Wenn der Sommer ruft
Vorwort
Solch ein klares und sauberes Wasser hatten sie noch nie zum trinken bekommen. Gierig trank eine nach der Anderen das Wasser, aber der Krug wurde nicht leer, so viel die Beiden auch tranken. Dann fragte Pauline höflich den jungen Elfen, ob es so an dem sei, dass dieser Krug sich niemals leeren würde.
„Ja,“ sagte der Elf, so ist das auch und sie hätten ihn mal bekommen von den kleinen Zwergen. „Ein kleines Kind von ihnen, hatte sich einmal im Wald verirrt. Mein Großvater und mein Vater haben es
dann gefunden. Auf dem Rücken von einem Reh, haben sie dann das Kind nach Hause gebracht. Als Dank dafür schenkten sie uns diesen Krug hier. Nun müsst ihr aber weiter gehen, denn die Königin wartet schon auf Euch! Wenn ihr dort bei ihr angekommen seit dann fragt sie bitte, warum wir nur Wasser haben, aber kein Sonnenblumenbrot dazu.“
* * * * *
Und weiter wanderten die beiden Kinder, durch das schöne bunte Elfenland. Doch plötzlich standen sie in einer Hälfte, wo es nur vertrocknete
Sonnenblumen gab. Hier waren die Elfen ganz traurig, weil ihr Flussbett total ausgetrocknet war und sie nicht wussten, woher sie ihren Sonnenblumen etwas Wasser geben sollten. Weit und breit war kein Bächlein zu sehen und sie müssten sich etwas von köstlichen Nass, teuer kaufen. So sprach ein Elfe, „das sie zwar Tiere haben, die sie dann verkaufen können ,müssen aber dafür wieder das Wasser kaufen. Denn Tiere haben auch Durst und möchten etwas trinken.“ Pauline und Clara sahen sich weiter um in dieser kleinen Hälfte von der Elfenwelt. Um sie herum war alles in einer bunten Farbenpracht gefärbt. So, als wenn gerade der Herbst hier
seinen Einzug gehalten hätte. Braune Blätter tobten bei dem leisesten Windhauch, hin und her. Frösche quakten nicht mehr und ließen ihre langen Zungen einfach nur auf der Erde liegen.
„Warum macht ihr Frösche das denn?“ Fragte Pauline einen Frosch, den sie sich gerade auf die Hand genommen hatte. Und der Frosch antwortet ihr, „ Die Erde ist so trocken, dass wir uns nicht mehr im Schlamm verstecken können, um mal eine Fliege zu erhaschen. So lassen wir unsere Zunge draußen liegen und hoffen sehr, eine Fliege könnte sich einmal darauf verirren. Hin und wieder klappt es mal
und so haben wir auch etwas Kühlung, um nicht gleich ganz auszutrocknen.“
„Ihr armen Frösche, ihr müsst ja schrecklich leiden,“ sagte Clara und setzte ihren Frosch wieder auf den braunen Rasen ab.
Pauline setzte auch ihren Frosch nieder und sagte noch, „Wir sind gerade auf dem Weg zur Elfenkönigin und wir werden sie mal fragen, wie wir euch allen helfen können. Woran es liegen könnte, dass ihr kein Wasser habt und dieses Flussbett schon so lange leer geblieben ist.“
„Weißt du was , Pauline? Ich wüsste schon eine Lösung, wie ich hier helfen könnte! Aber warten wir erst einmal den
Besuch bei der Königin ab, vielleicht möchte sie in ihrem Land auch selber die Probleme lösen.“
„Ja, Clara! Und wenn sie keine Lösung weiß, dann könnten wir ihr doch unsere Lösungen vortragen.“
„So machen wir das auch, liebe Pauline!“
Je weiter sie gingen, um so mehr sahen sie ödes und trockenes Land vor sich liegen.
„Schau, liebe Clara! Dort stehen die Tiere des Waldes und lassen ihre Köpfe hängen.“
„ Ja Pauline, alle Tiere brauchen dringend das Wasser. Lass uns daher etwas zügiger gehen, um allen hier ganz schnell helfen zu
können!“
Nun waren sie auch angekommen, in dem dritten Teil von dem Elfenreich.
