmal in Angela ihr Zimmer, in der Hoffnung etwas zu finden das sie hier vielleicht versteckt haben könnte. Wohin ich auch sah, eine große Auswahl an Verstecken gab es hier nicht. Beim Bett hob ich die Matratze an und auf dem ersten Blick war nichts Auffällig zu sehen. Alles vom
Bett war sauber und langsam fing ich an zu Zweifeln, ob sie überhaupt etwas mit der ganzen Sache zu tun hat und wir hier nicht nur als Ablenkungsmanöver dienen sollen. Anscheint ging es hier nicht nur um den Mord an Carlo, sondern um einen viel größeren Fisch. Wenn ich doch nur dahinter kommen könnte, um was es hier wirklich geht. Langsam war ich am Kleiderschrank angekommen, der noch ein ziemlich alter und robuster Schrank aus echten Buchenholz ist. Nicht einmal zum Renovieren hatte man diesen Schrank entfernt, denn ich sah hier und dort vereinzelt einen Farbklecks. Langsam fing ich an zu verzweifeln, denn dieser Schrank hat
einfach keinen Schlüssel zum öffnen und demnach auch kein Schlüsselloch. „Wie geht nur dieses Scheißding auf,“ und ein kleiner Tritt gegen die Schranktür erwies sich als sehr Hilfreich, denn die Tür sprang auf. Aber diese Wolke, die mir jetzt entgegen kam, ließ mich kaum atmen und um ein Haar, da hätte ich mich auch noch auf den Hosenboden gesetzt. Würmer und sonnst noch an kleines Viehzeug, krabbeln nun raus aus dem Schrank. Nur so eine Leiche, die sah ich doch überhaupt noch nie. Da ich von Natur aus sehr Neugierig bin, lasse ich nichts unversucht, um zu finden was ich suche. Ein Schließerdbesteck habe ich immer an Mann und so probiere ich
jede Ecke aus vom Boden des Kleiderschrankes, bis ich die Stelle fand, die durch einen kaum sichtbaren Knauf zum öffnen ging. Was ich nun sah, trieb mir die Tränen in den Augen. Ein Kind von zwölf bis vierzehn Jahren, mit kurzen blonden Haaren, lag am Boden des Kleiderschranks. Und als ob das nicht genug wäre, in ihrem völlig aufgefressenem Bauch lag ein Ungeborenes von sechsten bis siebten Monat, schätze ich mal. Dieses Bild hat mich nun doch von den Socken gehauen. Ich drücke den Notknopf an meinem Handy und Rüdiger meldet sich sofort. „Was gibt’ s Uschi? Wir fahren gerade dem Krankentransport hinter her , um zu
schauen, wohin sie deine Klientin bringen.“ „Sobald ihr es wisst, sagt mir Bescheid. OK? Nun aber etwas anderes, ich glaube zu Wissen, um was es hier wirklich geht. Wenn ich mich nicht Täusche, existiert hier ein Babystrich.“ „Wie kommst du darauf, Uschi? Auf solch einen harten Fall, setzen die uns doch nie an. Wo ein Babystrich ist, sind auch Drogen mit im Spiel.“ „Uschi, hier spricht Reinhard! Mach das du dort aus dem Gebäude raus kommst! Wir sind dafür noch nicht ausgebildet, Rüdiger und ich. Wir sollen nur deine rechte Hand sein.“ „Schluss jetzt ihr Memmen! Seit
wenigstens zur Stelle, wenn ich euch brauche. Vielleicht habt ihr ja Glück und werdet schneller Befördert, wenn wir diese Sache aufdecken.“ „Uschi, las das sein! Denn du solltest auf Reinhardt hören, bevor wir alle Drei in des Teufels Küche landen! Uschi? Uschi?“ „Man, diese Weiber sind aber auch Starrköpfig. Müssen ständig mit dem Kopf durch die Wand gehen, ist doch nicht auszuhalten!“ „Ich habe es Klar und deutlich gehört Jungs! Wir sprechen uns immer zweimal im Leben.“ „Na ist doch auch wahr Uschi, denn diesen Fall hat bestimmt schon der
Drogendezernat unter seine Fittiche. Wenn die uns dabei erwischen, wie wir auf eigene Faust ermitteln, dann bekommen wir ein Disziplinarverfahren an den Hals geschmettert.“ „Hört auf, Jungs! Achtet ihr auf den Krankentransport und gebt mir Bescheid, in welche Klinik er landet. Ich schau mich hier noch weiter um und wenn ich etwas herausfinde, dann klingel ich euch an.“ Nun wähle ich die Nummer von dem Morddezernat und weiß, schon bald wird es hier nur so von den Kriminalbeamten wimmeln. Also muss ich zusehen, dass ich möglichst viele Beweise sammeln kann. Doch, wo fange ich an? Einen
