Kapitel 1.
Sophie vertrieb sich am liebsten die Zeit damit vom Rand ihrer kleinen, mit Blümchen bemalten Teetassen zu springen. Immer dann, wenn sie sich unbeobachtet fühlte, wenn das große Haus ihr ganz allein gehörte. Sechs Tage die Woche, jeden Morgen, jeden Abend und dazwischen. Nichts bereitete ihr größere Freude als dieser Leidenschaft nachzugehen. Dieser herrliche Applaus in ihrem Kopf, wenn sie zum Sprung ansetzte und ins warme Teewasser hinein tauchte.
Sophies Eltern waren schwer beschäftigte Leute, hatten niemals genug
Zeit für ihre kleine Tochter. Eine Tatsache die sich mit den Jahren einschlich und zur Gewohnheit wurde.
Nach jeder Geschäftsreise brachten sie Sophie eine neue Teetasse als Geschenk mit. Die Regale quollen längst über, leuchteten in allen erdenklichen Farben und Mustern. Doch Sophie bekam niemals genug, erfreute sich an jeder einzelnen ihrer kleinen Porzellanfreunden und setzte bereits zum nächsten Sprung an.
Fortsetzung folgt....