Doch hier gab es absolut kein Vorwärts kommen, Fliegen, Marienkäfer und sonst noch allerhand an kleinem Getier, dass in der Luft herumschwirrte, ließen den beiden Mädels keine Luft zum Atmen. Auch konnten sie hier kaum etwas sehen, denn sie mussten ja aufpassen, dass ihnen kein kleiner Käfer in die Augen fliegt. Hier und da, zwackte und Biss sie ein kleines schwarzes Tier, es war kleiner als eine Fliege.
„Ich glaube, dass was uns so dolle Ärgern tut, sind diese Gewitterfliegen.“
„Ja Clara, meine Mama sagt immer, >olle
Gewitterwürmer< dazu. Weil sie die Form von einem Wurm haben, sind nur kleiner.“
Beide Mädchen mussten unheimlich laut lachen und so waren für ein paar Minuten, die ganzen Gewitterfliegen verschwunden. Denn so ein lautes Lachen, dass wollten sie gar nicht hören und waren sauer darüber, dass sie die beiden Mädels nicht Ärgern konnten. Nun sahen Clara und Pauline auch ganz deutlich, warum hier so viele Fliegen herum schwirrten. Sämtliche Sonnenblumenkörner, die der Müller hier zu Mehl verarbeiten wollte, sind mit unzähligen Fliegenlarven belegt worden. Wie sie weiter gegangen sind,
kamen sie an einem Laden vorbei, wo so herrliche Äpfel auf dem Verkaufsstand lagen, dass sie Appetit darauf bekamen.
„Ach, wie lecker doch diese schönen roten Äpfel aussehen. Ob sie auch so gut schmecken, liebe Clara?“
„Ich weiß es nicht, liebe Pauline. Würde aber auch so gerne einen von diesen gelben Äpfeln essen wollen. Nur hier ist niemand, den wir fragen können.“
„Schau mal Clara, hier ist ein Apfel mit einer roten und einer gelben Seite. Ich beiße in diese rote Hälfte und du dann in diese gelbe Seite! Einverstanden?“
„Ja, Pauline!“
Gesagt und schon getan. Kaum hatten beide von dem Apfel abgebissen gehabt,
da schrie eine kleine Made; „M.a.m.a! Hilfe! Menschenkinder wollen mich auffressen!“
Ganz erschrocken ließ Clara den Apfel fallen und beide liefen davon, so schnell sie konnten. Denn in diesen Augenblick, da kam eine ganz dicke schwarze Wolke von Fliegen angeflogen. Na und das sie gerade diesen Fliegen nicht begegnen wollten, dass war ja klar. Ganz außer Puste und total durchgeschwitzt, kamen beide Mädchen im vierten Teil von der Elfenwelt an. O weh! Wo und wie sollten hier die beiden Kinder laufen können? Wohin sie auch sahen, dieses Stückchen Land war überfüllt mit Elfen. Irgend wie, haben sie es bis zu dem
hohen Turm geschafft, in dem die Elfenkönigin saß.
„Bitte, Pauline und Clara, helft uns!“, sprach die Elfenkönigin. Sie trug ein schneeweißes Kleid und hatte ganz langes silbernes Haar, das bei jeder Bewegung glitzerte und glänzte. Vor lauter Staunen vergaßen Clara und Pauline beinahe, dass sie helfen sollten. Und so fragte die Königin der Elfen erneut; „ Sagt doch Clara und Pauline, könnt ihr uns nun helfen?“
„Ja!“, riefen beide Mädchen gleichzeitig und das auch noch ganz erschrocken.
„Liebe Königin der Elfen, schickt ein paar von diesen fleißigen Elfen in das erste Land von Euch und sie sollen den
Elfen dort, bei der Sonnenblumenernte helfen.“ Sprach Pauline, als erstes zu der Königin und Clara sagte dann zu der Elfenkönigin, „ Im zweiten Teil von euren Land, da lasst einen hohen Berg errichten, auf dem der Krug dann seinen Platz finden kann, dessen Wasser niemals Endet.