Keller existiert hier in diesem Gebäude nicht. Wurde vor Jahren schon zugeschüttet. Die Zimmer war ich schon alle zweimal durchgegangen und hatte nichts gefunden. Doch hier muss etwas sein, da er mir als Zentralort durchgegeben wurde. So mache ich mich auf den Weg, um außerhalb des Gebäudes alles abzusuchen. Plötzlich sah ich zwei Gestalten, die auch noch direkt auf mich zukommen. Eine Frau und ein Mann die sich intensiv unterhalten und mich nicht bemerken, denn ich saß etwas versteckt hinter einer Statur, auf der Bank und schaute in die Runde. Da diese Beiden direkt auf mich zukommen, verstecke ich mich rasch
hinter der Hecke, wo nur ein kleines Stück weiter ein Durchgang ist. Nun höre ich noch ein paar Bruchstücke von dem Gespräch der Beiden. „Carlo seine Frau......., Hohenfelsern gebracht. Der Kindertransport kommt …..an. Hast du die Polizei nicht gesehen?“ „Konrad, ich habe keine Polizei gerufen und meine Mädels schon gar nicht, denn sie stecken ja mit drin in der Sache“ „Du weißt hoffentlich auch, dass es hier nicht um eine Kleinigkeit geht, sondern um Trilliarden, meine Liebe!“ „Wir arbeiten schon etwas mehr als über zehn Jahren zusammen und habe ich dich da schon einmal enttäuscht
Konrad?“ „Dann passe mir gut auf, auf die Kleinen und lasse Niemanden in ihre Nähe!“ Schon waren sie in zwei Richtungen gegangen und ich versuche der Frau zu folgen. Sie schien mich in den Untergrund zu führen, dorthin, wo ich auch die Kinder vermute. Nicht lange sind wir gegangen, als diese Dame vor einem Brunnen stehen bleibt. Ein paar mal schaute sie sich um, bevor sie an der Brunnenstatur etwas betätigte. Dann verschwand sie vor meinen Augen, in diesem Brunnen. Instinktiv habe ich die Knopfkamera an meinem Ohrstecker, eingeschaltet und gehe nun auf die Statur
zu. Meine Hände tasten alles ab und dann ein Klick, der Brunnen leerte sich und eine Treppe die nach unten führt, erschien dann. Es war sehr dunkel hier und so hole ich meinen Kugelschreiber aus der Blusentasche. Der Kuli spendet mir so viel Licht, dass ich alles deutlich sehen kann. Dieser Brunneneingang wurde neu gemacht, aber der Tunnel selber ist bereits sehr viele Jahre alt. Ich ging weiter und wie ich vorne ein Licht war nahm, mache ich meine Lampe aus. Stück für Stück, gehe ich auf dieses Licht zu. Oft muss ich Inne halten, weil ein dunkler Schatten an der Wand sich sehr deutlich abzeichnet. Ich weiß ja nicht, woher der Schatten kam, denn
mein eigener war das nicht. Ganz allmählich war ich bei dem Licht angekommen und ich glaube nicht, was ich da nun zu sehen bekomme. Ich ging in die Knie und muss erst einmal tief Luft holen. Bloß jetzt Ruhig bleiben und nichts unüberlegtes tun, sonnst werde ich mich eher selber in Gefahr bringen. Doch das ganze war einfacher gesagt, als getan. Noch einmal schaue ich durch dieses Glasfenster und fast verschwommen, doch noch klar genug sah ich Kinder auf einem Bett liegen und sie haben jeweils einen Tropf am Arm. In der Mitte von dem Raum sah ich einen grauen Tisch stehen und auf dem war ein sehr seltsamer Stuhl aufgebaut.
Noch etwas lag da auf dem Tisch, lauter kleine Tütchens mit einer weißen Substanz da drinnen. Da kam mir gerade eine schreckliche Frage in den Sinn, >die werden doch nicht diese kleinen Kinder als Drogenkuriere benutzen< ? Gerade wollte ich mich umdrehen und zurück gehen, da summte mein Handy. Erschrocken, griff ich danach und schalte es aus. Nun wollte ich das in meine Hosentasche schieben, als mich etwas mit voller Wucht am Kopf traf und ich Bedingungslos zu Boden ging. Wie ich wieder zu mir kam, war ich in einem dunklen Raum gesperrt, Hände und Füße waren gefesselt. Wie konnte ich nur so Unprofessionell sein, denke
ich und versuche meine Arme nach vorne zu bringen. Geschafft und nun taste ich meine Taschen ab, so gut es ging und ich fand auch noch alles vor, nur mein Handy war fort. Muss es wohl fallen lassen haben, als mir jemand etwas über dem Kopf zog, dachte ich gerade als das Licht an ging. Stellte mich noch schlafend und sah mich mit einem Auge blinzelnd um. Es muss eine Art Lagerraum sein, in dem ich eingesperrt wurde. Diese Person trat mir noch einmal fürchterlich in den Bauch, als sie wieder hinaus ging. Kein Ton sagte ich und ließ auch sonnst nichts erkennen, dass ich bereits schon wieder zu mir gekommen war. Doch als er
wieder gegangen ist und das Licht aus ging, setzte ich mich auf und holte kurz tief Luft, denn der Tritt war nicht ohne. Erneut kramte ich in meiner Hosentasche, so gut es ging und hole mein Taschenmesser heraus. Ein kleines Weilchen hat es schon gedauert, bis ich das Kabelband durchtrennt hatte. Wie ich in die Richtung schaue, wo die Tür sich befand, konnte ich kein Licht mehr erkennen, Und trotzdem wage ich es mir nicht, meine kleine Lampe von dem Kugelschreiber anzuschalten. Gepresst lag mein Ohr an der Tür und lauschte, doch alles war so Ruhig, wie ausgestorben. Meine rechte Hand suchte nach einem Türknauf und schnell habe
ich ihn gefunden. Drehe ihn langsam nach links und die Tür war nun eine Spalt offen. Ein kleines spärliches grünes Licht, erhellte den Raum gerade einmal so viel, dass ich nun sehen konnte, die Betten waren leer. Mein Blick viel noch auf den Tisch, aber dort war nichts mehr zu sehen, Stuhl und Tüten waren weg. Panik kam in mir hoch und ich versuche ganz schnell zum Ausgang zu kommen. In dem Raum, wo ich vorher hinein schaute und die Kinder sah, suche ich auf dem Boden nach meinem Handy und fand es auch. Doch um zu telefonieren war es mir hier zu gefährlich und das wollte ich Draußen dann erledigen. Nun war ich an dieser
Mauer angekommen, wo ich vor Stunden hineingekommen war. Vergeblich versuche ich einen Schalter zu finden, oder einen Knauf der mir die Tür nach draußen öffnen würde. Wie lange ich schon suchte, keine Ahnung. Aber ich habe so langsam begriffen, hier ging man nur hinein und wo anders wieder hinaus. Also muss ich nun zurück gehen und einen anderen Ausgang suchen. Wieder führte mich der Gang hinunter in den Raum, wo die Kinder gelegen hatten. Irgend wie habe ich das Gefühl, ständig beobachtet zu werden und auch hörte ich ein leises Flüstern. Immer weiter Vorwärts ging ich, bis ich dann vor einer Tür stand, wo ein schrecklicher
und mir schon zu gut bekannter Geruch hervor kam. Der Geruch, von verwesenden Leichen. Langsam machte ich diese Tür auf und bevor ich diesen Raum betrat, taste ich nach dem Türgriff von Innen und teste erst, ob sie auch wieder von Innen her auf geht. Dann erst war ich weiter gegangen. Hier im Gang, da machte ich wieder meine Lampe an, um besser sehen zu können. Ganz erschrocken schaute ich auf diese Person, die an der Wasserleitung gefesselt ist. Nachdem ich sie befreit habe, bemerke ich das man sie Ruhig gestellt hat und mit Drogen vollgepumpt worden ist. War daher auch sehr erschrocken, dass sie zwar lallend und
doch mir etliches erzählen konnte. Auch das man sie als Sexsklavin hält und sie ständig nur duschen gehen darf, wenn wieder einer über sie rüber steigen möchte. Die Kinder alle in einem Bus nach Schweden gefahren werden und von dort aus geht es mit kleineren Bussen weiter. Dann erzählte sie mir auch, wo es wieder hinaus geht aus diesem Labyrinth. Ich stütze sie, so gut es ging und sie zeigte mir den Weg nach oben. Die verschlossene Tür war für mich eine Kleinigkeit, denn ich habe sie schnell öffnen können. Nun wäre es ja auch zu einfach gewesen, wenn wir hier Heil herausgekommen wären. Denn kaum hatte diese Fremde einen Fuß in
das unbekannte Zimmer gestellt gehabt, da viel ein Schuss und sie sank leblos in sich zusammen, anschließend war sie die ganzen Treppenstufen nach unten gefallen. Ganz langsam mache ich die Tür etwas weiter auf, immer auf der Hut, ganz tief unten mit dem Kopf zu bleiben. Als erstes sah ich in den Lauf von einer Flinte und ich halte meinen Atem an, rechne damit, jeden Augenblick getroffen zu werden. Dann sah ich die Hand mit dem Revolver auf mich zukommen und da stelle ich mich innerlich schon darauf ein, nun sei mein Ende gekommen und lauerte auf den Knall.
„Uschi, nimm meine Hand, ich will dir helfen!“ Es war Rüdigers Stimme und erleichtert ergriff ich seine Hand. Mit schlotterten Knien sah ich das Gewehr und auch seine Montage auf einem Stuhl. Dann als ich endlich wieder auf meinen Beinen stand, viel ich ihm Dankbar in die Arme. „Ich weiß jetzt auch, wo sie deine Klientin hingebracht haben!“ „Danke, Reinhardt! Nach Hohenfelsern, habe ich in einem Gespräch belauschen können. Doch sage mir, habt ihr zufällig einen Bus mit etwa vierzig Kindern wegfahren sehen, vor ungefähr einer
Stunde?“
Geschrieben und das Bild kreiert ,
von Monika Stahl (AB)